Die Premiere der Vergabe des Berner Unternehmenspreises Neue Energie war ein voller Erfolg, drei Unternehmen wurden ausgezeichnet. ©Bild: Neue Energie Bern

Berner Unternehmenspreis: Vorbildliche Innovationen aus dem Kanton ausgezeichnet

(PM) Letzten Freitag wurde im Wasserkraftwerk Hagneck erstmals der Berner Unternehmenspreis Neue Energie verliehen. Drei Unternehmen aus den Branchen Energietechnik, Energieversorgung und Architektur wurden für ihr vorbildliches Engagement in den Bereichen Erneuerbare Energie und Energieeffizienz prämiert. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.


Das fachlich versierte Publikum verfolgte im Besucherzentrum des Wasserkraftwerks Hagneck gespannt die Referate von Nationalrat Jürg Grossen, von Andreas Rickenbacher, Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern und von Martin Schweikert, Leiter Unternehmenskommunikation bei der BKW. Der Preis wurde von der Unternehmerinitiative Neue Energie Bern zusammen mit der BKW als Hauptsponsor, der Standortförderung des Kantons Bern und der Berner Fachhochschule als Technologiepartner verliehen. Drei vorbildlich nachhaltige Unternehmen aus dem Kanton Bern, die sich in den letzten Jahren mit innovativen Beiträgen in den Bereichen Erneuerbare Energien oder Energieeffizienz hervortaten, durften die Trophäe entgegen nehmen. Durch die Veranstaltung führte Samuel Moser, Vorstandsmitglied der Unternehmensinitiative.

Gegenseitiger Ansporn zu innovativen Lösungen
Den Auftakt der Veranstaltung machte Nationalrat Jürg Grossen als Präsident der Unternehmerinitiative Neue Energie Bern. Er thematisierte in seinem Kurzreferat die Bedeutung der Unternehmerinitiative sowohl für Wirtschaft, als auch Politik und Verwaltung. „Die Notwendigkeit des Vereins Neue Energie Bern hat sich daraus ergeben, dass sich zahlreiche Berner KMU in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz von den traditionellen Verbänden nicht vertreten fühlten“ erklärte Grossen. Der Unternehmenspreis solle unter anderem als Plattform dienen, um das Engagement einzelner innovativer Unternehmen zu würdigen und die wirtschaftliche Bedeutung dieser relativ jungen Branche zu betonen.

Ideale Innovationsbedingungen
Das zweite Kurzreferat wurde von Andreas Rickenbacher, Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern gehalten. Rickenbacher bestärkte die Wichtigkeit von neuen Lösungen und Produkten für das Gelingen der Energiewende. Vorbildlich in diesem Zusammenhang sei der Unternehmenspreis. „Die Preisverleihung zeigt, dass in der Branche der Wille besteht, sich gegenseitig zu innovativen Lösungen, neuen Produkten und Dienstleistungen anzuspornen“ richtete sich der Regierungsrat ans Publikum. „Sie helfen mit, dass der Kanton Bern ein Ort bleibt, wo innovative und nachhaltig produzierende Unternehmen sein wollen“ sagte er weiter. „Der Kanton Bern will den Unternehmen möglichst ideale Innovationsbedingungen bieten. Mit Ihrer Unternehmerinitiative unterstützen Sie uns, damit Bern der führende Cleantech-Standort der Schweiz wird“ lautete das Fazit des Referates von Regierungsrat Rickenbacher.

Gegen Subventionen für bestehende Wasserkraft
Der dritte Referent Martin Schweikert, Leiter Unternehmenskommunikation bei der BKW knüpfte an die vorangegangene Führung durch das Wasserkraftwerk an und betonte am Beispiel von Hagneck die zentrale Rolle von Strom aus Wasserkraft für die Energiewende und somit die Notwendigkeit der Förderung von Investitionen in neue Grosswasserkraftprojekte, da diese den Zubau von neuen Produktionskapazitäten ermöglichen. „Trotzdem sind wir, die BKW, gegen Subventionen für die bestehende Wasserkraft und damit in einem Dilemma: Subventionen führen zu Marktverfälschungen“ sagte Schweikert. Den zweiten Teil seiner Präsentation widmete er der Plan- und Projektionsphase des Werkes. Die unterschiedlichen Ansprüche aus der Gesellschaft stellten zwar eine Herausforderung dar, „insgesamt lief die Umsetzung aber recht glatt, weil wir alle Anspruchsgruppen einbezogen und offen und transparent informiert haben“ lautete das Fazit des Leiters Unternehmenskommunikation bei der BKW.

Drei Gewinner aus unterschiedlichen Branchen
Auf die drei kurzen Präsentationen folgte die Vergabe des begehrten Preises. Zweiundzwanzig Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, die in den Bereichen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz tätig sind, hatten sich für den Preis beworben. Das Rennen machten schliesslich drei Unternehmen der Energietechnik-Forschung, der Energieversorgung und der Architektur. Sie durften für ihre vorbildlich nachhaltigen Innovationen die Auszeichnung entgegen nehmen.

Dezentrale Energiespeichertechnik
Die Firma Battery Consult GmbH aus Meiringen gewann den Preis für ihre dezentrale Energiespeichertechnik. Battery Consult ist ein mit hochqualifizierten Mitarbeitern, in der Schweiz verankertes, international arbeitendes Unternehmen. Die Firma hat mit Beratungsaufgaben begonnen und entwickelt nun die neue Generation der Salz Batterie für die Zukunft dezentraler Versorgungs‐ und Speicherlösungen mit erneuerbarer Energie. Die Salz Batterie verwendet mit Kochsalz, Eisen und Keramik leicht verfügbare Materialien, ist sicher, kostengünstig und zu 100 Prozent rezyklierbar. Sie ist deshalb das ideale Speichermedium für Sonnenergie aus PV-­‐Anlagen. Ihr Prinzip ist seit langem unter dem Namen ZEBRA Technologie bekannt. Der Unternehmenspreis für Battery Consult soll auch als Anerkennung für den langjährigen und konsequenten Einsatz von Inhaber Dr. Cord-Heinrich Dustmann zugunsten der technologischen Entwicklung von Speichersystemen verstanden werden.

Die Genossenschaft Elektra aus Jegenstorf punktete vorwiegend in zwei Bereichen. Bereits vor dem Unglück in Fukushima hat die Genossenschaft Elektra aus Jegenstorf ihre Strategie hin zu dezentraler Stromproduktion und dem effizienten Umgang mit Strom angepasst. Der Anteil von 7.3 Prozent regional erzeugtem Sonnenstrom im Netzgebiet (siehe ee-news.ch vom 13. Mai >>) bestätigt die eingeschlagene Richtung des Energieversorgers. Die Elektra ist der beste Beweis dafür, dass die aktive Förderung dezentraler Produktion funktioniert, sich lohnt und damit auch die Energiewende zu schaffen ist. Dieses Engagement und ein gutes Beratungsangebot im Bereich Energieeffizienz überzeugte die Jury davon, dass der Energiedienstleister Elektra einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leistet. Für den Elektra-Direktor Andreas Zimmermann ist diese Auszeichnung eine grosse Ehre: „Der Berner Unternehmenspreis Neue Energie 2015zeigt, dass die Elektra mehr als nur ein normales Energieversorgungsunternehmen ist. Mit unserem Ziel weg vom stetigenWachstumsgedanken, hin zu dezentraler Stromproduktion und dem effizienten Umgang mit Strom, sind wir auf dem richtigen Weg.“

Energiebewusste Architektur
Das dritte Unternehmen, das einen Preis entgegen nehmen durfte, überzeugte durch energiebewusste Architektur. Die Wegmüller | Briggen Architektur AG mit Sitz in Sigriswil entwickelt Plusenergie‐ und Passivhäuser der neuesten Generation. Sämtliche Cleantech-Komponenten werden in dezenter Art und Weise kombiniert und massgeschneidert in die Gebäudehülle integriert. Auf diese Weise überzeugen die realisierten Bauwerke mit höchster Energieeffizienz und kompromisslosem Design. Mit dieser Philosophie sorgte das Unternehmen aus Sigriswil bereits in der Vergangenheit für weltweites Aufsehen in der Immobilien- und Energiebranche. Die Jury war beeindruckt davon, wie die konsequente energetische Effizienzbestrebung bei der Planung durch eine ästhetische, viel beachtete Architektursprache ergänzt wird. Die Firma ist ein sehr gutes Beispiel für dezentrale Wirtschaftsstärke im Berner Oberland.

Alle drei prämierten Unternehmen leisten einen grossen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Energiewende, nehmen eine Vorbildfunktion ein und fördern durch ihr Engagement den Wirtschaftsstandort Kanton Bern. Die Premiere der Vergabe des Berner Unternehmenspreises Neue Energie war mit einer Teilnehmeranzahl von etwa 40 Personen war ein voller Erfolg. Deshalb wird der Preis auch nächstes Jahr wieder verliehen. Unternehmen aus dem Kanton Bern können sich ab Mitte Dezember für den Unternehmenspreis 2016 bewerben.

Text: Neue Energie Bern

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