Der Strom-Brunch der Trianel Suisse AG hat stattgefunden und es wurde über „offene Positionen“ diskutiert.

Trianel: Richtiger Umgang mit „offenen Positionen“

(PM) Immer mehr Schweizer Energieversorger erkennen die Chancen einer strukturierten Beschaffung. Im Rahmen des jüngsten Strom-Brunchs der Trianel Suisse AG diskutierten Energieversorger und Experten über die Notwendigkeit, die finanziellen Herausforderungen eines modernen Portfoliomanagements zu identifizieren und zeigten Lösungen im Umgang mit sogenannten „offenen Positionen“ auf.


Energieversorger haben vor der Marktliberalisierung ihre benötigten Strommengen bei ihrem traditionellen Vorlieferanten eingekauft und damit ihre Kunden bedient. Der Preis hat sich dabei aus dem Beschaffungspreis zuzüglich einer Marge kalkuliert. Marktpreis-Volatilitäten oder Preisrisiken waren dabei kaum ein Thema und wurden auch nicht von den Energieversorgern für sich genutzt. „Mit dem Markt sieht die Energiewelt nun anders aus. Wer Kunden wettbewerbsgerecht beliefern will, muss seine Wertschöpfung hin zu einer Marktbeschaffung ausweiten“, stellte Rudolf Summermatter, der Geschäftsführer der Trianel Suisse AG fest.

Viel Know-how erfordert
Die Ausrichtung der Strombeschaffung an Marktpreisen erfordert dabei viel Know-how über das aktuelle Marktgeschehen. Denn der Stromgrossmarkt verhält sich volatil. Die Preise schwanken innert wenigen Minuten um namhafte Beträge mit entsprechenden wirtschaftlichen Risiken. „Je nach Stromvolumen können hier Differenzen um vier- bis fünfstellige Frankenbeträge entstehen“, erläuterte Summermatter.

Wenn ein Industriebetrieb seinen Strombedarf für das nächste Jahr ausschreibt, ist der Energieversorger in mehrfacher Weise gefordert. Zum einen will der Versorger einen möglichst marktnahen Preis anbieten und zum anderen muss er sich selbst mit den erforderlichen Strommengen für seinen Kunden eindecken. In dieser Situation muss der Energieversorger bemüht sein, keine Verluste aus sogenannten „offenen Positionen“ zu machen. Eine „offene Position“ ist eine sogenannte Long- oder Short-Position, die noch nicht durch ein entsprechendes Gegengeschäft glatt gestellt wurde. (Long-Position bedeutet mehr Strom gekauft zu haben als man braucht und Short-Position bedeutet, dass weniger Strom gekauft wurde als benötigt wird).

Sensibilisierung auf Gefahren
Prof. Dr. Karl Frauendorfer (Universität St. Gallen) sensibilisierte für die Gefahren aus offenen Positionen und zeigte Strategien zur Risikokalkulation auf. Grundsätzlich eigne sich eine relativ sorgenfreie direkte, sogenannte back-to-back-Absicherung. Der Lieferant deckt das für den Kunden prognostizierte Verbrauchsprofil bestmöglich mit Standardprodukten ab und kauft diese zeitgleich zum Vertragsabschluss mit dem Industriekunden bei einem Händler ein. „Damit reduziert der Stromlieferant seine Risikoposition auf Profil- und Volumenrisiken“, so Frauendorfer. „Um sich die Möglichkeiten für günstigere Preise zu schaffen, muss man sich - losgelöst vom Vertragsabschluss - einer dynamischen Beschaffungsstrategie stellen. Diese erfordert aber zusätzliches Risikokapital und vor allem eine aktive und zusammenhängende Bewirtschaftung dieses Risikokapitals im Einklang mit den Preisschwankungen.“, betonte Prof. Dr. Karl Frauendorfer.

Mit Risikobeträgen bewerten
Anhand von konkreten Berechnungen zeigte Jennifer Lessmann, Risikomanagerin der Trianel, mit welchen Risikobeträgen marktorientierte Stromlieferungen bewertet werden. Sie erläuterte das sogenannte Transferpreismodell, bei dem die Korrelation zwischen Stromabsatz und Strombeschaffung entscheidend ist. „Ein Transferpreismodell schafft Klarheit und gibt eine eindeutige Preiszuordnung, ohne risikobehaftete Fehlannahmen auf der einen oder anderen Seite“, betonte sie.

Zugenschnittenes Transferpreismodell
„Der Strommarkt ist definitiv in der Schweiz angekommen und die Versorger beginnen die Möglichkeiten des Grosshandels für sich zu nutzen“, fasste Summermatter die Ergebnisse des Strom-Brunchs zusammen. „Mit immer aktuellen Marktdaten und Preisentwicklungsübersichten sowie einem auf die Unternehmensgrösse zugeschnittenen Transferpreismodell und einem professionellen Risikomanagement können sich Energieversorger nachhaltig erfolgreich am Markt positionieren“.

Text: Trianel Suisse AG

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