Grössere Hagelkugeln können Photovoltaikmodule empfindlich beschädigen – ohne dass dies der Anlagebetreiber sofort erkennen kann. ©Bild: zvg / Sun Network

Photovoltaikmodule: Hagelschläge sind häufig härter und gefährlicher als im IEC-Test geprüft

(Anzeige) Eine mögliche Schadenursache bei Solarmodulen ist Hagel. Welche Modultypen stärker betroffen sind, wie entstandene Zellrisse erkannt werden und welche Auswirkungen Hagelschlag auf Module haben kann, hat eine Gruppe von Forschern und Gutachtern untersucht. Bleibt der Schaden nach dem Hagelschlag unentdeckt, ist er nicht versichert.


Gemäss den Untersuchungen hätte mehr als die Hälfte der auftretenden Hagelschläge demnach in Europa das Potenzial, Solarmodule nachhaltig zu schädigen, ohne dass dies direkt nach dem Unwetter sichtbar wäre und zweifelsfrei als Versicherungsfall gelten würde.

Hagelschlag kann Photovoltaikmodule beschädigen, ohne dass dies der Betreiber nach dem Sturm sofort erkennen kann. Ein Schaden ist auch möglich, wenn das Frontglas nicht beschädigt ist. Die Hagelkörner können Mikrorisse in den Solarzellen hervorrufen, die über einen längeren Zeitraum die Leistung beeinträchtigen. Hagelschäden sind im Normallfall über die Gebäudeversicherung abgedeckt. Dass Mikrorisse aber durch Hagel entstanden sind, muss der Betreiber unter Umständen selbst nachweisen, wenn ein Experte einer Versicherung zu einer gegenteiligen Einschätzung kommen sollte. Es kommt vor, dass Versicherungsexperten Mikrorisse in Modulen anderen Ursachen zuordnen.

IEC-Norm deckt nicht alles ab
Photovoltaikmodle werden nach der IEC-Norm 61215 (für kristalline Module) daraufhin geprüft, dass sie einen Hagelschlag problemlos überstehen. Festgelegt ist ein Test mit Hagelkörnern mit bis zu 2,5 Zentimetern Durchmesser. Den Aufzeichnungen des Schweizerischen Hagelregister zufolge haben in den letzten Jahren heftige Gewitter begleitet von grossen Hagelkörnern stark zugenommen. Mehr als ein Drittel der durch Naturereignisse entstandenen Gebäudeschäden sind auf Hagel zurückzuführen. In nahezu jeder besiedelten Region der Schweiz ist alle 5 bis 10 Jahre mit Hagelkörnern von 2 cm Durchmesser zu rechnen. Körner mit einem Durchmesser von 3 cm treten alle 20 bis 50 Jahre auf.

Swiss PV Label schliesst Lücke
Solaranlagen müssen sicher, zuverlässig und dauerhaft Energie liefern. Dafür hat Electrosuisse in Kooperation mit Partnern das unabhängige Gütesiegel mit drei Zertifizierungsverfahren entwickelt. Die Experten verleihen das Swiss PV Label in drei Kategorien: Swiss PV Tested für typengeprüfte Photovoltaik-Module, Swiss PV Checked für Lieferungen und Losabnahmen sowie Swiss PV Certified für Photovoltaik-Gesamtanlagen. Das Label Swiss PV Tested deckt auch das Thema Hagel weitestgehend ab.

Label Swiss PV Tested besteht aus 2 Teilprüfungen
Für den ersten von zwei Teilen der Zertifizierung wird die Produktion des Herstellers auditiert. Vom Wareneingang bis zur Lagerhaltung wird der gesamte Prozess unter die Lupe genommen. Mit diesem Audit wird sichergestellt wird, dass die nötige Qualität auch produziert werden kann. Alle Fertigungsprozesse müssen hierbei nachvollziehbar sein - auch um ein Zurückverfolgen des Rohmaterials gewährleisten zu können. Erst wenn dieser erste Schritt bestanden ist, kann der Hersteller seine Module für die Typenprüfung in der Schweiz anmelden. Der zweite Teil des Swiss PV Tested Zertifikates findet in der Schweiz statt. In der Typenprüfung werden die ankommenden Module auf Schweizer Anforderungen wie beispielsweise 30 sowie 40mm Hagel und erweiterte Schneelast getestet.

Weitere Informationen zum Thema Hagelschläge und IEC-Test >>


Schweizerisches Hagelregister >>

Mehr Informationen zum Swiss PV Label >>

Swiss-PV-Label ist eine registrierte Marke von Electrosuisse.

Text: Sun Network

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