Die Ölsande Kanadas sind auf lange Sicht weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig abbaubar.

ASPO: Ölsande in Zeiten des Peak Oil

(ASPO) Mitte Juni hat die kanadische Regierung grünes Licht gegeben für den Bau einer 1200 km langen Pipeline von der Provinz Alberta an die Pazifikküste. Somit kann das aus den Teersanden gewonnene Öl vom Herzen Kanadas auf den Weltmarkt gebracht werden. Es fehlt aber immer noch ein grünes Licht der US Regierung für die Keystone XL Pipeline, die den amerikanischen Markt an die kanadischen Ölreserven anbinden sollte.


Link zum Artikel: Kanada hat entschieden: Öl über alles >>

Weitere Artikel zur Vertiefung aus dem Economist und der NZZ: Canada's Northern Gateway Project: A go or a no? (21.06.2014) sowie Oil in Canada: Crude Errors (23.08.2014); Northern-Gateway-Pipeline muss noch viele Hürden nehmen (06.06.2014) sowie Ottawa bewilligt neue Pipeline (19.08.2014). Diese Artikel sind nur für Abonnent/-innen über das Archiv zugänglich.

Teersande interessieren Erdölindustrie
Nachdem beim konventionellen Erdöl der Peak Oil schon vor einigen Jahren überschritten wurde, erstaunt es nicht, dass sich die Erdölindustrie vermehrt für nicht konventionelle Vorkommen wie die Teersande interessiert. Durch die Ressourcenknappheit und die dadurch gestiegenen Rohstoffpreise ist auch die Ölsandförderung rentabel geworden. Zudem befinden sich diese Vorkommen in einem politisch stabilen Land, und (zumindest für die USA) in der Nachbarschaft. Die kanadischen Reserven sind beachtlich, werden sie doch alleine für die mit heutiger Technologie förderbaren Vorkommen auf etwa 175 Milliarden Fass geschätzt. Auf der anderen Seite ist die Ölproduktion aus Teersanden sehr klima- und umweltschädlich. Da die Klimaziele mit der Ausbeutung der Teersande nicht erreicht werden können, kündigte Kanada 2011 seinen Austritt aus dem Kyoto-Protokoll an. Zudem ist der Energieaufwand für den Abbau der noch relativ einfach zugänglichen Vorkommen schon heute an der Grenze der Wirtschaftlichkeit.

Link zum Artikel: Infoblatt zu Ölsande in Kanada >>
Link zum Artikel: Ölsande in Kanada - Segen oder Fluch
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Die Ölsande Kanadas sind auf lange Sicht weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig abbaubar. Zudem ist zu bezweifeln, ob die bis 2020 angestrebte Produktion 3.5 Millionen Fass pro Tag überhaupt erreicht wird und gehalten werden kann. Somit können die Teersande keine entscheidende Rolle spielen, um den Rückgang der Erdölförderung bei den konventionellen Vorkommen zu kompensieren.

Die in den Artikeln zum Ausdruck gebrachte Meinung muss nicht in allen Punkten der Meinung des ASPO Vorstandes entsprechen.

Text: Association for the Study of Peak Oil (ASPO)

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