Anita Niederhäusern: „Wie gut die Intersolar-Vernetzer ihr Handwerk verstehen, zeigt auch das immer weiter wachsende Programm: Die EU PVSEC wird dieses Jahr zum ersten Mal ebenfalls im Rahmen der Intersolar Europe durchgeführt.“

25 Jahre Intersolar: Eine Hommage an die Vernetzer

(©AN) Vor 25 Jahren ist er losgezogen, Markus Elsässer mit der Arbeitsgruppe für Umwelttechnologie aus Pforzheim und hat die Intersolar gegründet. Sie hätten sich die Otti-Seminare nicht leisten können, daher die Unternehmen zu einem neuen Anlass eingeladen. Das Team um Markus Elsässer vernetzt seit 25 Jahren erfolgreich die Solarbranche weltweit.


Die Solar‘ 93 lockte bereits 25 Aussteller und 2500 Besucher nach Pforzheim. Neben dem Wissen, das sich die Arbeitsgruppe um Markus Elsässer mit der damals kleinen Ausstellung aneignen wollte, erklärte Markus Elsässer in einem früheren Gespräch, sei das Hauptziel immer gewesen, die erneuerbaren Energien, insbesondere die Solarenergie, voranzutreiben. Eine Messe zu lancieren, und erst noch eine erfolgreiche, daran dachten die Initiatoren um Elsässer überhaupt nicht. Doch es wurde eine, und zwar eine richtig grosse: Ab heute bis zum 24. Juni 2016 ist München erneut das Zentrum der weltweiten Solarbranche: Die Intersolar und die integrierte Speichermesse ees Europe erwarten dieses Jahr 40‘000 Besucher aus 165 Ländern. Über 1000 Aussteller nehmen an den beiden Veranstaltungen teil – allein 200 davon an der ees Europe – und zeigen ihre Produkte, Services und Lösungen. Seit 25 Jahren prägt die Intersolar Europe die Branche und setzt neue Impulse für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Nach zwei schwierigen Jahren und einem Einbruch der Besucherzahlen um rund 50 % geht es dieses Jahr wieder aufwärts. Bereits Mitte April erklärten die Veranstalter, die Messe sei ausgebucht.

Auf der „putzigen“ Messe in Freiburg i. B.
Wohl nunmehr zum 16. Mal bin auch ich an der Intersolar. Zuerst in der vergleichsweise putzigen Messe in Freiburg im Breisgau, wo sich die Aussteller von Solarthermie und von Photovoltaik noch die Waage hielten. Und wo man sich noch kannte, laufend Hände schüttelte und bekannte Gesichter sah. Die Branche war mehr oder weniger unter sich. Doch neue Anbieter und neue Märkte drängten nach Freiburg, so dass die Messe Freiburg ihr Hallenangebot vergrösserte, um die Intersolar in Freiburg zu halten. Doch just im ersten Jahr nach der grossen Erweiterung drohte 2007 am Morgen des ersten Messetags der Verkehr um Freiburg zum Erliegen zu kommen. Der Andrang war nicht nur auf dem Messegelände zu gross geworden.

Kopierer aus China in München
Dann kam 2008 der Umzug nach München, mitten in den absoluten Boomjahren der deutschen Photovoltaiktechnik. Die Hallen waren zum Bersten voll und die Intersolar bestritt mehr Fläche als die gleichzeitig stattfindende Automobil-Zulieferermesse. Gleichzeitig wurde die Solarthermie zur Nebenerscheinung. Die Branche beklagte sich über die Dominanz der Photovoltaik. Zudem beklagten sich einzelne Unternehmen, die Chinesen seien mit ihren Fotoapparaten daran, ihre Produkte abzulichten, um sie zu kopieren. Heute muss man über solche Aussagen fast lächeln! Und es gab auch einmal einen Versuch von Swissolar, einen Gemeinschaftsstand der Schweizer Solarbrache an der Intersolar zu lancieren. Der leider dann nie realisiert wurde.

Im absolut besten Jahr in München waren nur noch zwei oder drei der riesigen Messehallen für eine eventuelle Erweiterung frei. 2011, zum 20-jährigen Jubiläum, kamen 2286 Aussteller und 76‘738 Besucher zur Intersolar Europe. Ich mag mich an die Ausgänge und an die U-Bahn-Stationen jeweils am Abend erinnern, an denen man sich wie in Asien vorkam. Die Europäer schienen in der Unterzahl. Dann kam der grosse Einbruch aufgrund der ersten Förderkürzungen in Deutschland und dem Verkauf der Photovoltaik-Unternehmen an ausländische Konsortien. Wie lange wird es sie noch geben, die Intersolar, fragten sich viele.

Immer einen Schritt voraus
Doch die Messeleitung gab nicht auf und schaffte es, die Trends gekonnt aufzunehmen, so dass die Intersolar mit ihren Veranstaltungen die Branche halten konnte, allerdings auf einem tieferen Niveau. Wer die Messe besuchte, konnte erkennen, wohin die Reise ging oder gehen könnte. Hier werden immer wieder Trends gesetzt. Immer noch ist der Besuch der Intersolar jedes Jahr eine echte Bereicherung. Die Messeleitung hat früh die Zeichen der Zeit erkannt und bereits vor zwei Jahren die Speichermesse ees in die Intersolar integriert. Und so spiegelt die Messe, schon wie in all den Jahren davor, weiterhin die Entwicklung der Branche wider. Die System-Integration von Photovoltaikstrom mit all ihren Facetten ist heute das Thema.

Das ist auch der Verdienst der Messeleitung rund um Markus Elsässer und Horst Dufner, die bewusst die Branche miteinander vernetzt haben, über all die Jahre. Natürlich hat das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Messe beflügelt, aber die Intersolar hat auch dazu beigetragen, dass die Branche sich zeigen und miteinander austauschen konnte. Das tut sie übrigens mit der Intersolar North- und South America sowie India und China auch in anderen Märkten.

Von EU PVSEC bis Intersolar Award
Wie gut die Intersolar-Vernetzer ihr Handwerk verstehen, zeigt auch das immer weiter wachsende Programm: So wird auch die grösste internationale Konferenz für Photovoltaik, die EU PVSEC, dieses Jahr zum ersten Mal im Rahmen der Intersolar Europe durchgeführt. Neben der Intersolar Conference, die am 21. und 22. Juni stattfindet, ist das Begleitprogramm riesig: Da sind die Messeforen Smart Renewable Energy, Innovations- & Anwenderforum sowie Off-Grid Power. Zudem die Sonderveranstaltungen Intersolar Award Verleihung, die E-Mobility & Renewable Energy, Wind Meets Solar & Storage und vieles mehr: www.intersolar.de

Über all die Jahre habe ich meine Meinung nicht geändert: Wer in der Photovoltaik-, aber auch in der Strombranche tätig ist, für den ist die Intersolar aus meiner Sicht Pflicht. Trotz der Tausenden von Besuchern werde ich dieses Jahr wieder viele Schweizerinnen und Schweizer treffen, die als Austeller oder als Besucher so denken wie ich. Sie waren noch nie da? Dann sollten Sie das ändern!


Intersolar Europe Special
ee-news.ch führte an der Intersolar Europe vom 22.-24. Juni 2016 in München Standgespräche mit Schweizer Ausstellern. Hier die Interviews auf einen Blick:

©Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin ee-news.ch

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1 Kommentare

Nadir Mandioni

Herzlichen Dank für die interessante Hommage! Freue mich mit dabei zu sein - für mich tatsächlich zum ersten Mal. Alle Schweizer, inkl. Redaktorin Anita Niederhäusern, sind herzlich eingeladen beim ABB Stand B2.310 vorbeizuschauen!

Sonnige Grüsse aus München

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