„Leider haben sich die Marktverhältnisse in den letzten Monaten und Jahren stetig verschlechtert, weil das Wachstum vor allem in Europa ausblieb und der Kampf über die Preise sich in der Branche ständig verschärft hat“, sagt Gründer, Inhaber und CEO Christoph von Bergen.
Rettungsversuche gescheitert
Im letzten Jahr habe man eine umfassende Restrukturierung durchgeführt. Da dies nicht genügt hätte, um den Verlust zu verkleinern, habe man ein massives Abbau-und Restrukturierungs-Programm für 2015 durchgerechnet. Doch auch dies hätte nicht gereicht, um wieder den Break-even zu erreichen. Deshalb sei in den letzten Wochen und Monaten nach einem Partner oder Käufer gesucht worden. Doch leider seien alle Bemühungen, die Firma zu retten, vergeblich gewesen.
Der Verwaltungsrat der Sputnik Engineering AG hat deshalb an seiner ausserordentlichen Sitzung vom 26. November 2014 nach eingehender Prüfung aller Alternativen seine gesetzlichen Pflichten wahrnehmen müssen und entschieden, dass das Gesuch zur Konkurseröffnung an den Konkursrichter gestellt wird. „Ich bin sehr traurig“, sagt von Bergen: „Nicht wegen mir, sondern weil nun viele treue und langjährige Mitarbeiter ihren Job verlieren.“
271 Mitarbeiter betroffen
Vom Konkurs betroffen sind 271 Mitarbeiter in Biel und in 10 Niederlassungen weltweit. Christoph von Bergen: „Wir haben alles getan, damit wenigstens noch die Novemberlöhne regulär bezahlt werden konnten.“ Für die betroffenen Mitarbeiter wird ein Job-Center eingerichtet.
Die Sputnik Engineering AG wurde 1991 von drei Partnern gegründet. Der Umsatz betrug 2013 noch 70 Mio. Franken. Im Jahr 2012 bezog die Firma ihren Hauptsitz im Bieler Industriequartier. Das Haus ist im Minergie-Standard gebaut und besitzt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach mit einer Leistung von 220 Kilowatt.
Text: Sputnik Engineering AG/Solar-Max
8 Kommentare
Die Politik hat nicht den Konkurs herbeigeführt - siehe hätte ihn höchstens mit Steuermitteln künstlich abwenden können. Schlussendlich entscheidet der Markt und wenn die Firma "systemrelevant" wäre, wäre sie auch gerettet worden... eine solche Ausnahme liegt hier leider nicht vor...
Am frühen Donnerstagmorgen sah ich durch die unzählige Fenster die Arbeiter in den mit Licht erhellten Hallen an ihrem Arbeitsplatz. Ein Tag später ist im topmodernen Gebäude von SolarMax alles dunkel und leblos. Nur einen Katzensprung entfernt entsteht im Licht unzähliger Bauscheinwerfer auf dem Dach des Stade de Bienne das grösste in ein Stadion integrierte Solarkraftwerk der Welt mit 7000 Solarmodule - mit den Wechselrichter der Firma SolarMax aus Biel. Was soll man dazu noch sagen...