Die Mittel werden über die Staatsbank von Indien (SBI) Anlagenentwicklern und Endnutzern im bevorzugt gewerblichen und industriellen Bereich gewährt, v. a. kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Finanzinstituten, die keine Banken darstellen. Dabei soll der aktuelle Zuschuss über 23 Mio. US-Dollar Investitionshindernisse bei PV-Dachsystemen ausräumen, die nach wie vor in politischer und technischer Hinsicht bestehen. Neben der Finanzierung beinhaltet der Zuschuss daher die Bereitstellung von Wissen und Beratungsleistungen zur Entwicklung von Kapazitäten bei Investoren, Projektentwicklern und KMU sowie regulatorischen Rahmenbedingungen für politische Entscheidungsträger.

Essentielles Segment
Der Ausbau des PV-Dachsegments ist essentiell zum Erreichen der Solarziele des Landes. Bis 2022 sollen 100 GW Solarstromleistung installiert sein, 40 GW davon durch PV-Dachlösungen. Im Oktober 2016 wurde jedoch erst die 1-GW-Marke in diesem Segment erzielt. Dies entspricht ca. 12% der installierten Solarstromkapazität. Der bisher gemässigte PV-Dachausbau ist v. a. auf den Mangel an geeigneten Finanzierungsmitteln sowie Erfahrung und ein geringes Verbraucherbewusstsein zurückzuführen. Daher erhielt Indien in den letzten Monaten neben der Weltbank von weiteren internationalen Institutionen Finanzierungsmittel für PV-Dachprojekte: Anfang Oktober 2016 verkündete die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) die Vergabe eines Kredits über 500 Mio. USD. Bereits im Januar dieses Jahres wurden insgesamt 1.5 Mrd. US-Dollar von der Weltbank, der ADB und der Entwicklungsbank der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) für den indischen PV-Dachmarkt zugesichert.

Darüber hinaus verkündete kürzlich die staatliche Eisenbahngesellschaft von Indien das Ziel, bis 2025 5 GW Solarstromleistung aufzubauen. 500 MW davon sollen bis 2020 durch Aufdachanlagen verwirklicht werden. Hierfür sind teilweise Ausschreibungen geplant.

©Text: Deutsche Exportinitiative Erneuerbare Energien (EEE)