Seit Mai müssen in Deutschland Gemeinden nicht nur bei neuen, sondern auch bei bestehenden öffentlichen Gebäuden, die grundlegend renoviert werden, einen Teil ihres Wärme- und Kältebedarfs durch erneuerbare Energien decken. Sie sollen Vorbild beim Ausbau der erneuerbaren Energien sein. Am 1. Mai 2011 trat die entsprechende Novelle des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) in Kraft. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass jährlich bei ca. 2‘470 öffentlichen Gebäuden aufgrund der Vorbildfunktion in erneuerbare Energien investiert werden müsste. Insgesamt sind rund 190‘000 öffentliche Gebäude von den Vorgaben betroffen“, sagt Martin Eggstein, Abteilungsleiter für Grundsatz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz im deutschen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Klimaschutz und hohe Kosteneinsparungen
Viele Gemeinden ebenso wie Gewerbebetriebe haben mit dem Einbau einer Pelletheizung schon längst in erneuerbare Energien investiert und ständig kommen neue dazu. Denn neben dem Wunsch etwas für die Umwelt zu tun und ihre CO2-Emissionen zu verringern, können Betreiber von Pelletgrossanlagen sehr viel Geld bei den Brennstoffkosten sparen. Das Deutsche Pelletinstitut (DEPI), Berlin, hat ausgerechnet, dass zum Beispiel eine Schule mit 200 Megawattstunden Energiebedarf pro Jahr mit Holzpellets bis zu 7‘000 Euro an Heizkosten gegenüber Öl einsparen kann. Bei einem Gewerbebetrieb mit einem Energiebedarf von 2,2 Gigawattstunden sind es schon um die 58‘000 Euro jährlich. „Eine Pelletsheizung verbindet effektiven Klimaschutz mit hohen Kosteneinsparungen und ist deshalb in doppelter Hinsicht eine lohnende Anlage. Wir gehen vor allem in energieintensiven Branchen von einer weiteren Nachfragesteigerung aus“, erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pelletverbandes e.V. (DEPV), Berlin.
Pfizer spart jährlich 650‘000 Euro Heizkosten
Ein Paradebeispiel für ein Unternehmen aus einer energieintensiven Branche ist der Pharmakonzern Pfizer, der vor knapp zwei Jahren in Freiburg eine 3,8 Megawatt-Anlage in Betrieb genommen hat und nun jedes Jahr bis zu 650‘000 Euro Heizkosten einsparen kann.
Ohnehin ist die hohe Kostendegression bei den Investitionskosten ein Vorteil von Grossanlagen gegenüber kleinen Pelletskesseln. Die spezifischen Investitionskosten pro installiertem Kilowatt Nennwärmeleistung nehmen bei einer Pelletsheizung mit wachsender Anlagengrösse stark ab. Grosse Pelletsfeuerungen amortisieren sich deshalb schneller als kleinere. Das günstige Kostenverhältnis haben auch Contracting-Dienstleister erkannt, die neben Kommunen inzwischen zu den häufigsten Kunden von Grosskesselherstellern gehören. Beim Contracting müssen klamme Gemeinden keine hohen Geldsummen für die Anfangsinvestitionen bereitstellen. Der Contractor baut und betreibt die Pelletsanlage und die Kommunen bezahlen die Wärme, die sie geliefert bekommen.
Professionelle Planung der Anlage
Doch unabhängig davon, wer eine Grossanlage bauen möchte, wichtig ist die professionelle Planung der Anlage, zum Beispiel bezüglich der benötigten Kesselleistung oder der Lagergrösse. Unterstützung dabei erhalten Besucher aus Kommunen und Gewerbe sowie TGA-Fachplaner und SHK-Fachleute auf der Interpellets 2011. Auf der Messe vom 5. bis 7. Oktober in Stuttgart wird erstmals ein „Beratungsforum Biomassefeuerungen“ veranstaltet, das eine unabhängige, neutrale und kostenfreie Beratung zu konkreten Projekten anbietet. Inhalte können zum Beispiel Auslegungsfragen und Problemstellungen bei geplanten Projekten oder allgemeine Informationen zum Thema Biomassefeuerungen in grösseren Leistungsbereichen sein. Wer sich dafür interessiert, kann vorab Beratungstermine mit einem kompetenten Planer und Energieberater vereinbaren. Über die gesamte Messezeit stehen mehrere auf dem Gebiet der Biomassenutzung versierte Experten und Sachverständige für Einzeltermine zur Verfügung. Anmeldungen zu einem rund einstündigen, kostenfreien Beratungstermin sind ab Ende August online unter www.interpellets.de möglich.
11. Industrieforum Pellets
Das 11. Industrieforum Pellets, das vom 4.-5. Oktober 2011 im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) in der Messe Stuttgart stattfindet, bietet hierfür die ideale Plattform. Es bietet den nationalen und internationalen Akteuren der Pelletsbranche eine Plattform zum Wissenstransfer und Networking. Hier tauschen sich über 500 Experten aus über 30 Nationen zu den aktuellen Entwicklungen aus. Am Mittwoch, den 5. Oktober, gibt eine eigene Vortragsreihe zur gewerblichen und kommunalen Nutzung von Pellets. Themen sind unter anderem die Lagerraumsicherheit sowie der Einsatz von Pellets zur Strom- und Dampfproduktion. Das genaue Programm kann auf www.pelletsforum.de herunter geladen werden.
Industrieforum Pellet und Interpellets 2011– Kompakt
- Industrieforum: 4.-5. Oktober 2011
- Interpellets: 5. bis 7. Oktober 2011
- Fachbesuchertage: Mittwoch, 5. Oktober 2011 und Donnerstag, 6. Oktober 2011 jeweils von 9.00–18.00 Uhr
- Publikumstag: Freitag, 7. Oktober 2011, 9.00–16.00 Uhr
- Zielgruppe: Händler, Hersteller und Zulieferbetriebe der Pelletsbranche sowie Fachhandwerker aus dem Bereich Sanitär-Heizung-Klima, Architekten, Planer, Energieberater, Schornsteinfeger
- Besucher: 6‘000 (erwartet)
- Aussteller: 150 (erwartet)
- Ausstellungsfläche: 7‘000 Quadratmeter
Informationen über Pelletspreise in der Schweiz >>
Text: Industrieforum Pellets, Anpassungen betreffend Schweiz: ee-news.ch
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