«Unsere Vision: Wir ermöglichen es auch unseren Kunden, Energie effizient zu nutzen, die Produktivität zu steigern und die Umweltbelastung zu verringern»: Remo Lütolf, ABB-Schweiz-Chef. ©Bild: T. Rütti

Die Integration erneuerbarer Energiequellen stellt die Energieversorgung vor neue Herausforderungen. Innovationen x Investitionen lautet die Losung: Urs Gribi, Geschäftsführer ABB Turbo Systems AG. ©Bild: T. Rütti

Nach den Prüfständen «Eiger» und «Mönch» konnte nun also auch die Anlage «Jungfrau» in Betrieb genommen werden. Investitionsvolumen: 13 Millionen CHF. ©Bild: ABB

Das ABB Turbo Systems AG Testcenter in Baden. Grosse Hoffnungen werden in die zweite Generation der zweistufigen Turbolader gesetzt. ©Bild: ABB

ABB: Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Energie

(©TR) Jedes dritte Schiff auf den sieben Weltmeeren fährt heute mit einem Turbolader von ABB – entwickelt und grösstenteils im Binnenland Schweiz gefertigt. Seit nunmehr 90 Jahren produziert ABB in Baden Turbolader und entwickelt Innovationen zur weiteren Steigerung von Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz von grossen Diesel- und Gasmotoren. Am Konzernstandort Baden fand neulich eine Medienorientierung mit Rundgang durch die Anlagen statt.

 
Das Umweltmanagement der ABB Turbo System ist ISO-zertifiziert. Damit will das Badener Unternehmen gegen aussen manifestieren, dass sein Bekenntnis zu möglichst umweltschonenden Produkten und Produktionsprozessen keine leeren Worte sind. Gegen innen sollen die erworbenen ISO-Zertifikate eine nie endende Auseinandersetzung mit der Umweltproblematik bewirken. Laut den Konzernvorschriften ist die Umweltbilanz «transparent und verständlich» zu gestalten. Zu diesem Zweck müssen die Konzerngesellschaften in so genannten Umweltproduktedeklarationen die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte belegen und aufzeigen, wo noch weitere Verbesserungsmöglichkeiten bestehen und wie und wann man diese umsetzen kann.

Leistungs- und Effizienzsteigerungen im Energie- und Umweltbereich
Folgerichtig legte auch Remo Lütolf in seinen Ausführungen zum neuen Prüfstand einen deutlichen Akzent auf den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Energie sowie Fragen der Energieeffizienz. «Die günstigste Kilowattstunde ist die eingesparte», sagte der Country Manager ABB Schweiz. «Unsere Vision: Als eines der weltweit führenden Technologieunternehmen ermöglichen wir es auch unseren Kunden, Energie effizient zu nutzen und gleichzeitig die Produktivität zu steigern sowie die Umweltbelastung zu verringern», zitieren wir Remo Lütolf. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen etwa 150’000 Mitarbeitende, davon rund 6‘850 in der Schweiz. Von sich selber und von den Mitarbeitenden fordert der ABB-Schweiz-Chef Leistungs- und Effizienzsteigerungen in allen Belangen, also auch im Energie- und Umweltbereich.


«Innovation multipiziert mit Investition»
Für Urs Gribi liegt der Schlüssel zum Erfolg in einer vermeintlich simplen Formel: «Innovation multipliziert mit Investition». Auch der Geschäftsführer ABB Turbo Systems AG setzt grosse Hoffnungen in die zweite Generation der zweistufigen Turbolader. Zum Testen der gewaltigen Aufladesysteme für grosse Motoren wurde nun in Baden der Prüfstand «Jungfrau» realisiert. Zitat: «Die jüngsten Investitionen von rund 13 Millionen Franken in Zusammenhang mit diesem neuen Prüfstand sollen die Bedeutung des Standortes Baden für ABB Turbo Systems und den Glauben an den Wirtschaftsstandort Schweiz unterstreichen.»

Weniger Schadstoff, grössere Verbrennungseffizienz
Der Prüfstand «Jungfrau» beeindruckt mit enormen Leistungsdaten: Bis zu 17 bar Druck können am Turbineneintritt des zu testenden Aufladesystems aufgebaut werden. Dafür sorgt eine Brennkammer mit Abgastemperaturen von bis zu 750 Grad Celsius und einer thermischen Leistung von 13 Megawatt. Das entspricht immerhin mehr als der doppelten Leistungsfähigkeit einer Lok 2000. «Diese Dimensionierung ist nötig, um die zweite Generation der zweistufigen Aufladesysteme bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit testen zu können», erklärt Janpeter Kühnel, Leiter Turboladertests. In diesem von ABB entwickelten und «Power2» genannten Konzept sind zwei Turbolader verschiedener, exakt aufeinander abgestimmter Grössen in Serie angeordnet. Dieses System versorgt den Motor weit druckvoller mit Luft als einstufige Turbolader, was die Effizienz der Treibstoffverbrennung erhöht und den Ausstoss an Schadstoffen deutlich verringert.

Intelligente Hilfssysteme, welche die Prozesse regeln
Eindrucksvoll sind nicht nur die Dimensionen des Teststandes selbst, sondern auch die zahlreichen Hilfssysteme. Sie regeln den Brennstoff, die Zerstäuberluft zur Verbrennung, das Kühl- und Waschwasser sowie das Schmieröl für die Turbolader in den richtigen Mengen und Zuständen, aber auch die Stromversorgung für all diese Aggregate. Mit dem regelbaren Brennkammerkonzept und all den Klappen im raffiniert konzipierten Rohrleitungssystem für die Heissluft können unterschiedlichste Lastzustände generiert werden. Das sei für die umfassende Qualifikation in den Grenzbereichen der breit eingesetzten Turbolader erforderlich, hiess es an der Medienkonferenz.

©Text: Toni Rütti, Redaktor ee-news.ch

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