Romande Energie will bisherige Dividendenpolitik weiterführen. ©Bild: Romande Energie

Romande Energie: Assoziierte Gesellschaften trüben Betriebsergebnis

(PM) Die Gruppe Romande Energie hat im Geschäftsjahr 2014 ihr Betriebsergebnis verbessert. Das EBITDA und das EBIT erhöhten sich um 22 % bzw. 37 %. Dieses Ergebnis wurde in einem Energiemarkt realisiert, der von einem immer härteren Wettbewerb geprägt ist und dessen Rahmenbedingungen nach wie vor ungewiss sind.


Das gute Resultat wird jedoch durch den Anteil am Nettoergebnis der assoziierten Gesellschaften von CHF -243 Millionen beeinträchtigt. Deshalb ist für 2014 bei einem Nettoumsatz von CHF 583 Millionen (+0.9 %) ein Nettoverlust von CHF 147 Millionen zu verzeichnen.

Vertrieb gestiegen
2014 erzielte die Gruppe Romande Energie einen Nettoumsatz von CHF 583 Millionen. Die leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr (+0.9 %; CHF 5 Millionen) ist darauf zurückzuführen, dass der Umsatz des Bereichs Vertrieb um 3.7 % angestiegen ist. Dies wiederum hängt mit der Erhöhung des Kapitalzinssatzes bei den Investitionen in die Elektrizitätsnetze (WACC) zusammen, die vom Bundesrat im Jahr 2013 beschlossen wurde. Die Kunden profitierten 2014 von einer Senkung der Tarife im regionalen Elektrizitätsnetz um 3 %. Ermöglicht wurde dies durch die Anstrengungen, die Romande Energie für ein noch besseres Kostenmanagement und eine effizientere Bewirtschaftung ihrer Anlagen unternommen hat.

Die tieferen Strompreise und der geringere Energieverbrauch der Endkunden bewirkten einen Rückgang der Gesamtkosten für den Stromeinkauf um 12.6 % auf CHF 190 Millionen. Da die Wetterbedingungen weniger günstig waren als im Jahr 2013, produzierten die Elektrizitätswerke der Gruppe im Jahr 2014 14 % weniger Strom. Diese Stromerzeugung entsprach 14 % der Elektrizität, die Romande Energie an ihre Kunden absetzte.

Betriebsaufwand gleichgeblieben
Die oben erwähnten Faktoren bewirkten eine starke Zunahme des Bruttobetriebsgewinns im Jahr 2014 um 11.3 % auf CHF 289 Millionen. Gleichzeitig konnte der Betriebsaufwand mit CHF 140 Millionen auf dem praktisch gleichen Niveau gehalten werden (+1.5 %). Zum Ausdruck kommen diese sehr positiven Betriebsergebnisse im signifikanten Anstieg des EBITDA der Gruppe um 22.3 % bzw. CHF 27 Millionen auf CHF 150 Millionen und parallel dazu in der Steigerung des EBIT um 36.5 % bzw. CHF 25 Millionen auf CHF 94 Millionen.

Hohe Wertberichtigungen im Zusammenhang mit Alpiq
Der Preisrückgang am Elektrizitätsmarkt veranlasste die Alpiq-Gruppe, im Verlauf des Geschäftsjahres 2014 beträchtliche Wertberichtigungen im Umfang von CHF 1 Milliarde nach Steuern vorzunehmen. Die EOS Holding SA (EOSH) führte eine Neubeurteilung ihrer Beteiligung von 31,4 % an Alpiq durch. In diesem Zusammenhang wurde eine zusätzliche Wertberichtigung von CHF 360 Millionen vorgenommen. Da die Gruppe Romande Energie 29.7 % der EOSH hält, entspricht der negative Effekt der Wertberichtigungen in Verbindung mit Alpiq auf ihre Erfolgsrechnung einem Betrag von CHF 190 Millionen.

Die Marktentwicklung im Jahr 2014 veranlasst auch Romande Energie, hinsichtlich ihrer Beteiligung an der Forces motrices Hongrin-Léman SA (FMHL) eine Wertberichtigung von CHF 58 Millionen zu verbuchen. Der Anteil an den Ergebnissen der übrigen assoziierten Gesellschaften entspricht einem Betrag von CHF 5 Millionen. Daraus resultiert in der Jahresrechnung 2014 der Gruppe Romande Energie ein Gesamtanteil an den Ergebnissen der assoziierten Gesellschaften von CHF -243 Millionen.

Diese Wertberichtigungen haben dazu geführt, dass die Gruppe Romande Energie am Ende des Geschäftsjahres 2014 trotz der Steigerung des Betriebsergebnisses einen Nettoverlust von CHF 147 Millionen auswies. Ungeachtet dieses Verlusts belief sich das Eigenkapital der Gruppe Ende 2014 auf CHF 1.7 Milliarden.

Dividende wie Vorjahr
Das gute Ergebnis der operativen Tätigkeit der Gruppe und die Absicht, die bisherige Dividendenpolitik weiterzuführen, veranlassen den Verwaltungsrat, die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von CHF 30.- pro Aktie zu beantragen. Im Vergleich mit dem Vorjahr würde damit eine Dividende in gleicher Höhe ausbezahlt. Den entsprechenden Antrag wird der Verwaltungsrat den Aktionären anlässlich der Generalversammlung der Gruppe Romande Energie unterbreiten, die am 26. Mai im Swiss Tech Convention Center in Ecublens stattfinden wird.

Aussichten 2015
Seit einigen Jahren wird der Energiesektor von immer mehr Faktoren beeinflusst, wobei die Veränderungen in immer kürzerer Abfolge eintreten. Gleichzeitig sind viele Rahmenbedingungen weiterhin ungewiss: von den Verhandlungen, die mit der Europäischen Union im Hinblick auf ein Elektrizitätsabkommen geführt werden, über die Ankündigung der vollständigen Öffnung des Elektrizitätsmarktes bis hin zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 oder der Strategie Stromnetze.

Dank der grundlegenden Stossrichtungen ihrer Unternehmensstrategie kann die Gruppe Romande Energie ihre Entwicklung trotz der sich verändernden Rahmenbedingungen weiterführen. Sofern keine ausserordentlichen Ereignisse eintreten, geht die Gruppe davon aus, dass sie 2015 ein Betriebsergebnis erzielen wird, das mit dem Resultat des Geschäftsjahres 2014 vergleichbar sein wird.

Energiedienstleistungen
Mit ihrem Geschäftsbereich Energiedienstleistungen, der seine Tätigkeit am 1. Januar 2014 aufgenommen hat, verfolgt Romande Energie das Ziel, in der Westschweiz der bevorzugte Partner für Energiefragen zu werden. Dazu bietet Romande Energie Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudeenergien, Beleuchtungssysteme und thermische Systeme sowie entsprechende Beratungsdienstleistungen an. Die Aktivitäten dieses Geschäftsbereichs werden weiter ausgebaut und diversifiziert. Dazu gehört insbesondere das kürzlich lancierte Photovoltaik-Angebot für Privatpersonen, mit dem die bisherige Angebotspalette der thermischen Solaranlagen, Wärmepumpen und Fernheizsysteme ergänzt wird.

Produktion
Mit einer langfristigen Ausrichtung verfolgt Romande Energie ihre Strategie zum Ausbau ihres Kraftwerkparks. Priorität haben dabei Anlagen, die auf erneuerbaren Energien beruhen. Für jedes Projekt wird eine detaillierte Risikostudie durchgeführt, die auch die vom Verwaltungsrat festgelegte Rentabilitätsspanne umfasst. Für die zahlreichen Produktionsprojekte, die gegenwärtig in der Schweiz entwickelt werden, und für den Kauf von Anlagen in Frankreich und Deutschland sind Investitionen in der Grössenordnung von knapp einer Milliarde Franken vorgesehen. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass Romande Energie im September 2014 ein Windkraftwerk mit sieben Windgeneratoren in der Bretagne erworben hat.

Netze
Romande Energie tätigt weiterhin regelmässig umfangreiche Investitionen (ca. CHF 50 Millionen/Jahr) für den Unterhalt und die Modernisierung ihrer Vertriebsinfrastrukturen. Dabei geht es insbesondere darum, die Netze so zu konfigurieren, dass die Vielzahl der dezentralen Produktionsanlagen optimal gemanagt werden kann. Auf der Agenda stehen im Weiteren die Mitwirkung an der Entwicklung des intelligenten Stromnetzes (Smart Grid) in der Schweiz und die Realisierung eines Glasfasernetzes. Im Übrigen nimmt der Geschäftsbereich Netze und Vertrieb zusätzliche Verbesserungen an seinen Prozessen vor und baut die Schnittstellen zu den Kunden aus. Dies dient einer weiteren Steigerung seiner Leistung. Ausserdem sollen die Auswirkungen seiner Aktivitäten auf die Strompreise noch weiter abgebaut werden.

Kundenbeziehungen
Dank der Geschäftsstrategie, die Romande Energie seit 2013 umsetzt, kann die Gruppe den Erwartungen ihrer Kunden entsprechen. Ermöglicht wird dies insbesondere durch die Vielzahl und den innovativen Charakter der Informationen, Leistungen und Dienstleistungen, die den Kunden im Rahmen der gesamten Angebotspalette zur Verfügung gestellt werden. Mit dieser Dynamik strebt die Gruppe sowohl Qualität und einfache Leistungen für den Kunden als auch wettbewerbsfähige Angebote an.

Euro-Schweizer Franken-Kurs
Am 15. Januar gab die Schweizerische Nationalbank bekannt, dass sie den Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken aufgehoben hat. Dies bewirkte eine starke Aufwertung des Schweizer Frankens, welcher der Berichtswährung in der konsolidierten Jahresrechnung der Gruppe Romande Energie entspricht. Diese Ausgangslage wird sich negativ auf die Umrechnung der Rechnungsabschlüsse jener Einheiten auswirken, in denen der Euro die funktionale Währung ist. Ebenfalls negativ betroffen sind einige Cash-Flow-Positionen. Andererseits kann die Gruppe dank der positiven Auswirkungen des schwächeren Euro die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Angebote im freien Markt verbessern, wovon nicht zuletzt auch die Kunden profitieren. Ausgehend vom Stand Ende März 2015 sollte das Betriebsergebnis der Gruppe unter normalen Umständen nicht signifikant beeinflusst werden.

Text: Romande Energie

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