iSpin arbeitet mit drei am Spinner montierten Ultraschallsensoren, um die Gondelfehlausrichtung zu ermitteln. ©Bild: ROMO

Windpark Thüle: 3 % mehr Ertrag durch Windmessung am Spinner

(PM) Energiekontor hat im konzerneigenen Windpark Thüle an zwei Anlagen des Typs Vestas V80 die patentierte Windmesstechnologie iSpin installiert, die den Wind direkt am Spinner misst. Das Ergebnis der Messungen: Die Gondelfehlausrichtung beider Turbinen lag bei acht Grad, die Ertragssteigerung nach Korrektur betrug im Schnitt 3.2 Prozent. Nun will der Windparkbetreiber iSpin an weiteren Turbinen nachrüsten.


Im Frühjahr 2016 hatte Energiekontor die Spinner-Anemometer-Technologie iSpin an zunächst zwei der sieben Anlagen des Typs Vestas V80 installieren lassen. Durch die exakte Windmessung direkt am Spinner sollte ermittelt werden, ob die Turbinen des niedersächsischen Windparks für den bestmöglichen Ertrag ausgerichtet sind. Das Ergebnis der Messungen: Die beiden Anlagen der Zwei-Megawatt-Klasse zeigten signifikante Gondelfehlstellungen von 8.0 bzw. 7.9 Grad. Nach deren Korrektur lieferten die Turbinen 3.5 und 2…9 Prozent mehr Ertrag.

Lukrative Lösung
„Das iSpin-System ist für uns sehr lukrativ: Durch den gewonnenen Mehrertrag rechnet sich die Investition nach weniger als drei Jahren“, sagt Carsten Schwarz, Leiter der Betriebsführung konzerneigener Windparks bei der Energiekontor AG. Als einer der Windenergie-Pioniere hat das Unternehmen bereits 102 Windparks mit über 580 Anlagen realisiert, im Eigenbestand sind 33 Windparks mit 269 Megawatt Nennleistung.

Im Windpark Thüle wurde eine frei angeströmte und eine abgeschattete Anlage mit der iSpin-Messtechnik ausgestattet. Carsten Schwarz: „Die iSpin-Technologie hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Wir planen das System nun auch an anderen Anlagen zu installieren, denn wir sehen grosses Potenzial für weitere Ertragsoptimierung. Allein im Windpark Thüle rechnen wir mit jährlich etwa 20‘000 Euro mehr Ertrag durch bessere Messdaten. Die Daten der Anlagenhersteller genügen dafür nicht.“

Ultraschall-Technologie
Bisher wird der Wind üblicherweise hinter dem Rotor auf der Gondel einer Windenergieanlage gemessen, wo Verwirbelungen zu Ungenauigkeiten führen können. Das iSpin-System von ROMO Wind misst den Wind mittels Ultraschall-Technologie hingegen dort, wo er erstmals auf die Windenergieanlage trifft – direkt am Spinner. Betreiber erhalten so exakte Angaben zu den Windverhältnissen vor dem Rotor. Damit können sie überprüfen, ob ihre Turbinen für den bestmöglichen Ertrag ausgerichtet sind. Gleichzeitig ermöglichen die Daten ein besseres Windparkmanagement und eine Lastenreduktion, was die Lebensdauer der Anlagen insgesamt verlängert.

„Windparkbetreiber können mit iSpin die tatsächliche Ertragsfähigkeit all ihrer Anlagen jederzeit messen und überwachen. Die Auswirkungen von Veränderungen wie Komponententausch und Optimierungsmassnahmen sind nachweisbar. Die Windmessung mit iSpin ist nicht von Umgebungsfaktoren beeinflusst, dadurch können die Leistungsdaten verschiedener Anlagen verglichen werden – eine wesentliche Voraussetzung für aktives Performance-Management“, sagt Jens Müller-Nielsen, Geschäftsführer der ROMO Wind Deutschland GmbH.

Die Dänen haben es erfunden
Die iSpin-Technologie wurde von der Dänischen Technischen Universität (DTU) entwickelt und seit 2004 fortlaufend getestet, bevor sie 2013 auf den Markt kam. iSpin ist eine herstellerunabhängige Windmesstechnologie, die für dauerhafte Installation ausgelegt ist. Das iSpin-System ist im internationalen Standard IEC 61400-12-2 zur Vermessung der absoluten Leistungskurve aufgenommen.

ROMO Wind stellt an der Wind Energy in Hamburg, 27.-30.09.2016, in Halle A1, Stand 425 aus.

Text: ROMO Wind AG

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