Die Energieversorgung des westafrikanischen Landes bestand 2015 zu ca. 80% aus Biomasse, vornehmlich Feuerholz. Aufgrund einer zunehmen Desertifikation sucht Burkina Faso jedoch nach Alternativen für die Stromerzeugung.

Burkina Faso: Baubeginn von zwei Grossprojekten mit 53 MW Photovoltaikleistung

(©EEE) Der Photovoltaikausbau in Burkina Faso schreitet kräftig voran. So wurde in den letzten Monaten der Bau von zwei grossen PV-Kraftwerken begonnen, die dem westafrikanischen Land voraussichtlich ab 2017 ca. 53 MW zusätzliche Stromerzeugungskapazitäten zur Verfügung stellen sollen.


Zunächst wurde Ende Juni vermeldet, dass die Bauarbeiten für das seit 2013 in Planung befindliche 33-MW-Kraftwerk in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou begonnen haben. Die Arbeiten werden von einem deutsch-französischen Projektkonsortium im Auftrag des staatlichen Stromversorgers Sonabel (Société Nationale d'électricité du Burkina) durchgeführt. Die Kosten für die Anlage belaufen sich Schätzungen zufolge auf 47.5 Millionen Euro. Ca. die Hälfte (25 Millionen Euro) der Finanzierung stammt in Form von Entwicklungsmitteln von der Europäischen Union. Die Anlage soll nach Fertigstellung ca. 5% des Strombedarfs des Landes decken.

Stromabnahmevertrag über 25 Jahren
Anfang August wurde ausserdem der Bau eines 20-MW-Kraftwerks in der Gemeinde Zina, im Westen des Landes begonnen. Dabei handelt es sich um das erste EE-Projekt dieser Grössenordnung in Burkina Faso, das im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft entwickelt wurde. Vertragspartner sind die Sonabel und ein kanadisches Unternehmen. Bereits 2014 vereinbarten diese einen Stromabnahmevertrag über eine Gültigkeit von 25 Jahren. Die Projektkosten belaufen sich auf 38 Millionen Euro, wobei die Mittel von verschiedenen Geldgebern stammen; unter anderem der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) und dem Emerging Africa Infrastructure Fund.

Elektrifizierungsgrad bei 13%
Mit der gemeinsamen Kapazität von ca. 53 MW würden die beiden Kraftwerke gemeinsam mehr als ein Fünftel der installierten Gesamtkapazität des Landes stellen, die 2014 ca. 247 MW betrug. 215 MW davon beruht auf thermischen Kraftwerken. Die Energieversorgung des westafrikanischen Landes bestand 2015 zu ca. 80% aus Biomasse, vornehmlich Feuerholz. Aufgrund einer zunehmen Desertifikation sucht Burkina Faso jedoch nach Alternativen für die Stromerzeugung. Es liegen zwar keine Regierungsziele für erneuerbare Energien in Burkina Faso vor, laut einer Studie der Sonabel aus dem Jahr 2014 benötigt das Land aber bis 2030 rund 750 MW neue Stromerzeugungskapazitäten, um den steigenden Elektrizitätsbedarf zu decken und eine weitere Elektrifizierung der Bevölkerung zu erreichen. 2015 lag die Elektrifizierungsrate Burkina Fasos bei 13.10%. Von 2015 bis 2019 will die Sonabel daher ca. 1 Milliarde Euro in den Stromsektor investieren. Zu Beginn 2016 erhielt die Regierung bereits ein Darlehen von der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) und dem Abu Dhabi Entwicklungsfonds (ADFD) zur Förderung eines 3.6-MW-PV-Inselsystems.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)

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