Das Solarpark-Auktionsvolumen von 1.2 Gigawatt in den nächsten drei Jahren reicht bei weitem nicht aus, um die Energiewende-Ziele zu erreichen. ©BSW-Solar/Sharp

BSW-Solar: Grosse Investitionsbereitschaft in die Photovoltaik in Deutschland

(BSW-Solar) Zur Bekanntgabe der ersten Ergebnisse der Solarpark-Auktionen der deutschen Bundesregierung (siehe Pressemitteilung der Bundesnetzagentur vom 29. April 2015 >>) erklärt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. Carsten Körnig:


„Die hohe Teilnahme an den Ausschreibungen belegt die grosse Investitionsbereitschaft in die Photovoltaik in Deutschland und das inzwischen erreichte sehr niedrige Preisniveau dieser Klimaschutztechnologie. Umso bedauerlicher ist es, dass nur ein Bruchteil der Bieter mit rd. 20 Prozent des gebotenen Installationsvolumens einen Zuschlag erhalten hat. Über 80 Prozent der Teilnehmer zählen offensichtlich zu den Verlierern, obwohl sie ebenfalls zu sehr günstigen Preisen Solarparks errichtet hätten. Von den 170 Geboten mit einem Projektvolumen von über 700 Megawatt Photovoltaikleistung haben nur 25 Solarparks mit zusammen 150 MW Solarstromleistung einen Zuschlag erhalten.

Auktionsvolumen nicht ausreichend
Das Solarpark-Auktionsvolumen von nur 1.2 Gigawatt in den nächsten drei Jahren reicht bei weitem nicht aus, um die Energiewende-Ziele zu erreichen. Ohne spürbare zusätzliche Kosten wäre ein Vielfaches an zusätzlicher Solarleistung möglich und für einen wirksamen Klimaschutz auch nötig.

Noch liegen nicht alle Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde vor und zu einigen Punkten besteht aus Sicht des Verbandes noch Klärungsbedarf. Insbesondere bezüglich der Auswirkungen der ersten Auktionsrunde auf die Vielfalt der Anbieter. Da ein Unternehmen nach Angaben der Bundesnetzagentur 40 Prozent des Zuschlagsvolumens auf sich vereint, bleibe zum Beispiel die Frage, wie viele weitere Anbieter sich hinter der verbleibenden Zubaumenge tatsächlich verbergen. Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum eine relevante Zahl der Bieter aus formalen Gründen von der Auktion ausgeschlossen wurde. Für eine konkrete Bewertung der Tauglichkeit des neuen Förderinstruments 'Ausschreibung' für das Marktsegment ebenerdig errichteter Solarparks ist es zu früh."

Hintergrund
Während 2013 in Deutschland noch etwa 440 Solarparks mit einer Spitzenleistung von rund 1.2 Gigawatt neu errichtet wurden, kamen im letzten Jahr nur noch 200 Anlagen mit rund 0.6 Gigawatt neu hinzu. Aufgrund des für 2015 auf maximal 500 Megawatt begrenzten Auktionsvolumens rechnet der BSW-Solar mit einem weiteren Rückgang in diesem Jahr. In einer ersten Auktionsrunde wurden 25 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 156 MW bezuschlagt. Zwei weitere Auktionsrunden werden in diesem Jahr folgen. Solarstrom kann inzwischen in Deutschland an guten Solarpark-Standorten für unter 10 Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden und ist damit bei einer Gesamtkostenbetrachtung billiger als Strom aus konventionellen Atom- oder Kohlekraftwerken.

Neben den Ausschreibungen für ebenerdig errichtete Solarparks ist es weiterhin möglich, im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes eine Förderung für die Neuerrichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden zu erhalten. Solarparks werden hingegen seit Anfang 2015 lediglich über das oben diskutierte Auktionsverfahren ausgeschrieben.

Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)

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