2016 ergab sich erstmals für die Schweiz ein negativer Aussenhandelssaldo von 145 Mio. Franken (2015: positiver Aussenhandelssaldo von 234 Mio. Franken). ©Grafik: BFE

BFE: Stromverbrauch 2016 stabil - negativer Aussenhandelssaldo von CHF 145 Mio.

(BFE) 2016 lag der Stromverbrauch in der Schweiz mit 58.24 Mrd. kWh praktisch auf dem Vorjahresniveau (- 0.01%). Die Landeserzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) betrug 58.7 Mrd. kWh. Der Importüberschuss betrug 3.9 Mrd. kWh. 2016 verzeichnet die Schweiz erstmals einen negativen Aussenhandelssaldo von CHF 145 Mio.


Der Landesverbrauch lag 2016 bei 62.6 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4.4 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 58.239 Mrd. kWh. Das sind 0.01% oder 7 Millionen kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 1400 Haushalten) weniger als 2015 (58.246 Mrd. kWh). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen -1.2% im ersten, +1.0% im zweiten, -2.8% im dritten und +2.8% im vierten Quartal 2016.

Obwohl wichtige Einflussgrössen (siehe unten) verbrauchssteigernd wirkten, blieb der Stromverbrauch in der Schweiz stabil, da diese durch Effizienzsteigerungen kompensiert werden konnten:

  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2016 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 1.3% zu (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2016 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 6. April 2017 um 1.1% zu.
  • Witterung: 2016 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 6.7% zu (siehe Link zur Tabelle unten). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung leicht verbrauchssteigernd.

Zu den Bestimmungsfaktoren der Stromverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen des Energieverbrauchs weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2017).

Inländische Elektrizitätsproduktion 2016

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) sank 2016 um 6.6% auf 61,6 Mrd. kWh (2015: 66,0 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,9 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 58,7 Mrd. kWh. Im dritten Quartal lag die Landeserzeugung über dem Vorjahreswert (+0.7%), im ersten (-10.6%), zweiten (-1.3%) und vierten Quartal (-16.4%) jedoch unter den entsprechenden Vorjahreswerten.

8% weniger Wasserstrom

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 8.0% weniger Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke – 0.1%, Speicherkraftwerke – 13.7%). Im Sommer 2016 sank die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 2.4% (Laufkraftwerke + 1.4%, Speicherkraftwerke – 6.2%), in den beiden Winterquartalen um 15.4% (Laufkraftwerke – 3.2% resp. Speicherkraftwerke – 21.2%).

8.4% weniger Atomstrom
Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke sank um 8.4% auf 20.2 Mrd. kWh (2015: 22.1 Mrd. kWh). Dies ist trotz des Produktionsrekords des Kernkraftwerks Gösgen vor allem auf ausserordentliche Stillstände des Kernkraftwerks Beznau I (ganzjährig) sowie des Kernkraftwerks Leibstadt (September bis Dezember) zurückzuführen. 2016 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 69,4% (2015: 76.0%).

An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 59.0%, die Kernkraftwerke zu 32.8% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 8.2% beteiligt.

Importüberschuss im Jahr 2016
Bei Importen von 38.0 Mrd. kWh und Exporten von 34.1 Mrd. kWh ergab sich 2016 ein Importüberschuss von 3.9 Mrd. kWh (2015: Exportüberschuss von 1.0 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal (Winterquartale) importierte die Schweiz per Saldo 8.2 Mrd. kWh (2015: 3.3 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo wie im Vorjahr 4.3 Mrd. kWh.

Der Erlös aus den Stromexporten betrug 1387 Mio. Franken (4.09 Rp./kWh). Für die Importe fielen Ausgaben von 1532 Mio. Franken an (4.04 Rp./kWh). Somit ergab sich im 2016 erstmals für die Schweiz ein negativer Aussenhandelssaldo von 145 Mio. Franken (2015: positiver Aussenhandelssaldo von 234 Mio. Franken).

Text: Bundesamt für Energie

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