Der Ministerpräsident des deutschen Bundesland Sachsen-Anhalts, Dr. Reiner Haseloff, gab am Donnerstag, den 14.09.2017 symbolisch den Schaltbefehl an die 50Hertz-Leitwarte, die Südwest-Kuppelleitung vollständig in Betrieb zu nehmen. Bild: 50Hertz

Europäisches Vorrangprojekt: Südwest-Kuppelleitung vollständig am Netz

(PM) Der Ministerpräsident des deutschen Bundesland Sachsen-Anhalts gab am 14.09.2017 den symbolischenSchaltbefehl an die 50Hertz-Leitwarte, die Südwest-Kuppelleitung vollständig in Betrieb zu nehmen. Damit stehen nun beide elektrische Systeme für den Stromtransport von Sachsen-Anhalt nach Süddeutschland zur Verfügung.


Als Bundesland mit viel installierter Leistung erneuerbarer Energien liege die Inbetriebnahme im vitalen Interesse Sachsen-Anhalts, betonte der Ministerpräsident. Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführung bei 50Hertz, unterstrich im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin die Bedeutung der Leitung für das nationale und europäische Leitungsnetz und die Energiewende in Deutschland. „Netzausbau wirkt. Mit dieser Leitung verbessert sich die Integration des erneuerbar erzeugten Stroms im Nordosten Deutschlands beträchtlich". Rund 80 Prozent der in der Vergangenheit aufgelaufenen Redispatchkosten waren den Engpasssituationen an der bislang einzigen Verbindungsleitung aus dem 50Hertz-Gebiet nach Bayern geschuldet. Die Leitung werde dafür sorgen, dass in hohem Umfang Engpassmanagementkosten vermieden werden können.

Thüringer Strombrücke
Die Südwest-Kuppelleitung – auch als „Thüringer Strombrücke“ bekannt – ist eine 380-kV-Freileitung. Sie führt vom Umspannwerk Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Thüringen zum Umspannwerk Vieselbach bei Erfurt und von dort über das Umspannwerk Altenfeld bis zur Thüringischen Landesgrenze. Ziel der Südwest-Kuppelleitung ist das Umspannwerk Redwitz in Bayern. Dieser Abschnitt wurde vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT errichtet. Für die ca. 160 Kilometer lange Höchstspannungsleitung investiert 50Hertz etwa 320 Millionen Euro. Sie dient dem überregionalen Stromtransport von Norden nach Süden, von den östlichen zu den südlichen und südwestlichen Bundesländern und innerhalb Europas. Damit ist sie sowohl regional, national und vor allem auch europäisch von grosser Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Stromnetzes.

Ein der
wichtigen Verbindungen der Elektrizitätsnetze in Europa
Die Südwest-Kuppelleitung gehört zu den wichtigen Verbindungen der Elektrizitätsnetze in Europa als Verbindungsleitung Halle/Saale – Schweinfurt (DE). Entsprechend fand sie als Vorhaben Nr. 4 Aufnahme in das nationale Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) von 2009, in dem der Deutsche Bundestag insgesamt 24 Ausbauprojekte als vordringlichen Bedarf beim Netzausbau einstufte. Sie ist finanziell gefördert durch das Europäische Energieprogramm zur Konjunkturbelebung und von der Europäischen Union eingestuft als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ (PCI: project of common interest). Damit ist das Vorhaben bedeutsam für die weitere Verbesserung der Versorgungssicherheit und den Ausbau der erneuerbaren Energien auf europäischer Ebene.

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Text: 50Hertz

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