Räumliche Verteilung von Temperatur im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts). ©Grafik: Meteo Schweiz

Räumliche Verteilung von der Sonnenscheindauer im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts). ©Grafik: Meteo Schweiz

Räumliche Verteilung von des Niederschlags im Berichtsmonat. Dargestellt sind absolute Werte (links) und Abweichungen zum klimatologischen Normwert 1981‒2010 (rechts). ©Grafik: Meteo Schweiz

Abweichung der Saisontemperatur in der Schweiz vom langjährigen Durchschnitt (Norm 1961‒1990). Zu warme
Saisontemperaturen sind rot, zu kalte blau angegeben. Die schwarze Kurve zeigt den Temperaturverlauf gemittelt über
20 Jahre. Bild: MeteoSchweiz

MeteoSchweiz: Milder Februar mit Temperaturrekorden

(MeteoSchweiz) Die Februartemperatur bewegte sich verbreitet 2 bis 3 Grad über der Norm 1981–2010. Im Jura, im Wallis, in Graubünden sowie im St. Galler Rheintal stiegen die Werte auch 3 bis 4 Grad über die Norm. Im landesweiten Mittel lag der Februar 2.7 Grad darüber. Der Winter 2016/17 zeichnete sich durch seine ausgeprägte Trockenheit aus. Die über die ganze Schweiz gemittelte Wintertemperatur lag 0.6 Grad über der Norm.


Der Februar war in weiten Teilen der Schweiz niederschlagsarm. In den Alpen erreichten die Monatssummen 40 bis 80 Prozent, auf der Alpennordseite verbreitet 70 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010. Über die Norm stiegen Mengen in der Nordwestschweiz sowie regional im westlichen Mittelland mit 110 bis 130 Prozent der Norm. Die Alpensüdseite zeigte sich in vielen Regionen nass mit Mengen zwischen 160 und 250 Prozent. Vereinzelt reichte es aber auch nur für 90 bis 110 Prozent. Das Engadin schliesslich erhielt zwischen 100 und 150 Prozent der Norm 1981–2010.

Die Sonnenscheindauer erreichte in der Westschweiz 110 bis 125 Prozent der Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite gab es es nur 70 bis 80 Prozent der Norm. Die übrige Schweiz verzeichnete 90 bis 110 Prozent der Norm, wobei die Werte vereinzelt auch bei 120 bis 130 Prozent lagen.

Keine Eistage im Mittelland
In den Niederungen der Alpennordseite stieg die Temperatur im Februar täglich über den Gefrierpunkt. Selbst am Messstandort St. Gallen auf 776 m gab es nur zwei Eistage mit einer Temperatur ganztags unter Null Grad. Zudem zeigte sich der Februar im Mittelland vorwiegend braun-grün. Nur am 5. und 6. sowie am 28. lag etwas Schnee.

Anhaltend wenig Schnee in den Bergen
Niederschlag gab es verbreitet vor allem im ersten Februardrittel. Die Alpensüdseite und das Engadin blieben anschliessend an den meisten Tagen niederschlagsfrei. In der übrigen Schweiz fiel am 17. sowie regional vom 20. bis am 22. noch etwas Niederschlag. Verbreitet kräftige Niederschläge gab es erst am letzten Tag des Monats. Die Niederschlagsmengen während des Monats waren gering, und die seit Dezember anhaltende Schneearmut in den Bergen blieb unverändert akut. An einigen höher gelegenen Messstandorten bewegte sich die durchschnittliche Februarschneehöhe im Bereich der Minimumrekorde.

Stürmische Südwestlage bringt Temperaturrekorde
Am 23. Februar schwappten mit stürmischen Südwestwinden extrem milde Luftmassen in die Schweiz. Mehrere Regionen registrierten eine Tagesmaximum-Temperatur von über 20 Grad. Am wärmsten wurde es in Sion im Zentralwallis mit 21.4 Grad. Fast 21 Grad registrierte Giswil auf der Brünig-Nordseite. Zwischen 20 und 20.5 Grad erlebten die Regionen Basel, Thun/Interlaken, Vaduz, Chur sowie das Unterwallis. Im Mittelland stieg die Tagesmaximum-Temperatur auf 17 bis knapp 20 Grad.

An 17 Messstandorten gab es neue Februarrekorde. Zwölf dieser Messreihen reichen mindestens 50 Jahre zurück. Von besonderem Interesse sind die Rekordwerte an Standorten mit über 100-jährigen Messreihen: In Bern, Luzern und Zürich wurden die bisherigen Rekorde um mehr als 1 Grad übertroffen. In Bern gab es bisher drei, in Luzern acht und in Zürich sechs Februarmonate mit einer Tagesmaximum-Temperatur von über 17 Grad.

In den langen Messreihen Genf und Basel mit Messbeginn 1864 blieb die aktuelle Tagesmaximum-Temperatur deutlich unter den bisherigen Februarrekorden. Genf registrierte mit 19.3 Grad mehr als 1 Grad weniger als der Rekordwert von 20.4 Grad aus dem Jahr 1903. In Basel lag die aktuelle Tagesmaximum-Temperatur von 20.4 Grad fast 2 Grad unter dem 1903-er Rekordwert von 22 Grad.

Neue Rekorde der Tagesmaximum-Temperatur im Februar in über 100-jährigen Messreihen.

Ort

Rekord 2017

Bisheriger Rekord/Jahr

Messbeginn

Bern 553 m.ü.M.

18.5 °C

17.4 °C / 1990

1864

Luzern 454 m.ü.M.

19.9 °C

18.8 °C / 1958

1882

Zürich 556 m.ü.M.

18.8 °C

17.7 °C / 1990, 1900

1886



Trockener und in den Bergen milder Winter 2016/2017

Der Winter 2016/17 zeichnete sich vor allem durch seine ausgeprägte Trockenheit aus. Die winterlichen Niederschlagmengen erreichten im landesweiten Mittel nur rund die Hälfte der Norm 1981–2010. Die über die ganze Schweiz gemittelte Wintertemperatur lag 0.6 Grad über der Norm 1981–2010. Der Überschuss ist vor allem auf den milden Bergwinter zurückzuführen. Die Sonnenscheindauer lag in den meisten Gebieten der Schweiz über der Norm. Die Berggebiete registrierten erstmals seit acht Jahren einen überdurchschnittlich sonnigen Winter. Regional war es der zweitsonnigste Bergwinter seit Beginn der Datenreihen im Jahr 1959.

Markante regionale Temperatur-Unterschiede
Im landesweiten Mittel brachte der Winter einen Temperaturüberschuss von 0.6 Grad im Vergleich zur Norm 1981–2010. Markant sind die regionalen Unterschiede. In den Tieflagen der Alpennordseite bewegte sich die Wintertemperatur 0.5 bis 0.8 Grad unter der Norm. In Berglagen lagen die Werte hingegen 1 bis 1.6 Grad, lokal auch knapp 2 Grad darüber. In den Niederungen der Alpensüdseite stieg die Wintertemperatur 0.3 bis 1 Grad über die Norm.

Trockener Winter
Die Winterniederschläge summierten sich in der Westschweiz und im Wallis auf nur 30 bis 50 Prozent der Norm 1981–2010. Die Westschweiz verzeichnete regional den niederschlagsärmsten Winter seit 45 bis 55 Jahren. Im Wallis liegt eine vergleichbare Wintertrockenheit 40 Jahre zurück. Die Alpensüdseite registrierte verbreitet nur 35 bis 55 Prozent der Norm. Ähnlich niederschlagsarme oder niederschlagsärmere Winter traten hier in den letzten Jahren jedoch hin und wieder auf.



Text: MeteoSchweiz

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