Preisbarometer September 2016. Die gesunkenen Preise scheinen aber im Markt noch nicht angekommen zu sein, die Nachfrage war weiterhin verhalten. ©Bild: PVXchange

PV-Module: Preise runter, Installationszahlen rauf

(PM) Ende Juli nahm der Preisverfall bei allen Solarmodultypen aus allen Herkunftsregionen zunehmend Fahrt auf. Allein Produkte chinesischer Herkunft folgten dem allgemeinen Trend im September nicht. Anfang Oktober gibt es jedoch auch dort schon wieder eine Abwärtsbewegung. Vor allem Projektpreise für Module aus Südostasien unterschreiten immer häufiger die 40-Eurocent-Marke.


Aber auch mit Modulen aus europäischer Fertigung ist man bei entsprechenden Volumina von diesem Preisniveau nicht mehr weit entfernt, auch wenn die Durchschnittspreise im Index noch deutlich höher angesiedelt sind. Unterscheidet man nach Modultechnologien, findet man bei Hochleistungsmodulen ab 280 Wp (High Efficiency) momentan die grösste Preisdynamik.

Noch nicht angekommen
Warum ist aber die Nachfrage in Deutschland und Europa noch vergleichsweise verhalten? Spielen die Preise doch keine so entscheidende Rolle? Meiner Einschätzung nach sind die gesunkenen Preise und die damit verbundenen neuen Renditemöglichkeiten im Markt noch gar nicht angekommen. Es müssen zunächst Angebote neu kalkuliert und formuliert werden. Bis dann auch die Endkunden auf Basis der überarbeiteten Offerten eine Kaufentscheidung getroffen haben, braucht es erfahrungsgemäss seine Zeit. Noch dazu hat sich der Sommer in Europa Ende September schlagartig verabschiedet. Das seitdem vorherrschende nasskalte Wetter verleitet nicht gerade zum überstürzten Bau von Solaranlagen.

Auch gibt es aufgrund der gleichbleibenden EEG-Vergütung in Deutschland wenig Druck, die Projekte noch in diesem Jahr fertigzustellen. Im Gegenteil – der Betreiber würde beinahe ein ganzes Jahr garantierter Einspeisevergütung verschenken, wenn er die Anlage im November oder Dezember ans Netz brächte, anstatt bis Januar damit zu warten. Auch die Gewinner der ersten PV-Ausschreibungsrunde in Deutschland, die aufgrund der bisher zu hohen Preise eine Realisierung der Projekte aufgeschoben haben, dürften keine allzu grossen Ambitionen haben, noch in diesem Jahr zu bauen. Sie werden abwarten, was sich bei den Modulpreisen noch tut, derweil alle notwendigen Schritte der Vorbereitung unternehmen, um ihre Freiflächenanlagen dann punktgenau zu April 2017 in Betrieb nehmen zu können.

Hinweise für das Preisbarometer
Es werden nur Netto-Preise für Photovoltaik-Module gezeigt. Die Preise sind keine Endkundenpreise. Für eine schlüsselfertige Solaranlage muss der Wert in Deutschland etwa mit dem Faktor 2-3 multipliziert werden. Die Preise stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware dar.

Text: PVXchangeTrading GmbH, Martin Schachinger

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