Neue Strategie zeigt: Bioenergie muss künftig Lücken füllen, die nicht aus anderen Quellen eingespeist werden können.

DBFZ: Projektkonsortium präsentiert Meilensteine für die Bioenergie

(DBFZ) In einer weitgehend auf erneuerbaren Energien fussenden Energieversorgung in Deutschland muss Bioenergie künftig die Lücken füllen, die nicht aus anderen Quellen gespeist werden können. Vor diesem Hintergrund förderte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des Programms "Energetische Biomassenutzung" das Verbundvorhaben "Meilensteine 2030 - Elemente und Meilensteine für die Entwicklung einer tragfähigen nachhaltigen Bioenergiestrategie".


In Berlin präsentierte das Projektteam seine Ergebnisse zu Rohstoffmärkten, Landnutzung, Anlagenparkentwicklung sowie deren Auswirkungen auf verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte. "Unsere Erwartung an das Projekt war, basierend auf der Expertise einschlägiger Forschungseinrichtungen, Handlungsempfehlungen zu erhalten, wie eine tragfähige Bioenergiestrategie entwickelt werden könnte, die zu einer möglichst nachhaltigen Nutzung der begrenzten Ressourcen beiträgt, den Markteintritt neuer, umwelt- und kosteneffizienter Technologien unterstützt und die darüber hinaus Rahmenbedingungen auf den sich entwickelnden Märkten für eine nachhaltige Bereitstellung und Nutzung von Bioenergie setzt.", so Dr. Bernhard Dreher (BMWi), der das Projekt fachlich betreut hat.

Eckpunkte für Bioenergiestrategie
Aus den Ergebnissen der szenarienabhängigen Entwicklungen der Rohstoffpreise, des simulierten Anlagenparks, der Landnutzungsänderungen, verschiedener Umweltwirkungen, der Notwendigkeiten regionaler Infrastrukturen sowie der Auswirkungen auf Ernährungssicherheit wurden Eckpunkte einer Bioenergiestrategie identifiziert und in Form von Meilensteinen, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollten, formuliert. So kommen die Forscher unter anderem zu dem Ergebnis, dass Bioenergie aus landwirtschaftlichen Rohstoffen, wie Biogas oder Biodiesel, unter den angenommenen Rahmenbedingungen auch weiterhin relevant bleiben. Innovative Konzepte wie Kraftstoffe aus Holz können sich dagegen nur unter sehr günstigen Randbedingungen durchsetzen. Des Weiteren bleibt der Einfluss der deutschen Bioenergie auf die globalen Rohstoffmärkte auch in Zukunft gering, jedoch kann der mit der Bioenergienutzung verbundene Flächenbedarf – insbesondere durch Importe aus dem Ausland – erheblich sein. Die damit verbundenen Risiken für die Biodiversität, Böden und Ernährungssicherung sind abhängig von der nationalen Bioenergienachfrage, werden aber von den globalen Annahmen und Entwicklungen dominiert. Gleichzeitig wirken sich Landnutzungsänderungen stark auf die Umwelt – insbesondere die Treibhausgasemissionen der Bioenergie – aus und können den Klimaschutzzielen entgegenstehen.

Die Meilensteine für eine künftige Bioenergienutzung erfordern zum einen die Weiterentwicklung der Bereitstellungskonzepte, zum anderen eine enge Verzahnung mit verschiedenen Rohstoffsektoren, Markt- und Akteursstrukturen. So stellt die Wärmebereitstellung auf Basis von Holz auch weiterhin einen wichtigen Baustein dar, der durch entsprechende, insbesondere kommunale Rahmenbedingungen, flankiert von einer deutschen Wärmestrategie, beachtet werden muss.

Noch ein langer Weg
"Es bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Zeit der Dialog rund um die Energiewende im Allgemeinen und eine tragfähige, energetische Biomassenutzung im Besonderen fortgeführt und die strategische Ausrichtung der Bioenergie verstetigt wird. Es ist noch ein langer Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung, entsprechende Meilensteine geben der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die notwendige Orientierung", so das Fazit der Projektkoordinatorin Prof. Dr. Daniela Thrän (DBFZ).

Das interdisziplinäre Forschungskonsortium des Vorhabens "Meilensteine 2030":

  • Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)
  • Öko-Institut e.V.
  • Thünen-Institut für Marktanalyse (TI)
  • ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU)
  • Center for Environmental Systems Research der Universität Kassel (CESR)
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
  • Institut für ZukunftsEnergie-Systeme gGmbH (IZES)
  • Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS)


Weitere Informationen:
BMWI-Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ >>
Homepage und Ergebnisse (in Kürze verfügbar) >>
Vorträge der Dialogveranstaltung >>


Text: Deutsches Biomasseforschungszentrum (DBFZ)

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