Die Gewinnder des ees und des Intersolar Awards. ©Bild: Solar Promotion.

ees- und Intersolar Award: Die Sieger

(PM) Am 22. Juni wurden besonders wegweisende Lösungen mit dem ees Award und bereits zum neunten Mal in Folge mit dem Intersolar Award prämiert. Den ees Award gewannen die Unternehmen Ferroamp Elektronik, LG Chem. und SMA Solar Technology. Den Intersolar Award LG Electronics Deutschland, M10 Industries, SolarEdge Technologies. Jakson Engineers, ME SOLshare., Schneider Electric, SMA Sunbelt Energy und der S.O.L.I.D. überzeugten in der neuen Kategorie „Herausragende Solare Projekte“.

Die Bewertungskriterien der Jury orientierten sich an den Herausforderungen des Marktes. Begutachtet wurden technologischer Innovationsgrad, Nutzen für Industrie, Umwelt und Gesellschaft sowie die Wirtschaftlichkeit.

Die Gewinner des ees Award

Ferroamp Elektronik AB (Schweden)
Mit dem EnergyHub System hat der schwedische Hersteller Ferroamp Elektronik eine intelligente Photovoltaik-Speicher-Kombination entwickelt. Das hochflexible, besonders verlustarme System vereint ein lokales DC-Nanogrid, modernste Elektronik und Smart Meter-Funktionalität. Der Grundaufbau: ein bidirektionaler 3-phasiger Wechselrichter mit internem Phasenausgleich und verteilten DC-DC-Wandlern für diverse PV-Strings, Batterien und DC-Verbraucher. Verschiedene Erzeuger werden über eine DC-Hochvolt-Vernetzung verbunden. Über Gleichrichter sind auch Wind- und Wasserkraftanlagen integrierbar. Das System überzeugte die Jury besonders durch seine Effizienz, den hohen durch DC-Kopplung erzielten Wirkungsgrad sowie durch breite Skalierbarkeit von 3,5 kW bis zur MW-Klasse. Der Netzanschluss über Smart Meter, die Cloud-Anwendung sowie die zukünftige Anbindung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, vor allem aber die geringen Verluste, die das Hochvolt-DC-Grid ermöglicht, bieten zahlreiche Vorteile.

LG
Chem Ltd. (Korea)
Die Residential Energy Storage Unit RESU der koreanischen LG Chem ist eine innovative Speicherlösung, die Lithium-Ionen-Batterien mit fortschrittlicher „JH3“-Zelltechnologie nutzt. Die RESU-Baureihe erzielt damit die weltweit höchste Energiedichte im Niedervoltbereich. Dank unterschiedlicher Nieder- und Hochvolt-Varianten wird eine Vielzahl kompatibler Wechselrichter unterstützt. Das Grundgerät der von 3,3 bis 10 kWh verfügbaren Baureihe lässt sich einfach erweitern und ermöglicht somit auch höhere Speicherkapazitäten. Besonders komfortabel: die Software-Upgrades des Battery Management Systems über SD Card. Leicht installierbar und platzsparend gestaltet, eignet sich RESU sowohl für die Aussen- und Innenmontage als auch für den weltweiten Einsatz in Neu- oder Bestandssystemen. Die Jury war beeindruckt von der Kapazität, Energiedichte, Langlebigkeit und Sicherheit der Speicherlösung.

SMA Solar Technology AG (Deutschland)

Mit dem kompakten, trafolosen Hochvolt-Batteriewechselrichter Sunny Boy Storage 2.5 hat die SMA Solar Technology AG aus Niestetal eine insbesondere für die Nachrüstung bestehender PV-Anlagen geeignete Lösung zum attraktiven Preis entwickelt. Das für die schnelle Ein-Mann-Montage geeignete 9 kg-Leichtgewicht ist mit Hochvoltbatterien unterschiedlicher Hersteller nutzbar. Mit 2,5 kW Lade- und Entladeleistung ist er ideal auf den Stromverbrauch im Privathaushalt abgestimmt. Der hohe Wirkungsgrad von mehr als 97% ermöglicht einen bis zu 90%-igen Gesamtwirkungsgrad (AC-AC) des Batteriespeichersystems. Dank der AC-Kopplung ist er für die Installation in Neu- oder Bestandsanlagen geeignet. Der Sunny Boy Storage 2.5 kann als unabhängige Komponente flexibel eingesetzt werden, entspricht dem Trend zu Hochvoltbatterien und trifft somit auf ein grosses Marktpotenzial – eine wegweisende Lösung, um selbst erzeugten Strom besonders kostengünstig zu speichern. Geringes Gewicht, geringe Kosten und sehr hoher Wirkungsgrad überzeugten die Jury.

Die Gewinner des Intersolar Award

Kategorie „Photovoltaik“

LG Electronics: Ein hocheffizientes, bifaziales Solarmodul
Der Elektronikhersteller LG Electronics Deutschland GmbH baut seine Geschäftstätigkeit in der PV-Branche kontinuierlich aus. Das neue hocheffiziente, bifaziale Solarmodul LG NeON 2 BiFacial kann den Energieertrag signifikant steigern. Das neue Modul wartet mit NeON-Zelltechnologie und 12-drähtiger CELLO-Verbindung auf. Die von LG Electronics unter verschiedenen üblichen Bedingungen durchgeführten und dokumentierten Freilandversuchen zeigten einen Ertragszuwachs von etwa 10 Prozent. Durch die Aufteilung der herkömmlichen, einfachen Anschlussdose in drei kleinere Dosen, die sich ausserhalb des Zellenbereichs befinden, werden Verschattung und Hitzebildung auf der Rückseite vermieden. Das relativ geringe Gewicht erleichtert die Installation. „Bei bifazialen Modulen wird für dieselbe Systemleistung weniger Material und Platz benötigt. Das hat den Intersolar Award 2016 verdient“, so die Jury.

M10 Industries: Modultechnologie sinnvoll weiterentwickelt
Die in Deutschland ansässige Firma M10 Industries AG entwickelt, produziert und wartet Fertigungssysteme für die Solarbranche. Der Multi-Tray-Stringer „Kubus“ ist weltweit der einzige Stringer, der bis zu 5.000 Solarzellen pro Stunde verlötet und damit die Kapazität enorm steigert. Das System verbindet ein gesamtes Modul in einem einzigen Lötprozess. Mit dem Kubus-System wird das Einlegen einzelner Strings überflüssig und das Handling der Zellen enorm minimiert. Alle Komponenten können während der laufenden Fertigung nachgeladen und Standzeiten stark reduziert werden. Mit derselben Anlage können zahlreiche Zellkonzepte mit einer unterschiedlichen Anzahl Busbars verarbeitet werden. Auch eine Integration in bestehende Produktionslinien ist möglich. Für eine weltweite Energiewende müssen die Produktionskosten für Photovoltaik weiter gesenkt werden, um Marktanteile zu gewinnen. Die Jury lobte die Leistungsstärke, den geringen Materialverbrauch und die Einmannbedienung. Allesamt Faktoren, die zur Kostenersparnis für Photovoltaik beitragen.

SolarEdge: Wechselrichter mit rekordverdächtigem Wirkungsgrad
SolarEdge Technologies Inc. (Israel) ist ein weltweit tätiger Anbieter von Wechselrichterlösungen für den Photovoltaikmarkt. Das Unternehmen strebt eine bessere Verfügbarkeit von Solarenergie an. Der Einsatz der HD-Wave-Technologie von SolarEdge führt zu einem kompakten, leichten Wechselrichter mit einem rekordverdächtigen Wirkungsgrad von bis zu 99 Prozent. Durch die Verwendung einer Multi-Level-Technologie mit verteilten Schaltern werden Spannungen erzeugt, die der Sinusform der Netzspannung sehr nahe kommen. Deshalb können die magnetischen Bauteile deutlich kleiner dimensioniert werden. Die verwendeten Silizium MOSFETs der Multi-Level-Schaltung sorgen für geringe Schalt- und Durchlassverluste und reduzieren dadurch den Aufwand für die Kühlung. So konnte die Leistungsdichte erhöht werden und der Wechselrichter ist etwa halb so gross wie die meisten handelsüblichen Geräte. SolarEdge rechnet mit niedrigeren Fertigungskosten, womit eine der Hauptkomponenten der PV-Anlage deutlich günstiger wird. Die Jury war sich sicher, dass diese Innovation die gesamte PV-Wertschöpfungskette beeinflussen wird und würdigte sie mit dem Intersolar Award 2016.

Kategorie „Herausragende Solare Projekte“

Jakson Engineers: Das Solardorf - dezentrale und zentrale Erneuerbare
Jakson Engineers LTD aus Indien bietet diversifizierte Energielösungen für nachhaltiges Wachstum. Für den Intersolar Award 2016 reichte das Unternehmen ein Projekt ein, durch das das indische Dorf Baripatha (Odisha) mit zentralen und Einzelanlagen zu 100 Prozent mit Solarstrom versorgt wird. Die Lebensqualität aller Bewohner der ländlichen Siedlung hat sich so massgeblich verbessert. Sie übernehmen auch die Reinigung der Solarpaneele und prüfen den Batteriewasserstand. Bei Zyklonen oder starkem Wind kann die Solaranlage innerhalb von zwei Minuten zusammengefaltet und verstaut werden. Ein entscheidender Faktor bei der Realisierung des Projekts war die Mikrofinanzierung, die dessen Langzeiterfolg positiv beeinflusst. Die netzunabhängige Anlage ist leicht nachzubauen. Dadurch trägt sie zum Umweltschutz bei und macht die Bewohner vom Petroleum unabhängiger. Die herausragende Kombination aus sozialer und ökologischer Wirkung des Projekts konnte die Jury überzeugen.

ME SOLshare: Strom-Sharing im Peer-to-Peer-Netzwerk
ME SOLshare Ltd. aus Deutschland bietet Kleinverdienern in ländlichen Gebieten Bangladeschs eine Plattform für den nachhaltigen und erschwinglichen Zugang zu Elektrizität. Das Smart PV DC Village Micro-Grid in Shariatpur ist das weltweit erste Peer-to-Peer-Netzwerk, das Strom-Sharing zwischen privaten Solaranlagen ermöglicht. Bidirektionale Zähler erlauben es den Nutzern, Strom über das Netz zu verkaufen und zu beziehen. Haushalte, die über keine eigene Solaranlage verfügen, können nun Strom von ihren Nachbarn kaufen. Der Ausbau der Solarenergie senkt den Verbrauch an fossilen Brennstoffen und verbessert den Zugang der Dorfbewohner zu Energie. „Solche lokalen Märkte für Solarstrom sind zukunftsweisend. Der dezentralisierte Bottom-up-Ansatz bietet eine bessere Stromversorgung dank eines durch Angebot und Nachfrage gesteuerten Systems. Dieses neue Geschäftsmodell ist einfach auf andere Dörfer übertragbar“, lobte die Jury das Projekt.

Schneider Electric SE: PV-Anlagen und Batteriespeicher für 170 Schulen und 11 Gesundheitsstationen
Die Solarfirma Schneider Electric SE aus Frankreich bietet Lösungen für die gesamte Energiekette. Ihr Projekt in Lagos in Nigeria ermöglicht es, Dieselgeneratoren in grossem Umfang durch Solartechnik zu ersetzen – und das in einer geographisch schwierigen Region. Zur Lösung gehören ein Laderegler, der den Betrieb von PV unter Hochspannung bei reduzierter Leitungsführung ermöglicht, ein Plug-and-Play-Communication-Gateway, robuste Produkte, die den schwierigen Umweltbedingungen in Afrika standhalten, sowie ein für einen vorgefertigten Container konzipiertes System. Der grosse soziale Nutzen des Projekts überzeugte die Jury. Die Entwicklung der nachhaltigen Plug-and-Play-Anlage basiert auf dem Zusammenspiel von Technik, Fortschritt, Kompetenz und Kapitalbeschaffung. Das Projekt belegt, dass sich die Technik auszahlt und die Versorgungssicherheit in abgelegenen, ländlichen Gebieten stabilisieren kann.

SMA Sunbelt Energy: Hybrid Stromversorgung auf der Karibik
Die SMA Sunbelt Energy GmbH aus Deutschland ist ein Tochterunternehmen der SMA Solar Technology AG, das an Photovoltaik-Hybrid-Projekten auf der ganzen Welt beteiligt ist. Die Elektrifizierung der Insel St. Eustatius durch das Hybridgrossprojekt für solare Stromerzeugung und -speicherung ist das erste Projekt dieser Art und Grösse in der Karibik und unterstützt die Unabhängigkeit der Insel von Dieselgeneratoren. Es dient einer grossen Zielgruppe als Beispiel für die technische Machbarkeit und regt zu weiteren Investitionen an. Insbesondere aufgrund des eingesetzten Speichers ist das Projekt für den Ersatz von Dieselgeneratoren richtungsweisend, war sich die Jury sicher. Da es grosse Mengen an Solarstrom in ein Diesel-Solarstromnetz integriert, werden Betriebskosten gesenkt sowie der CO2-Ausstoss und die Abhängigkeit von Dieseltreibstoff verringert. Die Speicherkomponente sorgt mit Frequenzregelung, Begrenzung der wetterbedingten Leistungsfluktuationen sowie durch die Optimierung des Dieselgeneratorbetriebs für mehr Stabilität. Der Einsatz von Diesel und die damit verbundenen Emissionen werden drastisch reduziert.

S.O.L.I.D.:
Solare Kühlung - Bildungsprojekt für die örtliche Bevölkerung
Die S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH ist eine Solartechnikfirma aus Österreich, die sich auf thermische Grosssolaranlagen spezialisiert hat. Sie hat die grösste solare Kühlungsanlage ihrer Art an der Mountain High School in Scottsdale, Arizona, USA konzipiert. Die Anlage versorgt eine einstufige Lithium-Bromid-Absorptionskältemaschine mit Wärme. Obwohl in Scottsdale die Temperaturen im Sommer auf bis zu 43 Grad Celsius steigen können, deckt die Anlage den gesamten Kühlungsbedarf. Sie dient ausserdem als ökologisches Bildungsprojekt für 2.600 Schüler und die örtliche Bevölkerung. Dieses Grossprojekt zeigt, wie gut ein Geschäftsmodell funktioniert, in dem erprobte Technik zum Einsatz kommt, fossile Brennstoffe eingespart werden und der CO2-Ausstoss drastisch gesenkt wird. „Die signifikante Energieersparnis der Anlage zeigt die Realisierbarkeit und die Refinanzierungschancen einer Solarthermieanlage dieser Grösse besonders in Regionen, in denen der Kühlungsbedarf hoch ist“, erklärt die Jury die Vergabe der Intersolar Award 2016.

Text: Intersolar Europe und ees Europe

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