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Die «unterirdische Atmosphäre» des Versuchsstollens Hagerbach ist das ideale Umfeld für einzigartige Events wie das KMU-Frühstück der EnAW. ©Bild: EnAW

EnAW: Tunnelblick vermeiden – Erfahrungsaustausch unter Tage

(PM) Zum dritten Mal fand am 17. Januar 2017 das KMU-Frühstück der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) in den Hallen eines Teilnehmers statt. Das Besondere dieses Mal? Der Anlass fand unter Tage statt. Der Versuchsstollen Hagerbach in Flums hiess 35 Teilnehmer der EnAW zum Erfahrungsaustausch und Frühstück unter der Erde willkommen.


Wenn ein Tunnel während des laufenden Zugverkehrs saniert werden muss, wie können die Abläufe dafür trainiert und die Planung optimiert werden? Wenn für den Gotthardtunnel Verbindungsstollen für die Technik vorgesehen sind, wo wird die Konstruktion dieser Stollen getestet? Wenn für den Bau eines Tunnels eine Bohrmaschine benötigt wird, die im Winkel von 40 Grad aufwärts bohren muss, wo wird diese ausprobiert? Wo werden Feuerwiderstandsprüfungen zum Abplatzverhalten von Beton durchgeführt? Die Antwort ist einfach wie faszinierend: im Versuchsstollen Hagerbach. Hier, zwischen Flums und Sargans, befindet sich eine spannende Welt unter Tage, die eine Vielzahl an Stollen, Labors und Schulungsräumen für Forschung, Entwicklung, Prüfung und 1:1-Versuche bietet. Doch nicht nur das. Im schön beleuchteten Stollen finden auch immer wieder spannende Veranstaltungen statt. So auch das dritte KMU-Frühstück der EnAW.

Voneinander lernen wirkt inspirierend
Nachdem der Erfahrungsaustausch in der Gruppe im Energie-Modell der EnAW seit vielen Jahren institutionalisiert wurde, können nun auch kleinere Unternehmen, die am KMU-Modell der EnAW teilnehmen, von Regionalanlässen zur Förderung des Erfahrungsaustausches profitieren. Dabei wird ein leckeres Frühstück mit einem wertvollen fachlichen Austausch kombiniert. Es geht darum, dass EnAW-Teilnehmer ihre Erfahrungen mit der Umsetzung des Energie- Managements in ihren Unternehmen austauschen können. Das voneinander Lernen wirkt inspirierend und bringt Dynamik in die CO2-Reduktion und Energieeffizienzsteigerung. «Ausserdem bietet die Veranstaltung einen Einblick in die verschiedenen Herangehensweisen zur Lösung individueller, energiespezifischer Probleme und zur Umsetzung von Massnahmen», weiss EnAW-Projektleiter Manuel Ziegler, Organisator des KMU-Frühstücks. Nach der Begrüssung durch Rochus Burtscher, Mitglied der Geschäftsleitung der EnAW, konnten die Gäste zwei spannende Referate sowie eine beeindruckende Führung durch den Versuchsstollen geniessen.

Neue Möglichkeiten entdecken
«Die Veranstaltung ist eine gute Chance, um den persönlichen Kontakt zu pflegen. Plötzlich tauchen Themen auf, die man sonst nicht erkannt hätte. So entstehen viele neue Möglichkeiten», erklärt EnAW-Teilnehmer Ruedi Haltiner von der ARGO Stiftung für Integration von Menschen mit Behinderung in Graubünden, der ebenfalls zu den Gästen zählte. Zu solchen Themen gehört unter anderem der Schwerpunkt Fördermittel, der von EnAW-Berater Hans Hatt präsentiert wurde. Er stellte verschiedene Förderprogramme vor, von denen die EnAW-Teilnehmer im KMU-Modell profitieren können. Das Auktionsprogramm Effizienz+ zur Förderung zusätzlicher Strommassnahmen oder der Effizienzmarkt für den Verkauf von Übererfüllungen waren nur zwei davon.

Viele Massnahmen sind übertragbar
Warum es für den Versuchsstollen Hagerbach dennoch schwierig ist, von Förderprogrammen zu profitieren, erklärte Michael Hermann, der Energieverantwortliche des Versuchsstollens Hagerbach und studierte Chemiker. So wird die Beleuchtung beispielsweise nur in beheizten Bereichen gefördert, was im Stollen natürlich nicht zutrifft. Beim Versuch, auf Strassenbeleuchtung zu setzen, wird der Stollen wiederum als Gebäude bezeichnet. Will man aber einen Förderbeitrag für Gebäude beziehen, wird der Stollen wiederum nicht als Gebäude anerkannt. Doch es geht auch ohne. Hermann präsentiert eindrücklich, welche Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Zeit der Zusammenarbeit mit EnAW-Berater Hatt bereits umgesetzt werden konnten. «Themen wie Druckluftgeneratoren oder Beleuchtung sind für viele Betriebe relevant. Massnahmen, die wir hier umgesetzt haben, können andere Firmen auch umsetzen », erklärt er.

Spektakuläre Führung
Nach den Präsentationen und der Frühstücksstärkung hatten alle Gäste die Möglichkeit, in die faszinierende Welt des Versuchsstollens Hagerbach einzutauchen und an einer geführten Tour durch Labors, Kavernen und Versuchsfelder teilzunehmen. Mit einem freundlichen «Glück auf» und der kurzen Würdigung der Heiligen Barbara wurden die Gäste knapp zwei Stunden durch die Unterwelten geführt. Auf dem Rundgang wurde Interessantes und Wissenswertes über den Tunnelbau, Tunnelsicherheit, das einmalige Stollensystem und das spannende Tätigkeitsfeld erklärt. Die abschliessende Fahrt mit dem Stollenzug rundete das dritte KMU-Frühstück ab und hinterliess bei allen Teilnehmern einen positiven Eindruck.


Energieeffizienz ist ein kontinuierlicher ProzessInterview mit Michael Hermann und Hans Hatt

Wie hat sich die Durchführung des dritten KMU-Frühstücks im Versuchsstollen Hagerbach ergeben?
HH: Ich wurde von der EnAW angefragt, ob ich einen Betrieb im KMU-Modell betreue, der sich anbieten würde. Hier stimmen die Räumlichkeiten und der Betrieb ist einzigartig und interessant. Ich halte das KMU-Frühstück für eine wichtige Veranstaltung. Hier können verschiedene Betriebe untereinander Kontakt haben und sich austauschen. Dabei geht es natürlich immer um Energieeffizienz, wobei die Vorträge jeweils einen Schwerpunkt haben, wie bei diesem Anlass Fördermittel.

Welche Massnahmen werden während der Zusammenarbeit im KMU-Modell umgesetzt?
MH: Besonders bei der Stollenbeleuchtung gibt es grosses Potenzial, das wir nach und nach ausschöpfen. Wenn wir die gesamte Beleuchtung auf LED umstellen, kommen wir auf eine Wirkung von gut 12‘000 Franken pro Jahr bei Investitionen von rund 60‘000 Franken. Das heisst, dass wir hier mit einem Payback von fünf Jahren rechnen. Des Weiteren kann im Bereich der Wasserdruckpumpen einiges erreicht werden, indem die Pumpenleistung entsprechend der Bedürfnisse reduziert wird. Andere Bereiche mit Potenzial sind Druckluftgeneratoren, die Kühlgeräte im Restaurant sowie die Heiz- und Entfeuchtungsgeräte im Stollen.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit?
HH: Die Zusammenarbeit läuft seit 2012, als im Kanton St. Gallen das Grossverbrauchermodell eingeführt wurde, sehr gut. Wir treffen uns einmal im Jahr, um das Monitoring durchzuführen. Aber auch dazwischen stehen wir bei Fragen, beispielsweise im Bereich Fördermittel, im regelmässigen Kontakt.
MH: Wichtig ist auch, dass das Streben nach Energieeffizienz ein kontinuierlicher Prozess ist und dass das Thema Energie stetig, auch in Zusammenhang mit Innovationen, hinterfragt werden muss. So ist auch die Zusammenarbeit mit der EnAW praktisch immer aktuell.

Text: Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW)

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