Weltweit erste weisse Module, präsentiert von Prof. Dr. Christophe Ballif, Vize-Präsident und Dr. Laure-Emmanuelle Perret-Aebi, Sektionsleiterin beim CSEM. Die Module können in jeder denkbaren Farbe hergestellt werden. ©Bild: CSEM/2014

Weltpremiere: Weisse Solarmodule aus der Schweiz

(CSEM) Das CSEM meldet die Entwicklung der weltweit ersten weissen Solarmodule. Diese innovative Technologie ist für den Bausektor besonders attraktiv, weil damit Solarpanels komplett in die Gebäudehülle integriert werden können und somit zu gänzlich versteckten Energiequellen werden. Auch die Konsumgüterindustrie dürfte Interesse zeigen.


Innovative Photovoltaik(PV)-Produkte für die Bauindustrie sind auf dem Markt Mangelware. Der Grossteil der für eine maximale Aufnahme von Sonnenlicht optimierten PV-Module ist blau-schwarz. Aufgrund der sichtbaren Zellen und Verbindungen sind diese Module visuell unästhetisch, was einer breiten Akzeptanz von PV-Technik im Gebäudebau im Wege steht.

Entgegen dem gängigen Konsens
Seit Jahrzehnten fordern Architekten neue Lösungen zur optischen Integration von PV-Elementen in Gebäude. Die Farbe Weiss ist von besonderem Interesse, da sie elegant und vielseitig kombinierbar sind und frisch wirken. Trotz der Nachfrage konnten echte weisse Solarmodule bisher nicht realisiert werden; es war bislang Konsens, dass Weiss das Sonnenlicht zu stark reflektiert, .was dem Gegenteil eines gängigen Solarpanels entspricht.

Für jede Jede PV-Technologie
Das CSEM hat nun eine neue Technologie entwickelt, mit der Solarmodule ohne sichtbare Zellen und Verbindungen realisiert werden. Diese kombiniert eine Solarzellentechnologie, die Infrarotstrahlung im Sonnenlicht in Elektrizität umwandelt, mit einem Streufilter, welches das gesamte sichtbare Lichtspektrum streut, infrarotes Licht aber überträgt. Jede PV-Technologie auf Basis von kristallinem Silizium kann nun zur Herstellung weisser – und farbiger – Solarmodule verwendet werden.

Die Technologie kann sowohl auf ein bestehendes Modul appliziert, wie auch während der Herstellung in ein neues Modul integriert werden. Sie funktioniert auf glatten und auf gekrümmten Flächen. Das Hauptanwendungsgebiet dieser Technologie ist die gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV), grosses Interesse aus den Bereichen der Verbraucherelektronik (Laptops) und Automobilindustrie wird ebenfalls erwartet.

Weiss ist ‚cool‘
Die Tatsache, dass eine weisse Solarzelle nicht so viel Wärme produziert wie eine dunkle stellt ein weiterer bemerkenswerter Vorteil dar. Das sichtbare, reflektierte Licht heizt nicht auf, was dazu führt, dass die weisse Solarzelle mit um 20-30° Grad tieferen Temperaturen arbeitet, als ein herkömmliches Modell. Der Einsatz von weissen Solarmodulen wird somit helfen, Energie zu sparen, da eine tiefere Gebäude-Innentemperatur weniger Strom für Klimaanlagen benötigt. In den USA sind einzelne Städte dazu übergangen, die Dächer ihrer Gebäude weiss anzustreichen. In naher Zukunft dürfte es dank der vom CSEM entwickelten weissen Solarpanels möglich sein, den gleichen Effekt zu erzielen.

 

Unterstützung der SIG – Service Industriels Genève
Das CSEM dankt dem ‘Fonds SIG pour les énergies renouvelables’ für seine Unterstützung bei der Entwicklung dieser neuen Technologie. Der Fonds finanziert Forschungsvorhaben, akademische Studien, Versuchsreihen und den Bau von Prototypen in der Strom- und Wärmeproduktion durch erneuerbare Energien sowie durch Energieeinsparung. Das Genfer Komitee für den Einsatz des Fonds SIG NER (COGENER) wurde im Jahre 2002 dank der Entwicklung und des Verkaufs des Produktes Electricité Vitale Vert aufgebaut. Seine Mission ist die Verwaltung der Fonds-Mittel und die Auswahl der finanzierten Projekte. Im Kommitee vertretren sind der Kanton Genf, die Universität Genf, die Fédération romande des consommateurs und das SIG. Der Fonds SIG NER wird bis zu 500‘000 Franken pro Jahr mit 1 Rappen/kWh aus dem Produkt Electricité Vitale Vert gespiesen.

Text : CSEM

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1 Kommentare

Horstb

Wäre schön wenn diese Technik effizent ist. Leider kein Hinweis zum erzielten Wirkungsgrad und den erwarteten Zusatzkosten.
Deshalb ist die Meldung mager.

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