Luftaufnahme von Carouge. Hier soll mit einer Gesamtplanung das intakte Ortsbild erhalten und gleichzeitig geeignete Strategien zur optimalen Förderung von Solarenergie aufgezeigt werden. ©Bild: Etat de Genève

BAK: Solarenergie produzieren und Ortsbild erhalten

(BAK) Das Bundesamt für Kultur (BAK) hat ein Pilotprojekt lanciert, das die Produktion von Solarenergie und den Schutz von Ortsbildern besser aufeinander abstimmt. In Zusammenarbeit mit dem Kanton Genf und der Stadt Carouge erarbeitet ein interdisziplinäres Team in den kommenden zwölf Monaten eine Gesamtplanung für die Stadt Carouge, in der intakte Ortsbilder geschont und gleichzeitig geeignete Strategien zur optimalen Förderung von Solarenergie aufgezeigt werden. Diese Planung kann in der Folge auf vergleichbare Gemeinden in der Schweiz übertragen werden.


Die Schweiz verfügt über ein vielfältiges Kulturerbe. Im Zuge der Energiewende wird die Installation von Solaranlagen stark gefördert. Dies kann im historischen Umfeld zu Zielkonflikten führen, wenn die Anlagen uneinheitlich platziert werden. Das Bundesamt für Kultur (BAK) lässt untersuchen, wie die beiden Anliegen – Produktion von Solarenergie und Schonung des Ortsbilds – besser in Einklang gebracht werden können.

Individueller Ansatz und Anreiz
Das BAK hat deshalb einen Auftrag an ein interdisziplinäres Team unter der Leitung der Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architecture (Hepia) vergeben. Dieses Team wird in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Energie, Städtebau und Denkmalpflege des Kantons Genf sowie der Stadt Carouge aufzeigen, wie der individuelle Ansatz und Anreiz zur Installation von Solaranlagen überwunden und die Ortsbilder erhalten werden können.

Schlussbericht im Herbst 2017
Die Planung bezweckt eine höhere Rechtssicherheit für öffentliche wie private Eigentümerschaften und reduziert den Verwaltungsaufwand bei Bewilligung und Installation der Anlagen. Dabei werden alle erforderlichen gesetzlichen, ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen einbezogen. Es wird untersucht, wie mit verschiedenen Installationsarten, neuen Technologien und Modellen baukulturverträgliche Massnahmen entwickelt und gefördert werden können. Aufgrund der Identifikation von Faktoren, die die Solarenergieproduktion begünstigen oder behindern, werden Perimeter mit unterschiedlichen Bestimmungen ausgeschieden. Der Schlussbericht, ergänzt durch Karten und Pläne, wird im Herbst 2017 vorliegen. Die Resultate können danach auf weitere Schweizer Gemeinden übertragen werden.

Dieses Projekt ist das erste Element der in der Kulturbotschaft 2016–2020 angekündigten «Materialien Energiewende». Diese sollen aufzeigen, wie bauliche Massnahmen geplant und ausgeführt werden können, ohne die baukulturellen Werte des Bestandes zu beeinträchtigen.

Text: Bundesamt für Kultur

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