Zeitverlust, Schadstoffemissionen und Lärmbelästigung – täglich kommt es an der Zürcher Stadtgrenze während der Hauptverkehrszeiten zu erheblichen Kapazitätsengpässen auf der Strasse. Das gilt auch für die westliche Einfallsachse zwischen Autobahn A1 und Pfingstweidstrasse. Diese Verkehrsüberlastung haben Martina Hauri und Florian Högger im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im ZHAW-Studiengang Verkehrssysteme untersucht.
Kreativer Lösungsansatz
An den diesjährigen 12. Internationalen Salzburger Verkehrstagen vom 12. bis 15. Oktober präsentierten sie ihre Arbeit vor einem Fachpublikum. Ihr kreativer Lösungsansatz wurde dabei im Rahmen des ausgeschriebenen Ideenwettbewerbs prämiert. Unter dem Thema Smart Mobility waren Projekte gesucht, die sich mit der Frage beschäftigen, wie neue, multimodale Mobilitätslösungen so geplant, gestaltet und finanziert werden können, dass sie langfristig erfolgreich sind und als Bereicherung der Lebensqualität wahrgenommen werden.
„Für das Problem der Verkehrsüberlastung auf Einfallsachsen gibt es keine Standardlösung, welche auf eine beliebige Stadt übertragen werden kann“, sagt Martina Hauri. Nebst Best-Practice-Beispielen flossen auch Anregungen von Experten aus Wirtschaft und Verwaltung in die Bachelorarbeit ein. Nach einer Situationsanalyse entwickelten Hauri und Högger mögliche Massnahmen und verglichen diese qualitativ miteinander. „Die Studierenden sollten dabei ganz bewusst ‚outside the box‘ denken und auch unkonventionelle Lösungen in Betracht ziehen“, erklärt Betreuerin Merja Hoppe vom Institut für Nachhaltige Entwicklung. Als konkreten Verbesserungsansatz sieht die Arbeit ein Park&Ride-System mit einem Parkhaus am Autobahnzubringer der A1 vor. Dieses wird jedoch nicht konventionell durch ein Tram oder eine U-Bahn erschlossen, sondern durch eine Seilbahn. Aus dem klassischen Park&Ride wird somit Park&Ropeway.
Kontinuierliche und schnelle Verbindung
Die Nutzer profitieren dadurch von einer kontinuierlichen und schnellen Verbindung ins Stadtzentrum. Die Seilbahn als Teil des städtischen ÖV-Netzes führt von der Autobahn über die beiden Zwischenstationen Toni-Areal und Escher-Wyss-Platz bis zum Hauptbahnhof. „Diese Lösung würde aus verkehrstechnischer Sicht eine Lücke schliessen und wäre für Pendler attraktiv“, so Florian Högger. „Wir sind uns aber bewusst, dass die Kostendeckung und die politische Umsetzung eine Herausforderung wären. Das Angebot sollte preislich und zeitlich attraktiv gestaltet werden, so dass es als positiver Kontrast zu der Parkplatzsuche in der Innenstadt wahrgenommen wird.“
Text: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
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