Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte inklusive der Veränderungen zum Vormonat (Die dargestellten Preise geben die durchschnittlichen Angebotspreise für verzollte Ware auf dem europäischen Spotmarkt wieder). ©Bild: pvXchange.com

pvXchange: Langsamer Sinkflug von Modulpreisen setzt sich fort - kaufen oder zuwarten?

(PM) Dies ist die Gretchenfrage, die sich einem EPC und Installateur in Bezug auf Photovoltaikmodule in fast jedem Spätherbst stellt. Welche Projekte können oder sollten im laufenden Jahr noch realisiert werden, welche können verschoben werden? Wie ist die Modulverfügbarkeit heute und in ein paar Monaten? Und natürlich: wie werden sich die Preise entwickeln?


Werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuellen Zahlen. Nach längerer Stagnation haben die Modulpreise im Oktober in Deutschland einen langsamen Sinkflug begonnen, die Preise monokristalliner Module mit höherer Effizienz und schwarzem Rahmen beziehungsweise schwarzer Folie (All Black) erst im November. Dieser Trend wird sich wohl fortsetzen, da einerseits immer mehr freie Kontingente auf den Markt geworfen werden, andererseits eine Lücke zwischen den von der EU-Kommission für Oktober veröffentlichten Mindestimportpreisen von 37 beziehungsweise 42 Eurocent pro Watt-peak und den existierenden Durchschnittspreisen im Markt zu schließen ist.

Weitere Senkungen bis Ende Jahr
Der aktuelle Trend der Preissenkungen in Deutschland wird sich bis Jahresende noch fortsetzen. Neben frei werdenden Projektmengen wird es zunehmend wieder Lagerräumungsverkäufe geben, so dass sich die punktuell noch wahrnehmbare Modulknappheit bis Anfang Dezember wohl vollständig auflösen wird. Wer also noch freie Montagekapazitäten hat oder bekommen kann, der sollte die Umsetzung von bereits beauftragten oder zumindest schlüsselfertig entwickelten Projekten in Erwägung ziehen, nochmals hart mit seinen Lieferanten verhandeln und das benötigte Material zu reduzierten Preisen umgehend einkaufen.

Abhängigkeit von EEG nimmt ab
Gegen eine schnelle Projektrealisierung in diesem Jahr spräche in erster Linie eine bereits existierende gute Auslastung bis zum Jahresende und natürlich das sich zunehmend sich verschlechternde Wetter. Darüber hinaus nimmt die Abhängigkeit von der Einspeisevergütung und dem deutschen EEG bei fallenden Preisen weiter ab. Sofern mit einem bis auf weiteres stabilen EEG zu rechnen ist, ist bei einem Bau und einem Netzanschluss zu Anfang des kommenden Jahres zudem eine längere garantierte Vergütung ein weiterer Pluspunkt. Für 2018 zeichnen sich weitere, sowohl markt- als auch technologiebedingte Preissenkungen ab.

Januar 39 Eurocent pro Watt-peak für monokristalline Module
Die Marktpreise für Module aus asiatischer Produktion werden sich in Europa wohl am jeweils gültigen Mindestimportpreis orientieren, ab Januar also bei 34 Eurocent pro Watt-peak für polykristalline und bei 39 Eurocent pro Watt-peak für monokristalline Module liegen. Vierteljährlich werden die Preise dann um zirka 2 Eurocent sinken. Diese Preisentwicklung kann eigentlich nur durch eine Modulverknappung verhindert werden, die jedoch bis auf weiteres nicht in Sicht ist.

Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte im November 2017 inklusive der Veränderungen zum Vormonat:

Modulklasse

Preis (€/Wp)

Veränderung
ggü. Vormonat

Beschreibung

High Efficiency

0.51

  0.0 %

Kristalline Module ab 280 Wp, mit Cello-, PERC-, HIT-, N-Type- oder Rückseitenkontakt-Zellen oder Kombinationen daraus

All Black

0.50

- 2.0 %

Modultypen mit schwarzer Rückseitenfolie, schwarzem Rahmen und einer Nennleistung  zwischen 200 Wp und 275 Wp

Mainstream

0.39

- 4.9 %

Module mit üblicherweise 60-Zellen, Standard-Alurahmen, weißer Rückseitenfolie und 250 Wp bis 275 Wp - sie repräsentieren den Großteil der Module im Markt

Low Cost

0.27

- 3.6 %

Minderleistungsmodule, B-Ware, Insolvenzware, Gebrauchtmodule (kristallin), Produkte mit eingeschränkter oder ohne Garantie

(Die dargestellten Preise geben die durchschnittlichen Angebotspreise für verzollte Ware auf dem europäischen Spotmarkt wieder.)

Text: Martin Schachinger, pvXchange.com

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