Der durch den Volksvorschlag bekämpfte Gebäudeenergie-Ausweis schafft Transparenz für die Hauseigentümer oder Mieterinnen und öffnet ihnen oft die Augen.

Kanton Bern: Abstimmung vom 15. Mai zum Energiegesetz

(PM) Mit dem erneuerten Energiegesetz würde der Kanton Bern etwas weniger abhängig vom Erdöl, was gut ist für Umwelt und Wirtschaft. Darum engagieren sich die Umweltorganisationen für das Gesetz.


Am 15. Mai stimmt der Kanton Bern über das Energiegesetz ab. Vor den kantonalen Wahlen 2010 hat der Grosse Rat in einer harten Debatte dem Gesetz zugestimmt. Wie Nadine Masshardt, Co-Präsidentin WWF Bern und Grossrätin SP ausführt, stellt es in vielen Bereichen einen Kompromiss dar, bringt aber dennoch klare Verbesserungen für den Klimaschutz. Dank dem Verbot von Elektroheizungen bis 2030 kann zudem ein Viertel der Stromproduktion des AKW Mühleberg eingespart werden, was den Ausstieg aus der Atomkraft erleichtert.

Gebäude: Sanierungsrate von 1 auf 3 Prozent
In der Schweiz kommen 40% des CO2-Ausstosses von Öl- und Gasheizungen. Dort setzt das Energiegesetz an. „Gute Gebäudesanierungen reduzieren den CO2-Ausstoss um 65-100%“, wie Patrick Hofstetter, Leiter Klima und Energie des WWF sagt. Daher lohnt es sich, die jetzige viel zu tiefe Sanierungsrate von 1% auf 3% pro Jahr zu steigern. Damit wären in 30 Jahren die Häuser mehrheitlich saniert und die Abhängigkeit vom Erdöl deutlich kleiner.


Transparenz dank Gebäudeenergie-Ausweis

Der durch den Volksvorschlag bekämpfte Gebäudeenergie-Ausweis schafft Transparenz für die Hauseigentümer oder Mieterinnen und öffnet ihnen oft die Augen. Beatrix May, Energieexpertin, ist überzeugt, dass seine obligatorische Einführung energetische Sanierungen deutlich fördern würde. Die Erfahrung aus umliegenden Ländern bestätigt dies.

Förderabgabe auf Strom
Dank der Förderabgabe auf Strom kann der Kanton Hausbesitzer bei Sanierungen wirkungsvoll unterstützen. Pro Haushalt und Jahr kostet sie gerade mal 17 bis 34 Franken. Das Geld kommt vollständig dem lokalen Gewerbe zu gut und fördert sinnvolle Arbeitsplätze, wie Marc Jost, Grossrat EVP, ausführt.

Der Volksvorschlag des Hauseigentümerverbandes und der Wirtschaftsverbände ist zwar besser als das alte Gesetz, aber insgesamt unausgewogen. Deshalb sagen die Umweltorganisationen auch dazu Ja.

Die Umweltorganisationen WWF Bern, Pro Natura Bern, Greenpeace und SSES empfehlen aber der Stimmbevölkerung ein klares Ja zur Energievorlage am 15. Mai und in der Stichfrage ein Kreuz bei der konsequenteren Vorlage des Grossen Rates.

Text: WWF Bern

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1 Kommentare

Arne Johnsen

Ich habe vor fast zwei Jahren für unser Haus einen Gebäude-Energie-Ausweis GEAK erstellen lassen.  Es war ein nutzloses Dokument, von dem ich nichts Neues erlernt habe, und dessen Schlussfolgerungen wahrscheinlich falsch waren.  Es was deshalb eine Geldverschwendung.  

Ich habe einige Monate später unter optimalen Bedingungen Thermophotos vom Gebäude aufnehmen lassen.  Diese waren viel billiger und erheblich nützlicher als der GEAK, und haben auch meinen Zweifel an der Richtigkeit der GEAK-Bericht-Konklusionen bestätigt.  

Ich habe vor zwei Jahren ohne Förderbeiträge die Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt.  Ich bezahle schon 0,95 Rappen pro KW-Stunde in Abgaben (gesetzliche Förderabgabe + Abgaben an die Gemeinde) für den Wärmenpumpenstrom und verstehe nicht, warum die Kantonsregierung will, dass ich noch mehr bezahlen soll.

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