Prognose des globalen Getreideverbrauchs 2014/2015. ©Bild: AEE

Deutschland: Energie vom Acker ist reichlich vorhanden

(AEE) Zum Jahresende wird Bilanz gezogen. Die Energieversorgung hat dabei in den vergangenen Jahren einen besonderen Stellenwert eingenommen, sei es mit Blick auf die Strom- und Benzinpreise oder die Heizkosten. Erdöl scheint Ende 2014 reichlich verfügbar, denn die Preise sind deutlich gesunken. Die Umweltkosten fossiler Energien bleiben an den Märkten jedoch de facto aussen vor.


Das bedeutet: Die Erneuerbaren Energien müssen unter unfairen Wettbewerbsbedingungen agieren. Dennoch wächst die Branche, zumindest im globalen Massstab und in wichtigen Teilbereichen. Dazu gehört auch Bioenergie, die in Deutschland vielerorts kritisch betrachtet wird. Festzuhalten bleibt: Die Flächen-Ansprüche der Biokraftstoffbranche an die Landwirtschaft bleiben überschaubar.

Menge gestiegen
Die Produktionsmenge an Biokraftstoffen ist in den vergangenen Jahren im globalen Massstab kontinuierlich gestiegen. Gemessen an der Nutzung der weltweiten Getreideernte ist der Anteil von Biokraftstoffen aber gleichzeitig konstant geblieben: Rund 6 Prozent des globalen Getreideaufkommens werden für Biokraftstoffe verwendet, wie Zahlen der UN-Ernährungsorganisation (FAO) und des Weltgetreiderates (IGC) zeigen. „Das bedeutet: In den vergangenen Jahren konnte die Biokraftstoffproduktion steigen, während die Weltgetreidebilanz durch Biokraftstoff gleichzeitig nicht stärker in Anspruch genommen wurde“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).

Wie die jüngste FAO-Bilanz zeigt, produzieren die Bauern weltweit mehr als genug Ackerpflanzen. So erhöhen sich die weltweiten Bestände an Weizen 2014/15 laut Prognose der UN-Organisation auf mehr als 192 Millionen Tonnen, das sind allein rund ein Drittel einer globalen Jahresernte. Als Energiegetreide wird trotzdem nur ein kleiner Teil der Ernte genutzt. Weitere wichtige Rohstoffe für Biosprit, der für Ottomotoren verwendet wird, sind zum Beispiel Zuckerrohr und Zuckerrüben. Auch hier sind sehr gute Ernten eingebracht worden. Ein Rekordniveau erreicht 2014/15 auch die Erzeugung von Ölsaaten wie Raps und Soja mit einer von der FAO prognostizierten Menge von mehr als 535 Millionen Tonnen und reichlichen Beständen in den Vorratslägern. Ölpflanzen können für die Erzeugung von Biodiesel verwendet werden, der in Dieselmotoren zum Einsatz kommt. „Für Tank, Teller und Trog sind momentan reichlich Mengen vorhanden. Eine nachhaltige Nutzung der Bioenergie kann in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Linderung von Armut und Hunger führen“, betont der AEE-Geschäftsführer. Dass dennoch Millionen Menschen auf der Erde hungern, muss durch eine gerechtere Verteilung des Wohlstands in den Ländern beendet werden“, fordert Vohrer.

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energie (AEE)

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