Forschende der Universität Wageningen, des Kenyan International Centre of Insect Physiology and Ecology (ICIPE) und des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) zeigten zum ersten Mal, dass Moskito-Fallen die Übertragung der Krankheit Malaria eindämmen können. Die neuartigen Moskitofallen könnten sich auch als wirksames Mittel gegen die Ausbreitung der Dengue- und Zika-Epidemie erweisen. Die Resultate wurden in der renommierten Fachzeitschrift «The Lancet» publiziert.
Solarenergie treibt Ventilator an
Eine neu entwickelte Moskitofalle bedient sich eines wirksamen Tricks. Sie ködert die Tiere mit einem menschenähnlichen Duftstoff. Ein Gemisch aus Milchsäure und anderer über die menschliche Haut ausgeschiedene Stoffe lockt die Moskitos zur Falle. Ein mit Solarenergie betriebener Ventilator erzeugt einen Luftstrom und saugt die Tiere in die Falle ein.
«Die Falle tötet die Tiere ganz ohne den Einsatz von Insektiziden», sagt Studienleiter Willem Takken von der Universität Wageningen in den Niederlanden. Die Moskitos haben so keine Chance, Resistenzen gegen ein Insektizid herauszubilden. Die Umwelt wird nicht belastet.
Verbesserte Lebensqualität
Im Verlauf der Studie wurden alle Haushalte auf Rusinga schrittweise mit Moskito-Fallen ausgestattet und die Effekte fortlaufend statistisch ausgewertet. Tom Smith und sein Team vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) überwachten die statistische Analyse und Modellierung der Studie. Insgesamt installierten die Forscher 4'500 Fallen. Die Moskitofallen senkten nicht nur die Zahl an Malaria-Infektionen. Sie brachten der Bevölkerung auch mehr Lebensqualität. Denn die für den Betrieb der Falle benötigten Solarpanel liefern genügend Strom für eine Deckenbeleuchtung im Innern des Hauses. An einer Batterie lassen sich zudem Mobiltelefone aufladen. Auch dank dieses Zusatznutzens stiessen die Moskitofallen auf hohe Akzeptanz.
Text: Swiss TPH
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