Die zweite internationale Kleinwindtagung fand vom 15. bis 16. September 2016 in Wien statt. ©Bild: MA20/C.Fürthner

Kleinwindkraft: Kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten

(igwindkraft) Kleinwindkraft befindet sich im Aufwind. Die zweite internationale Kleinwindtagung mit mehr als 350 Besuchern zeigte das grosse Interesse an diesem Thema. Die internationalen Fachvorträge reichten von aktuellen Praxisbeispielen, innovativen Technologien, Umweltaspekten, urbaner Windenergie bis hin zu neuen Geschäftsmodellen. Zudem fand eine Exkursion in den Energieforschungspark Lichtenegg (NÖ) statt.


„Kleinwindenergieanlagen sind besonders für gewerbliche oder landwirtschaftliche Betriebe eine interessante Option, selbst Strom zu erzeugen. Im Energieforschungspark Lichtenegg wurden bereits gebäudemontierte Kleinwindenergieanlagen getestet und sind Teil der angewandten Forschung. Wir forschen unter anderem an den Wechselwirkungen der Anlage mit dem Gebäude bzw. der Umgebung. Gerade in bewohnten Gebieten spielen Umwelteinwirkungen wie Schall, Vibrationen und Schwingungen eine wesentliche Rolle“, so Hubert Fechner, Leiter des Instituts für Erneuerbare Energie an der FH Technikum Wien.

Schlechte Rahmenbedingungen
„Leider sind die Rahmenbedingungen zur Errichtung von kleinen Windrädern denkbar schlecht. Allzu oft werden an sie ähnliche Genehmigungsmassstäbe angelegt wie bei grossen Windkraftanlagen, die neun Landesgesetze könnten unterschiedlicher nicht sein. Darüber hinaus gibt es keine speziellen Förderschwerpunkte, so wie es diese zum Beispiel bei kleinen Photovoltaik-Anlagen gibt. Hier sind Änderungen längst überfällig“, bemerkt Stefan Hantsch, Vorstand der IG Windkraft.

Internationale Fachtagung
Am 15. und 16. September 2016 fand zum zweiten Mal die Kleinwindtagung in Wien statt. Dieses Jahr stand die erfolgreiche Tagung unter dem Motto „Kleinwindkraft im Aufwind“. Neben internationalen Vorträgen fand wieder eine Exkursion in den Energieforschungspark Lichtenegg statt. Die Tagung wurde vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und Wien Energie unterstützt und gemeinsam von der Abteilung Energieplanung (MA 20), der IG Windkraft und der Fachhochschule Technikum Wien organisiert.

Energieforschungspark Lichtenegg
Die Nutzung der Kleinwindkraft steckt im Vergleich mit anderen Technologien noch in den Kinderschuhen. Im niederösterreichischen Wechselgebiet wird seit 2010 im Energieforschungspark Lichtenegg an Kleinwindenergieanlagen geforscht. In den letzten Jahren konnten insgesamt 20 verschiedene Bautypen von Windrädern auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft werden. Kleinwindenergieanlagen (KWEA) sind windgetriebene Anlagen zur Selbstversorgung, wo die vom Rotor überstrichene Fläche kleiner als 200 m2 ist. Die FH Technikum Wien forscht hier seit 2014 gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien und dem Austrian Institute of Technology (AIT) mit dem Ziel, den Einsatz von KWEA in der Stadt zu evaluieren und auf dieser Basis ein Standort-Bewertungsschema für die Errichtung von KWEA im urbanen Raum zu entwickeln.

Auf Expansionskurs
Im Zeitraum von 2004 bis 2016 erhöhte sich der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch in den 28 EU-Ländern von 8 auf 16 Prozent. In Österreich von 23 auf 32 Prozent. Ende 2015 erzeugten 1119 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2408.6 Megawatt sauberen und umweltfreundlichen Strom für über 1.5 Mio. Haushalte; das sind 40 Prozent aller österreichischen Haushalte. Aktuell produzieren rund 300 Kleinwindenergieanlagen in Österreich Strom für die Eigenversorgung. (Quelle: Eurostat (EU), Bericht Energiestatus Österreich (BMWFW), Zahlen zur Windkraft: IG Windkraft)

Text: Interessengemeinschaft Windkraft Österreich (IG Windkraft)

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