Geopfad in der Lenk eröffnet

Die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB) hat am vergangenen Wochenende in der Lenk einen Geopfad eröffnet. Der Lehrpfad informiert anschaulich über Naturereignisse, Geotechnik und Geologie. Die Hangpflege-Methoden, welche in der Lenk zum Einsatz kommen, sollen so Zugang zu einem breiteren Publikum finden.

Durch Hangrutsche, Murgänge oder Erosionsvorgänge verlieren Bauern im Berggebiet jedes Jahr wertvolles Agrarland. Die Murgänge gefährden aber auch besiedelte Gebiete, Strassen und den Alpentourismus. Ursache für diese Erscheinungen können Nasszonen im Boden sein, die gesättigt sind und somit leicht ins Rutschen kommen. Probleme treten aber nicht erst mit dem Rutsch auf, sondern sind bereits früher vorhanden: Auf den Feuchtstellen wachsen andere Pflanzen, damit verliert der Bauer wertvolles Weideland. Basierend auf der Grundlagenforschung des Geologischen Instituts der Universität Bern analysierte die Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB) vergessene, alte Methoden aus Grossvaters Zeiten und reicherte diese mit neuem Wissen an. Entstanden sind Hangpflege- und Bodenschutz-Massnahmen, welche Wasser in den Hängen fassen und ableiten sowie den Boden vor Viehtritten schützen, damit sich dieser wieder regenerieren kann.


Lehrpfad zur Bekanntmachung der Problematik und Methoden

Im Juni 2008 gewann das Hangpflege-Projekt des Kompetenzzentrums Geotechnik und Naturereignisse der BFH-AHB einen Förderpreis des Netzwerks Wasser im Berggebiet. Der Preis wurde eingesetzt, um einen Lehrpfad zu errichten und die Bevölkerung auf die Problematik zu sensibilisieren, aber auch um die erarbeiteten Methoden bekannt zu machen. Aufgrund der Dauerhaftigkeit der früheren Massnahmen, aber auch aufgrund der Probleme, welche zwar vermehrt, aber oft über längere Zeiten nicht auftreten, hat die Thematik mit einem Generationenproblem zu kämpfen. Einige der teilnehmenden Bergbauern erinnerten sich zwar an Hilfsarbeiten für ähnliche Massnahmen bei ihren Grossvätern, haben diese selbst aber nicht weitergeführt. Ein wichtiger Teil der neu entwickelten Methoden ist deshalb die regelmässige Kontrolle. Auf diese Art soll verhindert werden, dass das Wissen verloren geht.


Ein Erlebnispfad für Jung und Alt
Der Geopfad, der am 13. Juni 2009 eröffnet wurde und jeweils von Juni bis Oktober geöffnet ist, richtet sich an alle Altersstufen. Über den spielerischen Einstieg bei den Kindern soll einerseits eine frühe Sensibilisierung stattfinden, andererseits auch der Zugang zu den Erwachsenen ermöglicht werden. Zudem soll der Geopfad auch Besucher aus anderen Regionen anlocken und die Methoden somit auch über die Lenk hinaus bekannt machen. Auf Wissenschaftsseite informieren die Forschenden an internationalen Kongressen und Veranstaltungen über ihr Projekt. Der Schlüssel für den Erfolg ist dabei die einfache Umsetzung der Massnahmen mit Materialien, die sich in der Umgebung finden lassen. Anfragen von Interessierten kamen deshalb auch aus weit entfernten Gebieten, wie zum Beispiel Asien, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Weitere Projekte sind deshalb in der Kommunikation, aber auch in der Entwicklungszusammenarbeit in Planung.


GEOpfad
Warum wachsen Bäume schief und krumm? Lösen Kühe Hangrutsche aus? Drainagen zum selber Bauen? Der GEOpfad bietet Interessierten mit und ohne Kindern Antworten auf diese und zahlreiche weitere Fragen und wurde als Erlebnispfad für alle Altersstufen konzipiert. Er eignet sich auch für Familien mit geländetauglichen Kinderwagen. Der Start findet sich bei der Talstation der Betelbergbahn. Die Route ist als Rundweg angelegt, vom Zwischenziel bei der Bushaltestelle Blatti lassen sich aber auch andere Wanderrouten, z.B. über den Lenker See, wählen. Alternativ kann dieses letzte Teilstück auch mit dem Bus zurückgelegt werden. Die Länge des Weges beträgt 2, bzw. 3,3 km, die Dauer zwischen 1,5 bis 2 Stunden und die Höhendifferenz ca. 150 m. Als Highlight ist eine Geocaching-Route (Schnitzeljagd per GPS) integriert.

Weitere Informationen unter www.geocaching.com.

Quelle: Geocaching.com

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