Aussenansicht der geneigten 3for2-Fassade am United World College South East Asia. ©Bild: 3for2@UWCSEA Project, Future Cities Laboratory, Singapore-ETH Centre

ETH Zürich und Siemens: Starten erfolgreich Pilotprojekt in Singapur

(PM) Mit der ersten Pilot-Gebäudefläche in Singapur hat die ETH Zürich gemeinsam mit der Siemens-Division Building Technologies ein aussergewöhnliches Energieeffizienz-Projekt gestartet. Forscher der ETH Zürich arbeiten mithilfe des Gebäudemanagementsystems Desigo CC von Siemens daran, den Energieverbrauch von Bürogebäuden in Tropenstädten zu verringern.


Die zunächst 550 Quadratmeter umfassenden Pilotbüros im United World College South East Asia dienen den Forschern von ETH und Siemens als lebendes Labor. Hier wollen sie in den kommenden beiden Jahren untersuchen, welche Auswirkungen die Technik auf den Stromverbrauch hat.

3for2-Konzept
Das von der ETH entwickelte 3for2-Konzept ermöglicht es, auf einer Raumhöhe, die normalerweise für zwei Stockwerke vorgesehen ist, drei Etagen unterzubringen – ohne dass sich die nutzbare Höhe der Innenräume verringert. Hintergrund: In herkömmlichen Gebäuden wird bis zu ein Drittel des Raumes für die Klimaanlage und den Transport getrockneter kalter Luft verwendet. Das 3for2-Konzept setzt auf eine platzsparende und leisere Wasserkühlung mittels flacher, deckenmontierter Kühlkonvektoren, dezentral an der Fassade angeordnete Kälteanlagen sowie LED-Leuchtplatten. Das senkt neben dem Energiebedarf auch die Baukosten. Das Gebäudemanagementsystem Desigo CC steuert Lüftung, Klimatechnik und die gesamte Raumautomation einschliesslich der Beleuchtung und sendet alle relevanten Daten an die Energiemanagementplattform Navigator von Siemens.

Bereits die ersten Betriebswochen seit der Eröffnung der Büros Mitte Januar 2016 lieferten vielversprechende Ergebnisse: Der Energieverbrauch in den 3for2-Räumen ist einer der niedrigsten in Singapur. Das ist entscheidend, denn der boomende Stadtstaat in Südostasien hat sich ehrgeizige Umweltziele gesetzt. Bis 2030 will Singapur seinen Energiebedarf um 35 Prozent senken. Bisher entfallen etwa 60 Prozent des Stromverbrauchs in Gebäuden auf die Klimatisierung.

Worst-Case-Szenario Tropenklima
Singapurs feuchtheisses Tropenklima ist gleichsam ein Worst-Case-Szenario für ein angenehmes Innenraumklima. Helmut Macht, Chief Technology Officer von Building Technologies in Zug, sagt: „Singapur ist die perfekte Umgebung, um energieeffiziente innovative Technologien zu erforschen und zu testen. Was hier funktioniert, lässt sich später auch in dicht besiedelten Ballungsräumen in tropischen Regionen auf der ganzen Welt einsetzen."

Text: Siemens Schweiz AG

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