Die Ergebnisse auf einen Blick: Das höchste Angebot betrug 5.78 ct/kWh, das tiefste 4.20 ct/kWh. ©Bild: BWE

Deutschland: Mit durchschnittliche Zuschlagswert von 5.71 ct/kWh überraschend guter Start für Ausschreibung bei Windenergie an Land

(BWE) Am 19.5.17 wurden in Deutschland die Ergebnisse der ersten EEG-Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land veröffentlicht. Die deutsche Bundesnetzagentur erteilte 70 Zuschläge für 224 Windenergieanlagen. 93 Prozent der Zuschläge bzw. 96 des Volumens gingen an Bürgerenergiegesellschaften. Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 5.71 ct/kWh.


Hermann Albers, Präsident des deutschen Bundesverband WindEnergie: „Wir haben ein gut vorbereitetes Verfahren erlebt. Nur wenige Gebote mussten aus formalen Gründen ausgeschlossen werden. Unter dem Strich war dies formal ein gelungener Start. Die erste Ausschreibungsrunde Wind an Land wird von Bürgerenergie geprägt, das ist in dieser Massivität überraschend, aber erst einmal ein erfreuliches Signal. Diese Akteursgruppe bildet eine Basis für die Akzeptanz vor Ort. Gleichzeitig steht sie nun vor der Herausforderung, die Genehmigungsverfahren umzusetzen. Sollte es zu einer Differenz zwischen bezuschlagter und genehmigter Leistung kommen, verringert sich das Volumen. Dieses sollte neu ausgeschrieben werden. Die Preisentwicklung bewegt sich in einem erwarteten Rahmen. Insgesamt gilt es, weitere Ausschreibungsrunden abzuwarten, bevor sich die Wirkung von Ausschreibungen auf die Akteursvielfalt, den Ausbau über ganz Deutschland hinweg und auf den zeitlichen Horizont des Zubaus einschätzen lassen. Unsicherheiten entstehen auch durch die technologieneutralen Ausschreibungen in 2018 sowie die angekündigten grenzüberschreitenden Ausschreibungen.“

Ausreichend hoher Wettbewerb
Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems und energiepolitischer Sprecher VDMA: „Der VDMA sieht wettbewerbliche Ausschreibungen als geeignetes Instrument für Innovation und Mengensteuerung. Es besteht ein ausreichend hoher Wettbewerb, der im Ergebnis zu relativ günstigen Vergütungssätzen führt. Das Übergewicht von Bürgerenergieprojekten, die ohne Genehmigungen in die Ausschreibungen gehen konnten, wurde in dieser extremen Form nicht erwartet. Dieses Modell ist eigentlich als Ausnahme angelegt. Die Mengensteuerung zu den Zielen der Energiewende ist damit unsicher und das Neubauvolumen im wichtigen deutschen Markt für 2019 extrem schwer absehbar. Sollte sich bei den nächsten Ausschreibungen hier ein Trend zeigen, muss die Regelung überprüft werden. Der kontinuierliche Ausbau der erneuerbaren Energien gilt als tragende Säule der Energiewende. Mittelfristig werden zusätzliche klimaneutral erzeugte Strommengen für die direkte und indirekte Elektrifizierung von Verkehr und Wärmeversorgung notwendig.“

Text: Deutscher Bundesverband WindEnergie

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