Das kombinierte Wind- und Wasserkraftwerk soll Regelleistung für eine schnelle Stabilisierung des Netzes zur Verfügung stellen. ©Bild: Naturspeicher GmbH

Windturm mit Wasserspeicher. ©Bild: Naturspeicher GmbH

Schematische Darstellung der Funktionsweise des Naturspeichers. ©Bild: Naturspeicher GmbH

Windenergieanlage: Erstmals mit integriertem Pumpspeicher

(PM) GE Renewable Energy und Max Bögl Wind planen das erste kombinierte Wind-Wasserkraftwerk. Das Projekt wird in Gaildorf im Schwäbisch-Fränkischen Wald in den Limpurger Bergen umgesetzt. Es umfasst vier Windturbinen und ein 16-MW-Pumpspeicherkraftwerk. Sockel und Turmfundamente jeder WEA werden als Wasserspeicher genutzt, wodurch sich die Turmhöhe um 40 Meter erhöht.


Mit insgesamt 246.5 Metern werden die Windenergieanlagen (WEA) nach der Installation die bis dato weltweit höchsten Anlagen sein.

Premiere für Windindustrie
Anne McEntee, Präsidentin und CEO des Bereichs Onshore Wind von GE, kommentierte: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Bögl in diesem Pilotprojekt – eine Premiere für die Windindustrie. Wir wollen innovative Technologien im Bereich der erneuerbaren Energien erforschen, die das Potential haben, die Netzflexibilität in Europa und auf der ganzen Welt zu verbessern."

Das Projekt in Gaildorf ist ein entscheidender Schritt hin zu einem Ausgleich der Schwankungen zwischen Stromangebot und -nachfrage durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Das kombinierte Wind- und Wasserkraftwerk wird Regelleistung für eine schnelle Stabilisierung des Netzes zur Verfügung stellen und gleichzeitig die Stromkosten für die deutschen Kunden niedrig halten.

Aktive Wasserreservoirs
Die 3.4-137 Anlagen von GE werden auf einer Nabenhöhe von 178 Metern installiert. Die unteren 40 Meter der Türme und das umliegende Gebiet werden als aktive Wasserreservoirs zur Energiespeicherung genutzt. In einem nahe gelegenen Tal, etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Windenergieanlagen, werden zusätzlich ein See und eine Pumpspeicheranlage mit 16 MW angelegt. Bei Spitzenbedarf und hohen Strompreisen geht das Wasserkraftwerk in Betrieb. Bei niedriger Stromnachfrage und niedrigeren Preisen befindet sich das Wasserkraftwerk im Pumpmodus: es pumpt und speichert Wasser – und damit Energie – im oberen Reservoir für die spätere Nutzung. Während die von den WEA und dem Pumpspeicher direkt produzierte Energie ins umliegende Netz eingespeist wird, stellt die Nutzung der gespeicherten Wasserkraftkapazität zum Ausbalancieren der schwankenden Windenergieproduktion den Nettoeffekt dar. So kann die Energie zu verschiedenen Zeiten des Tages optimal genutzt werden.

Die 3.4-137 von GE ist Teil der neuen 3MW Plattform, die Ende letzten Jahres vorgestellt wurde. Die Plattform ist für die verschiedenen Windbedingungen in Europa geeignet. Die neuen Anlagen sind mit Software und Analysefunktionen ausgestattet, die mit GEs Digital Wind Farm Ökosystem kompatibel sind, die auf der Software-Plattform Predix betrieben wird.

Die vier Windenergieanlagen sollen bis Ende 2017 in Betrieb genommen werden. Der komplette Windpark in Gaildorf soll Ende 2018 in Betrieb gehen.

Text: GE RenewableEnergy

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