Schonnenscheindauer im März, sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts). ©Grafik: MeteoSchweiz

Niederschlagsmenge im März, sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts). ©Grafik: MeteoSchweiz

MeteoSchweiz: Klimabulletin März 2015

(MeteoSchweiz) Die Märztemperatur lag verbreitet 0.5 bis 1.5 Grad über der Norm 1981–2010. Die Niederschlagsmengen blieben in der ganzen Schweiz bis kurz vor Monatsende deutlich unterdurchschnittlich. Erst mit den kräftigen Niederschlägen am Monatsende stiegen sie auf der Alpennordseite und in den Alpen vielerorts auf normale oder überdurchschnittliche Werte. Nördlich der Alpen brachte der März reichlich Sonne.


Kurzer Märzwinter in den Bergen

Die ersten Märztage waren meist trüb und in der ganzen Schweiz fiel Niederschlag. In der milden Westströmung blieb die Schneefallgrenze meist oberhalb von 600 m. Die Ostalpen erhielten vom 2. auf den 3. zwischen 10 und 30 cm Neuschnee, und auch an den Folgetagen fielen hier noch einige cm. Mit einer Winddrehung von West auf Nord gab es am zentralen Alpennordhang vom 4. auf den 5. regional nochmals 5 bis 30 cm Neuschnee. In Gipfellagen sanken dabei die Tagesmitteltemperaturen 3 bis 7 Grad, im nördlichen Flachland 1 bis 2.5 Grad unter die Norm 1981–2010.

Sonnige erste Märzhälfte
Nach dem winterlichen Beginn zeigte sich der März bis gegen Monatsmitte in der ganzen Schweiz von seiner sehr sonnigen Seite. Vom 6. bis am 13. wurden überwiegend zwischen 80 und 100 Prozent der täglich möglichen Sonnenscheindauer registriert. Im Süden und im Wallis startete die sonnige Periode bereits am 5., während in den übrigen Gebieten noch Wolken lagen, woraus da und dort auch etwas Niederschlag fiel.

Ab dem 5. März schob sich aus Westen ein Hoch über Mitteleuropa und die Sonne spendete viel Frühlingswärme. Vom 7. bis am 10. stiegen die Tagesmitteltemperaturen in Berglagen verbreitet 4 bis 7 Grad, auf dem Jungfraujoch sogar 5 bis 9 Grad über die Norm 1981–2010. Im nördlichen Flachland lagen die Werte 2.5 bis 4 Grad über der Norm. Die Tageshöchstwerte erreichten verbreitet 14 bis 17 Grad. Auf der Alpensüdseite wurde am 11. März in den Niederungen mit kräftigem Nordföhn die 20 Grad Marke überschritten.

Am 12. März übernahm ein mächtiges Skandinavien-Hoch das Witterungsregime. Aus Osten floss kühle Festlandluft zur Schweiz und liess auf der Alpennordseite die Bise aufleben. Die Tagesmitteltemperaturen fielen trotz sonnigen Verhältnissen verbreitet unter die Norm.

Föhn zur Monatsmitte
Ein Tief über dem Mittelmeer liess ab dem 14. die Alpensüdseite unter einer kompakten Wolkendecke verschwinden. Über den Alpen setzte der Föhn ein. Die Föhn-Böenspitzen erreichten in den Föhntälern 80 bis 90 km/h, in Gipfellagen 100 bis 120 km/h. In der Jungfrauregion wurde gar ein Spitzenwert von 178 km/h registriert (Messstandort Lauberhorn, MeteoGroup). Auf der Alpensüdseite fiel derweil Schnee bis 800 m hinunter. In höheren Lagen gab es Neuschneesummen von 15 bis 25 cm.

Schönwetter zur Sonnenfinsternis
Vom 18. bis zum 20. installierte sich ein Hochdruckband von England bis nach Russland. Genau zur richtigen Zeit hinsichtlich der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März, welche in vielen Teilen der Schweiz bei optimalem Wetter beobachtet werden konnte. Benachteiligt war die Alpensüdseite, erhielt sie doch ausgerechnet am 20. März von einem Höhentief über dem südwestlichen Frankreich eine kompakte Wolkendecke. Zeitweise bewölkt war es dadurch auch in Teilen der Westschweiz.

Kaltluft mit Schnee bis auf 600 m
Ein Kaltluftvorstoss aus Norden brachte am Wochenende des 22./23. März spätwinterliche Verhältnisse. Die Tagesmittel-Temperatur fiel am 22. verbreitet 1 bis 2 Grad, beidseits der Alpen lokal auch bis 3 Grad unter die Norm 1981–2010. Auf der Alpennordseite sank die Schneefallgrenze auf 600 bis 900 m. In St. Gallen gab es 4 cm Neuschnee, in höheren Lagen bis 15 cm. Erneut Schneefall bis unter 1000 m lieferte eine Kaltfront vom 25. auf den 26. März.

Stürmisch beidseits der Alpen
Während einer kräftigen Nordströmung erreichten die Windspitzen in den Niederungen der Alpensüdseite am 27. über 90 km/h und die Maximum-Temperaturen stiegen bei sonnigen Verhältnissen auf knapp 18 Grad. Nach einem in der ganzen Schweiz sonnigen Intermezzo am 28. setzte ab dem 29. im Norden und in den Alpen stürmischer Wind und kräftiger Niederschlag ein. Am 29. und 30. März stiegen die Windspitzen im Mittelland auf 80 bis 90 km/h, in den Bergen auf über 150 km/h. Die höchsten Windspitzen gab es schliesslich am 31. März mit 90 bis 110 km/h im Mittelland und über 160 km/h in Gipfellagen, verursacht durch das Sturmtief Niklas, welches mit seinem Kern über Dänemark und Norddeutschland zog. Auf der Alpennordseite und in den Alpen fielen innerhalb von drei Tagen regional 50 bis über 100 mm Niederschlag. Dies nachdem die Niederschlagsmengen bis am 25. landesweit deutlich unter dem Durchschnitt lagen.

Auf der Alpensüdseite blieb die Witterung indes weiterhin recht sonnig und die Temperaturen stiegen auf 20 Grad und höher. Ein stürmischer Nordföhn mit Windspitzen von 94 km/h im Puschlav und 80 km/h im Südtessin sorgte hier am 31. für frühsommerliche Verhältnisse. In Magadino wurde mit 25.1 Grad der erste Sommertag des Jahres 2015 verzeichnet.

Monatsbilanz
Die Märztemperatur lag verbreitet 1 bis 1.5 Grad über der Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite bewegte sich der Überschuss meist zwischen 0.1 und 1.2 Grad. Über die ganze Schweiz gemittelt war der März 1.2 Grad zu mild im Vergleich zur Norm 1981–2010.

Die Niederschlagssummen erreichten in den Alpen meist 100 bis 150 Prozent, im Engadin und auf der Alpensüdseite hingegen nur 40 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010. Auf der Alpennordseite fielen 60 bis 115 Prozent der Norm, im Jura waren es lokal auch über 140 Prozent.

Nördlich der Alpen brachte der März reichlich Sonne mit 110 bis über 140 Prozent der Norm 1981–2010. In den Alpen und auf der Alpensüdseite gab es meist 90 bis 115 Prozent der Norm. Fast durchwegs sonnige Verhältnisse genoss die ganze Schweiz vom 5. bis zum 13. März.

Detailliertes März-Bulletin >>

Text+Grafiken: MeteoSchweiz

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