Hier kann der LKW dank Stahlplatten, die auf das Gras gelegt wurden, seine Fahrt … ©Bild. Suisse Eole

… auf der kleinen Strasse links fortsetzen, die zum Restaurant L’Assesseur au Mont Soleil führt. ©Bild. Suisse Eole

Die Nase der Gondel, auf der ein Flügel montiert wird. ©Bild. Suisse Eole Die Flügel sind mit „Kämmen“ ausgestattet, die die Geräuschbildung verringern. ©Bild. Suisse Eole

Die Teilnehmer aus den Kantonen begutachten einen der Flügel, die zur Verhinderung von Eisbildung mit einem Heizsystem bestückt sind. ©Bild. Suisse Eole

Die Flügel sind mit „Kämmen“ ausgestattet, die die Geräuschbildung verringern.

Für die Flügel gibt es hierbei einen Mechanismus, mit dem diese um 45° aufgerichtet werden können.

Die Metalleinsätze der Fundamente der alten Windenergieanlagen wurden aus den Stahlbetonfundamenten befreit und wiederverwendet. Die alten Anlagen werden in Weissrussland und in Kasachstan wiederaufgebaut. ©Bild. Suisse Eole

Mont Crosin: 80 Polizeieskorten pro Windenergieanlage

(©Suisse Eole) Die Juvent SA ersetzt in diesem Sommer die vier ältesten Windenergieanlagen auf dem Mont Crosin durch neue leistungsstärkere. „80 Polizeieskorten sind notwendig, um eine einzige Windenergieanlage zu transportieren“, erläuterte André Friderici von Friderici Special SA, der für den Transport von Windenergieanlagen in der Schweiz zuständig ist; „pro Kanton brauchen wir eine Genehmigung“.


Die Solothurner Polizei beispielsweise begleitet die LKW nur eine Viertelstunde lang. Eine der grössten Herausforderung beim Ersatz von Altanlagen ist tatsächlich deren Transport . Dies erfuhren die etwa 50 Teilnehmer des Kantonsseminars für die Romandie von Suisse Eole zum Thema „Démantèlement & repowering, l’expérience suisse“ (Rückbau & Repowering, Erfahrungen aus der Schweiz) am 22. August 2016 auf dem Gebirgsrücken des Juras oberhalb von St-Imier.

Zehn LKW für eine Windturbine
Für eine einzige Windenergieanlage werden zehn LKW benötigt. Die Logistik ist dabei eine echte Herausforderung: „Im Ausland fahren die LKW-Fahrer grösstenteils auf Autobahnen. Um die grossen Windparks herum werden Zugangsstrassen gebaut.“ Wenn die deutschen Fahrer in der Schweiz ankommen, wundern sie sich über die kleinen Strassen. Hier ist die Firma Friderici Special mit ihrem Know-how gefragt. Denn es gilt, zahlreiche Herausforderungen zu meistern: zu kleine und/oder verschönerte Verkehrskreisel, Oberleitungen von Trolleybussen und der Eisenbahn, am Strassenrand einbetonierte Schilder usw. Lastwagen mit Anhängern, die über einen Mechanismus zum Heben und Absenken der Ladeebene verfügen, können bereits etliche Probleme gemeistert werden. Für die Flügel gibt es hierbei einen Mechanismus, mit dem diese um 45° aufgerichtet werden können. Wenn die Technik allein nicht ausreicht, wird eine Genehmigung für jeden grösseren Eingriff benötigt, etwa für einen Stromunterbruch. Und wenn der Transporttermin verschoben wird, fängt alles wieder von vorne an. „Wenn im Ausland ein Baum beim Transport im Weg steht, wird er gefällt, in der Schweiz wird stets versucht, möglichst wenige Bäume und Äste zu entfernen.“ Anhand der Ausführungen von André Friderici wurde deutlich, dass eine „zentrale Anlaufstelle“ für Windenergie, die das Bundesamt für Energie plant, den Transport erleichtern könnte.

Lieferverzögerung
Auf den Strassen am Mont Crosin werden Schäden an landwirtschaftlichen Flächen vermieden. Wege mit einer Breite von drei Metern werden während der Arbeiten an den Stellen, an denen dies notwendig ist, auf vier Meter erweitert und in den Kurven werden Stahlplatten ausgelegt. „Aufgrund einer Lieferverzögerung bei den Windenergieanlagen 7 und 8 mussten wir 1300 der ausgelegten Stahlplatten entfernen, um sie eine Woche später wieder anzubringen“, erzählte Johannes Vogel, Direktor von Juvent SA, dem Eigentümer des Windparks.

Auch die Zeit ist ein wichtiges Kriterium: „Zur Verstärkung der unterirdischen Leitungen für den Anschluss an das Stromnetz mussten wir auf einer Länge von 2.3 km im Boden verlegen. Da es viel regnete, waren die Eigentümer nicht begeistert.“ Eine Herausforderung waren ausserdem die grösseren Dimensionen der Windenergieanlagen: „Bei der Montage der alten Anlagen wurden die Gondeln en bloc transportiert. Diesmal mussten die Gondeln aufgrund ihrer Grösse in drei Teilen geliefert werden. Für die Montage wird daher mehr Platz auf der Baustelle benötigt“, erläuterte Johannes Vogel. Auch hier musste ein Konsens gefunden werden: Vestas, der Lieferant der Windenergieanlagen, benötigte eine Fläche von 100 mal 200 Metern zur Montage, was auf den Weiden des Mont Crosin unmöglich ist. Jede Baustelle misst nun etwa 40 mal 70 Meter.

Keine Beschwerden
Die öffentliche Auflage des Repowering-Vorhabens zeigte darüber hinaus, was bereits in vielen Studien festgestellt wurde: Sobald ein Windpark in Betrieb geht, ist die Akzeptanz deutlich höher als in der Planungsphase. Gegen den Ersatz der alten Windenergieanlagen auf dem Mont Crosin gab es keine Einsprachen. 

Das von Suisse Eole mit Unterstützung des Bundesamts für Energie organisierte Kantonsseminar findet einmal jährlich in der Suisse Romande und in der Deutschschweiz statt, um die Kantone über Windenergie zu informieren. Das Kantonsseminar für die Deutschschweiz findet im November statt.

©Text: Suisse Eole

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1 Kommentare

Reto Rigassi

Da stellt sich die Frage, ob beim Transport eines Castor-Behälters auch 80 Polizeiskorten notwendig sind....

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