Durch diese getrennte Ableitung lässt sich das konzentrierte Schwarzwasser besonders effizient in einer dezentralen Biogasanlage nutzen. Das separat abgeführte Regenwasser wird verwendet, einen Teich zu füllen. Im neuen Hamburger Stadtquartier Jenfelder Au im Bezirk Wandsbek sollen auf 35 Hektar insgesamt 770 Wohneinheiten für ca. 2000 Menschen entstehen. Neben zwei sanierten ehemaligen Kasernengebäuden entstehen zu mehr als 80 Prozent Neubauten. Alle Häuser sind mit Vakuumtoiletten ausgestattet, die mit vergleichsweise wenig Spülwasser auskommen.
Drei Teilströme Grauwasser
Das Abwasserkonzept sieht vor, die drei Teilströme Grauwasser aus Küche und Bad, Regenwasser und Schwarzwasser getrennt zu erfassen und abzuleiten. Das bei der Vergärung des Schwarzwassers erzeugte Biogas wird über eine Mikrogasturbine in Strom und Wärme umgewandelt. Auf diesem Weg lassen sich etwa 40 Prozent des Wärme- und 50 Prozent des Strombedarfs im Viertel aus der lokalen Erzeugung decken. Damit entsteht in Jenfeld ein neues Stadtviertel, das im grossen Massstab Abwasserentsorgung und Energieerzeugung kombiniert.
Die Baumassnahmen laufen derzeit und die ersten Bewohner werden ab 2015 im neuen Quartier leben. Die Projektleitung der Massnahme oblag der HAMBURG WASSER in Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung.
BINE-Projektinfo „Energie aus Abwasser versorgt Stadtquartier“ (09/2014) >>
Text: BINE Informationsdienst
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