Insgesamt sind im Klever Reichswald zwölf Windenergieanlagen geplant. ©Bild: BWE

BWE: Abo Wind überzeugt Niederrheiner von Wald-Windpark

(BWE) Die Verantwortlichen der Gemeinde Kranenburg am Niederrhein und des Landesbetriebs Wald und Holz planen zusammen mit dem Projektentwickler Abo Wind einen Windpark im Reichswald. Alle beteiligten Institutionen werben für breite Akzeptanz. Die Windkraft-Gegner haben sich jedoch bereits formiert.


Im Rahmen einer Pressekonferenz im Kranenburger Rathaus haben der Gemeinderat, Wald und Holz NRW, Abo Wind und die Energieagentur.NRW über das Projekt in der Nähe zur niederländischen Grenze informiert. „Kommunikation mit den Bürgern und Transparenz bei allen Planungsschritten sind für uns unerlässlich“, erklärte dabei Kranenburgs Bürgermeister Günter Steins (CDU).

Ausgleichsmassnahmen sind erforderlich
Insgesamt sind im Klever Reichswald zwölf Windenergieanlagen geplant. Steins betont: „Ziel ist es, Akzeptanz für den Windpark zu schaffen und die Anwohner zu überzeugen – auf nordrhein-westfälischer wie auch auf niederländischer Seite.“ Beim so genannten Reichswald handelt es sich um ein grosses zusammenhängendes Staatswaldgebiet. „Um in diesem Umfeld zu planen, ist besonderes Fachwissen nötig“, betonte Axel Kämmerling von Wald und Holz NRW. Unweit des Standorts befindet sich ein grosses Naturschutzgebiet, in dem zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind. „In Abo Wind haben wir einen Partner gefunden, der über Expertise verfügt, um dieses Gebiet für die Erzeugung sauberer Energie zu erschliessen und den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten“, sagte Kämmerling. Vor der Umsetzung prüft der Kreis Kleve das Vorhaben in einem Genehmigungsverfahren. Voraussetzung für die Genehmigung ist, dass für sämtliche Eingriffe in die Natur Ausgleichsmassnahmen umgesetzt werden, betont Kämmerling.

"Abo Wind hat langjährige Erfahrung mit der umweltverträglichen Planung und Errichtung von Windenergieanlagen in ökologisch besonders sensiblem Umfeld. An 15 Waldstandorten haben wir bundesweit bereits rund 50 Anlagen gebaut", berichtete Georg von Aretin, Leiter der Abo-Wind-Planungsabteilung. Bei umsichtiger Planung sei eine gute Nachbarschaft von Tieren, Pflanzen und Windenergieanlagen möglich. Der Standort entlang des Kartenspielerwegs sei mit einer Windgeschwindigkeit von 6.4 Metern pro Sekunde besonders attraktiv.

Windpark könnte 2017 ans Netz gehen - Bürgerbeteiligung erwünscht
Mit dem Bau der Infrastruktur wird Abo Wind lokale Unternehmen beauftragen. Zur regionalen Wertschöpfung werden zudem verschiedene massgeschneiderte Angebote für Bürger zur finanziellen Beteiligung beitragen. Planungsleiter Georg von Aretin gab einen Überblick über den Projektverlauf: Bis Ende 2015 lässt Abo Wind alle erforderlichen Fachgutachten erstellen. Bis Anfang 2016 plant der Entwickler den Windpark samt Zuwegung und Kabeltrasse. Auch das Flächennutzungsplanänderungsverfahren der Gemeinde sei voraussichtlich Anfang 2016 abgeschlossen. Bereits im vierten Quartal 2016 könnte die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz vorliegen und mit dem Bau begonnen werden. Ende 2017 würde der Windpark ans Netz gehen.

Bürgerinitiative gegen Reichswald-Windpark
Doch auch am Niederrhein hat sich bereits eine Anti-Windenergie-Bewegung gegründet. Die deutsch- niederländische Burgerinitiative "Gegenwind im Reichswald / Tegenwind in het Reichswald" e.V. schreibt auf ihrer Internetseite: „Wir sind nicht gegen Grüne Energie. Wir haben grosse Bedenken gegen den geplanten Standort. Darum haben wir Anwohner die Bürgerinitiative "Gegenwind im Reichswald" gegründet.“ Man sei „tief besorgt, dass der schöne Reichswald verschleudert wird“, heisst es weiter. Inwieweit diese Initiative die Mehrheit der Bevölkerung widerspiegelt, ist allerdings unklar. Zumindest steht der gewählte Gemeinderat samt Bürgermeister hinter den Planungen für die saubere Windstrom-Erzeugung in dem niederrheinischen Staatsforst.

Text: Deutscher Bundesverband WindEnergie

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