Windenergie in Schleswig-Holstein. ©Bild: BWE

BWE: Schleswig-Holsteinische Windenergie profitiert von Flächenausweisung

(BWE) 443 Megawatt Windleistung (159 Windenergieanlagen) wurden im ersten Halbjahr 2014 in Schleswig-Holstein zugebaut. Dahinter verbirgt sich ein Investitionsvolumen von rund 660 Millionen Euro. Die Zubauleistung hat damit einen Anteil von rund einem Viertel der gesamten bundesdeutschen Zubauleistung und entspricht dem Jahreswert für 2013.


„Das ist ein sehr gutes Ergebnis für Schleswig-Holstein und ein grosser Schritt hin zu einer hundertprozentigen Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien“, so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie. Gleichzeitig merkte er aber auch an, dass es Vorzieheffekte beim Zubau gäbe, weil viele Investoren sich Sorgen machten angesichts der politischen Entwicklung in Berlin sowohl was das EEG anginge als auch das Thema Ausschreibungen.

Zahlreiche Repoweringvorhaben
Unter den verwirklichten Projekten waren jedoch auch zahlreiche Repoweringvorhaben, so dass der energiewirtschaftliche Zubau deutlich geringer ausfallen dürfte. Mit dem Inkrafttreten der EEG-Novelle am 1. August 2014 wurde die Einrichtung eines zentralen Anlagenregisters vorgeschrieben. Dann werden alle neu errichteten Windenergieanlagen in einem zentralen Register erfasst. Wenn darin auch die Repowering-Eigenschaft von Windenergieanlagen sowie der Abbau von Altanlagen vermerkt werden, können erstmals auch umfassende Daten zum Repowering ausgewiesen werden.

Bundesweit betrug der Repowering-Anteil im ersten Halbjahr 2014 mindestens 15 Prozent am Brutto-Zubau. Die Repowering-Anlagen in Schleswig-Holstein verfügten über eine durchschnittliche Leistung von rund 2.8 Megawatt.

Noch ein Rekord
Schleswig-Holstein hatte nach den Untersuchungen der Deutschen Windguard noch einen ganz anderen Rekord zu verzeichnen: Wiederum war es das Bundesland, in dem die Nabenhöhe der Anlagen rund 30 Meter niedriger waren als im Bundesdurchschnitt. Dass die Gesamthöhe der Anlagen 100 Meter nicht überschreiten, ist im Land zwischen den Meeren auch ein Akzeptanzfaktor, denn ist eine Windenergieanlage insgesamt höher als 100 Meter, muss sie Tag und Nacht aus Gründen der Flugsicherheit blinken. Unabhängig davon, ob sich ein Flugkörper nähert oder nicht. Zumindest hier ist eine Änderung in Sicht: Die Vorschrift zur Kennzeichnung von Luftfahrthindernissen wird zurzeit überarbeitet, sodass eine bedarfsgerechte Befeuerung zukünftig möglich sein wird. Das dürfte wohl auch in Schleswig-Holstein dafür sorgen, dass sich höhere Windenergieanlagen durchsetzen werden.

Windenergieausbau nimmt zu
Ein weiterer Trend ist absehbar. Der Windenergieausbau in der Mitte und im Süden Deutschlands nimmt relativ gesehen weiter zu. Nur noch rund 40 Prozent der bundesweit installierten Leistung befinden sich in den nördlichen Bundesländern, 45 Prozent bereits in der Mitte und auch der Süden der Republik hat mittlerweile einen zweistelligen Anteil an der Gesamtleistung.

Einfluss des EEG
„Sicherlich hatte das Inkrafttreten des EEG einen gewissen Einfluss auf den bemerkenswerten Ausbau der Windenergie“, so Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie. „Doch man darf nicht vergessen, dass die Planungszeiten für Windparkprojekte einige Jahre betragen und in diesem Jahr die Projekte realisiert werden, deren Planung mindestens fünf Jahre zurückliegen. Einen Schub hat die Windenergie auch durch die Ausweisung der Eignungsflächen im Dezember 2012 erhalten. Diese Projekte sind bereits soweit fortgeschritten, dass sie nicht mehr gestoppt werden können, auch wenn damals noch niemand an einen Ausbau-Deckel dachte. So wird Schleswig-Holstein wahrscheinlich auch 2015 einen vorderen Tabellenplatz einnehmen“, so Albers weiter.

Text: Deutscher Bundesverband Wind-Energie (BWE)

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