Windpark Tannberg-Lindenhardt: fertig montiert, ans Stromnetz angeschlossen und in regionaler Hand.

BWE: Neuer Waldwindpark mit regionaler Verankerung

(PM) Südlich von Bayreuth ist der neue Ostwind-Park Tannberg-Lindenhardt entstanden. Die Rewag Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG (REWAG) mit einem Anteil von 70 Prozent, die BEW Bayreuther Energie- und Wasserversorgungs GmbH (BEW) mit einem Anteil von 20 Prozent und die Bayernwerk Natur GmbH mit einem Anteil von 10 Prozent haben über eine gemeinsame Beteiligungsgesellschaft das mehr als 20 Millionen Euro umfassende Projekt schlüsselfertig von Ostwind gekauft.


Am 6. Oktober 2014 unterschrieben die Rewag-Vorstände Olaf Hermes und Peter Wolfrum, der Geschäftsführer der BEW Jürgen Bayer und die Geschäftsführer der Bayernwerk Natur GmbH Werner Dehmel und Dr. Alexander Fenzl den Kauf- und Übernahmevertrag gemeinsam mit Ulrich Lenz, Dr. Rolf Bungart und Jörg Zinner von der Ostwind-Gruppe sowie mit Martin Schaller von der Firma Enercon.

Windreiches Gebiet
Das Gebiet im oberfränkischen Landkreis Bayreuth ist sehr windreich und deshalb ein geeigneter Standort für die Produktion von regenerativem Strom aus Windkraft. Der Windpark Tannberg-Lindenhardt wurde von Enercon und der Regensburger Ostwind-Gruppe auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten gebaut. Er besteht aus vier Windkraftanlagen. Die Anlagen haben eine Leistung von je drei Megawatt, einen Rotorblattdurchmesser von 101 Metern sowie eine Nabenhöhe von 149 Metern. Alle vier können insgesamt pro Jahr rund 27 Millionen Kilowattstunden umweltschonenden Strom aus Windkraft gewinnen, was dem Jahresbedarf von rund 8000 Einfamilienhäusern entspricht. Das bedeutet eine Einsparung von über 14’000 Tonnen Kohlendioxid (CO2).

Für den REWAG-Vorstandsvorsitzenden Olaf Hermes ist der Kauf des neuen Windparks für die REWAG die konsequente Fortsetzung der Unternehmensstrategie, die Energie-Eigenerzeugung durch regenerative und effiziente Anlagen weiter auszubauen. „Mit unserem 70-prozentigen Anteil am Windpark ‚Tannberg-Lindenhardt‘ steigt die Menge allein an selbst erzeugter Windenergie ab 2015 insgesamt auf fast 50 Millionen Kilowattstunden“, so Hermes zum Engagement des Regensburger Energiedienstleisters. „Wir haben in den vergangenen Jahren Kompetenz und Erfahrung in der regenerativen Energieerzeugung aufgebaut. Dazu gehören Sonnenenergie und Windkraft, aber auch die Biogasproduktion. Sie stehen für nachhaltige Stromerzeugung und sind unter den derzeit geltenden Rahmenbedingungen wirtschaftlicher als neue konventionelle Kraftwerke. Unser Erzeugungskonzept sieht vor, den Anteil selbst erzeugten Stroms für Privathaushalte bis zum Jahr 2020 von derzeit zehn Prozent auf vierzig Prozent zu steigern. Ich halte die vierzig Prozent für einen durchaus realistischen Wert, sehe in der vornehmlich regenerativen Erzeugung aber auch weitere komplexe Anforderungen wie zum Beispiel in der Direktvermarktung und zukünftigen Auktionierung.“

Keine leere Worthülse
„Unsere Investition in den Windpark Tannberg-Lindenhardt beweist, dass die Energiewende für die Bayreuther Energie- und Wasserversorgungs- GmbH keine leere Worthülse ist“, erklärt BEW-Geschäftsführer Jürgen Bayer. „Vielmehr setzen wir dadurch ein mutiges Ausrufezeichen: Neben Energie aus Kraft-Wärme-Kopplung und anderen erneuerbaren Energieträgern bieten wir unseren Kunden schon bald vor Ort produzierten Strom aus Windkraft – das macht uns stolz.“

Dezentralen, effizienten und regenerativen Erzeugung
„Die Bayernwerk Natur ist seit vielen Jahren in der dezentralen, effizienten und regenerativen Erzeugung tätig. Kraft-Wärme-Kopplung, Geothermie und Bioenergie waren bislang unsere wesentlichen technologischen Grundlagen. Der Windpark Tannberg-Lindenhardt ist für uns ein wichtiger Schritt in die Windkraft-Technologie“, erklärte Werner Dehmel, Geschäftsführer der Bayernwerk Natur GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Bayernwerk AG. „Wir wollen unseren Beitrag zur Gestaltung der Energiezukunft in Bayern ausweiten“, so Werner Dehmel weiter. Bis Ende des Jahres werde das Unternehmen laut Dehmel rund 150 dezentrale Erzeugungsanlagen in den Regionen Bayerns betreiben. Auch das Engagement in der Windenergie solle fortgeführt werden.

Kommunale Verantwortung
„Wir freuen uns sehr, dass der von Ostwind gemeinsam mit Enercon realisierte Windpark jetzt in die Hände einer starken bayerischen Energie-Allianz übergeht und damit Teil regionaler Energieversorgung in überwiegend kommunaler Verantwortung wird“, betonen die Geschäftsführer der OSTWIND-Gruppe Dr. Rolf Bungart und Jörg Zinner. Das Projekt beweise einmal mehr, welche Kräfte die Windenergie gerade in den ländlichen Gebieten freisetzen könne – „wenn die richtigen Partnerinnen und Partner zusammenfinden“, so Jörg Zinner. Und als Wald-Windpark auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten stehe es für Nachhaltigkeit und Klimaschutz im doppelten Sinn. „Damit genießt das Projekt erneut Vorbildcharakter für ganz Bayern – und das in einer politisch nicht einfachen Situation“, wie Dr. Bungart ergänzt. Die hier gegebene Stadtwerke-Konstellation mit regionaler Verankerung mache aber deutlich, wie die Energiewende funktionieren könne, „nämlich nur in gemeinsamer Verantwortung“.

Text: Deutscher Bundesverband WindEnergie (BWE)

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