Im letzten Jahr hatten sich die Regierungen der Gebirgskantone noch auf das flexible Wasserzinsmodell der Stromkonzerne eingelassen. Sie hatten damit in Kauf genommen, dass die Wasserkraftkantone und -gemeinden «erhebliche Ausfälle» gehabt hätten, wie die RKGK die Presse im Juni 2016 informierte (siehe ee-news.ch vom 13.6.17 >>). Die IG Bündner Konzessionsgemeinden vertritt seit jeher die Meinung, die Wasserkraft sei gar nicht defizitär und auf die vollen Wasserzinsen wie bisher bestanden. Sie veröffentlichte im Juni 2017 ein Gutachten, das dies belegt. Nachdem im Anschluss daran verschiedene Medien ebenfalls diesbezügliche Transparenz verlangten, steht heute fest, dass die Zahlen der Stromkonzerne mit behaupteten jährlichen Defiziten von bis zu 700 Millionen Franken aus der Luft gegriffen waren. Die IBK ist der Regierungskonferenz der Gebirgskantone dankbar, dass sie nun heute auch das von ihr bisher zurückbehaltene BHP-Gutachten publik gemacht hat.
Strompreis plus 20% seit letztem Jahr
Die Steigerung der Strompreise auf den internationalen Märkten um mehr als 20% seit dem letzten Jahr und der stärkere Euro haben die Situation bei der Wasserkraft zusätzlich entschärft. Damit und mit den nun publizierten Studien dürfte kaum mehr bestritten sein, dass die Wasserkraft höchstens punktuell defizitär ist. Eine Senkung der Wasserzinsen ist deshalb unbegründeter denn je und der Vorstand der IG Bündner Konzessionsgemeinden nimmt befriedigt zur Kenntnis, dass das Berggebiet nun gegenüber Bern in den Hauptpunkten die gleiche Sprache spricht.
©Text: ee-news.ch, Quelle: IG Bündner Konzessionsgemeinden
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