Dr. Roman Rudel ist Leiter des Instituts für angewandte Nachhaltigkeit der bebauten Umwelt (ISAAC) der Fachhochschule Südschweiz, das seit vielen Jahren die Leistungsfähigkeit von PV-Modulen prüft.

SUPSI: Stellungnahme zum PR-Artikel über "Swiss PV Checked” Qualitätslabel

(©RR/SUPSI) SUPSI bezieht hiermit Stellung zu dem auf verschiedenen Internetseiten publizierten Artikel (www.ee-news.ch - 27.6.16 und www.bauwelt.ch - 117.16 ) über das Qualitätslabel „Swiss PV Checked“. Insbesondere möchten wir festhalten, dass der Artikel als Werbeschreiben von Sun Network AG verfasst wurde und der Autor im Rahmen dieses Artikels mit Mauro Caccivio, Leiter des PV Systems Quality Team und Verantwortliche für das PVLab an der SUPSI, ein Telephongespräch geführt hat.


Bei dem daraus zitierten Textteil handelt es sich um ein Interpretationsmissverständnis, welches einer genaueren Definition bedarf. Gemäss unseren Erfahrungen und Messungen im Labor weisen ungefähr 5% der geprüften Module Abweichungen von den Angaben auf der Produktdeklaration auf, was aber nichts über ihre Funktionsfähigkeit aussagt, obwohl die Installation solcher Module einen negativen Einfluss auf die Leistung der PV-Anlagen haben kann.

Schlussfolgerungen von Modulprüfergebnissen auf die Funktionsweise oder -fähigkeit von PV-Anlagen sind aus unserer Sicht nicht vertretbar und von SUPSI auch nie veröffentlicht worden.

Als unabhängiges Testlabor ist SUPSI die Qualitätsthematik ein grosses Anliegen. Wir arbeiten seit Jahren an diesen Fragestellungen und halten uns dabei an internationale Standards und wissenschaftliche Kriterien. Gleichzeitig versuchen wir die Erfahrungen von möglichst vielen Stakeholdern aus der Schweizer Solar-branche zu berücksichtigen. Zu dieser Thematik wird gegenwärtig an unserem Institut auch ein Forschungsprojekt erarbeitet, das wir noch dieses Jahr starten möchten.

Swissolar und dessen Mitglieder sind für uns Partner von grösster Bedeutung. Wir bedauern den Vorfall sehr und hoffen, dass wir auch weiterhin eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit pflegen und zur Förderung und Verbreitung eines hochstehenden Qualitätsverständnisses in der Photovoltaik gemeinsam beitragen können.

©Text: Roman Rudel, Institutsleiter ISAAC-SUPSI

Anmerkung der Redaktion: siehe auch Gegendarstellung von Swissolar vom 11.7.16 auf ee-news.ch >>

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3 Kommentare

Hans Fries, Zürich

Nur dass schon wieder Gegenberichte, Rechtfertigungen, Lobhudeleien, etc. - und das nach fast einem Monat des Berichtes von Sun Network AG - publiziert werden, bestätigt, dass etwas nicht stimmt mit der Qualität.
Das Swiss PV Label schafft wenigstens Ordnung. Akzeptieren wir doch einfach mal, was zur Verbesserung beiträgt.

Erich Müller, Bern

@ Hr. Muntwyler
Wie erklären Sie sich denn die vielen qualitativen Probleme heute?! Die Schulungen sind auf tiefem Niveau, viele Installateure, Planer und Kunden sehr unzufrieden, mit dem was an den Kursen angeboten wird - auch von Swissolar!
Es gibt einige grosse und erfolgreiche Unternehmungen, welche schon seit Jahren die Qualitäten bemängeln - und welche keine Subventionen vom Bund wie das SUPSI, Fachhochschulen (auch Burgdorf, Winterthur, etc. ), Swissolar, etc. erhalten.
Daher ist es Zeit, dass hier endlich Standards geschaffen werden und das wird mit dem Label von Electrosuisse erreicht.

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