Im Zentrum der internationalen Messwoche steht die Vorbereitung und Durchführung eines gemeinsamen Einsatzes sowie der Vergleich der verschiedenen Messsysteme. Ziel ist es, bei einem Ereignis mit erhöhter Radioaktivität für die gegenseitige Hilfeleistung über die Grenzen hinweg gerüstet zu sein und die Messresultate rasch und effizient zusammenführen zu können. Bei einem solchen Ereignis in der Schweiz ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) zuständig für den Schutz der Bevölkerung und würde Schutzmassnahmen anordnen.
Bis und mit Donnerstag, 29. Juni 2017, werden die Teams einzeln Messflüge in den Gebieten Murgtal-Mürtschenalp, Linthebene und Zugersee sowie zwischen Neubrunn und Wartau durchführen. Am Dienstag, 27. Juni 2017, wird im Gebiet Frauenfeld, Herisau, Rorschach und Romanshorn das Auffinden von radioaktiven Quellen geübt. Diese zu Übungszwecken verteilten radioaktiven Quellen werden bewacht und stellen weder für die Bevölkerung noch für die Umwelt eine Gefahr dar.
Flüge in der Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken
Vor der internationalen Aeroradiometrie-Übung überfliegt und vermisst die NAZ wie jedes Jahr im Auftrag des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats ENSI alternierend die Umgebung von Schweizer Kernkraftwerken. In diesem Jahr wird am Donnerstagnachmittag, 22. Juni, das Gebiet rund ums Kernkraftwerk Gösgen und am Freitagmorgen, 23. Juni, die Region des Kernkraftwerks Mühleberg ausgemessen. Bei sämtlichen Messungen überfliegen die Helikopter die Messgebiete in rund 90m Höhe in parallelen Bahnen.
Messung der normalen Radioaktivität
Mit der Messung der Radioaktivität aus der Luft, der so genannten Aeroradiometrie, kann die Radioaktivität am Boden schnell und grossräumig gemessen werden. Die NAZ führt jedes Jahr im Sommer eine Woche lang solche Messflüge durch, um einerseits Messdaten zu gewinnen und anderseits die Einsatzbereitschaft des Messteams und der Ausrüstung sicherzustellen. Ein Fokus liegt dabei auf der Sammlung von Referenzmessungen von Schweizer Städten. In früheren Jahren wurden solche Messungen bereits in Zürich, Basel, Genf, Bern und weiteren Städten durchgeführt.
Text: Nationale Alarmzentrale NAZ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS)
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