Es gehe dabei nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Automobilsektors, sondern auch um die Verknüpfung mit der Energiewirtschaft. Bilden zum Beispiel eine Million Elektrofahrzeuge einen grossen Energiespeicher, könnte erneuerbare Energie besser integriert, die Emissionssituation insbesondere in Städten deutlich verbessert und die Elektromobilität preiswerter werden. Gesteuertes Laden und künftig auch die Nutzung der Fahrzeugbatterie für Dienstleistungen im Energiesystem werden sich finanziell rechnen und durch Komfortvorgaben der Fahrzeughalter bestimmt, erläutert Röttgen.
Henne-Ei-Problem
"Automobilindustrie und Energiewirtschaft sind interessiert, stehen jedoch seit Jahren vor dem Henne-Ei-Problem, weil das Eine nicht kommt, wenn das Andere nicht da ist." Daher benötige die Industrie klare Rahmenbedingungen, auf die sie ihre Investitionsentscheidungen ausrichten kann. Erfreulicher Weise setze sich inzwischen das Verständnis durch, dass in der modernen Industriegesellschaft die Energieversorgung viel enger mit Haushalten und Industrie vernetzt sein muss. "Dabei darf die Mobilität nicht aussen vor bleiben."
Spätere Generationen werden sich wundern
Mit Strom aus Erneuerbaren Energien, mit Biogas und Windgas (Wasserstoff) sowie mit Biokraftstoffen werde emissionsfreie Mobilität den verschiedenen Nutzungsansprüchen gerecht. "In der Übergangszeit bestimmt der Anteil erneuerbarer Energie, wie emissionsfrei tatsächlich gefahren wird, und dieser muss deshalb engagiert vergrössert werden." Der BEE schlägt daher vor, dass in absehbarer Zeit sämtliche neu zugelassenen Fahrzeuge CO2-frei oder CO2-neutral betrieben werden. Das sei ein massgeblicher Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens und des nationalen Klimaschutzplanes 2050. "Spätere Generationen werden sich wundern, dass man Anfang des 21. Jahrhunderts in den Städten im Abgas hunderttausender Fahrzeuge gelebt hat."
Text: ee.news.ch und Deutscher Bundesverband Erneuerbare Energie BEE
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