Wasserstoff-Elektrolyse. Das DLR Lampoldshausen und die ZEAG Energie bündeln ihre Wasserstoff-Kompetenzen im Projekt H2orizon. ©Bild: DLR/ThomasErnsting

DLR: Ressourcenschonend mit Wasserstoff in die Zukunft

(DLR) Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Standort Lampoldshausen hat als einer der grössten Wasserstoffnutzer in Europa ein jahrzehntelanges, fundiertes Wissen im Umgang mit dem Energieträger Wasserstoff aufgebaut. Dieses Know-how fliesst in das Projekt H2orizon ein, bei dem lokal gewonnene Windenergie mittels Elektrolyse in regenerativen Wasserstoff umgewandelt werden soll.


Alle Aspekte, von der Erzeugung über die Verteilung und Speicherung bis hin zur Nutzung in den Sektoren Mobilität, Energie und Industrie, werden zukünftig vor Ort im industriellen Massstab erprobt. H2orizon stellt damit eine völlig neue Demonstrations- und Forschungsplattform bereit, um ein breites Spektrum von Wasserstofftechnologien anzuwenden. Die Anlage, deren zentraler Baustein eine Polymer-Membran-Elektrolyse (PEM-Elektrolyse) ist, wird auf dem Gelände des DLR in Lampoldshausen errichtet und soll Ende 2017 in Betrieb gehen.

Regenerativ erzeugter Wasserstoff
Wasserstoff hat beim DLR in Lampoldshausen eine lange Tradition: Er wird als Treibstoff für Tests von Raumfahrtantrieben, unter anderem den Vulcain-Triebwerken der europäischen Trägerrakete Ariane, verwendet. Zukünftig planen die DLR-Ingenieure Wasserstoff als zentralen Baustein zahlreicher Prozesse einzusetzen, beispielsweise als Ergänzung zum Erdgas für die Versorgung des Standorts mit Strom und Wärme oder auch für DLR-interne Dienst- und Nutzfahrzeuge. Mithilfe des Elektrolyseurs ist es möglich, überschüssige elektrische Energie in gasförmigen Wasserstoff zu überführen. Als Energieträger lässt sich dieser verhältnismässig einfach speichern und besitzt zudem den besonderen Vorteil, vielfältige Anwendungen bedienen zu können. Dazu zählen beispielsweise Brennstoffzellen-Fahrzeuge in der Elektromobilität oder die Bereitstellung von netzdienlichen Leistungen zum Lastausgleich im Stromnetz. Die elektrische Energie zum Betrieb des Elektrolyseurs wird aus Windenergieanlagen bezogen und so grüner Wasserstoff erzeugt.

Mit H2orizon setzt das DLR auf ein intelligent abgestimmtes Anlagendesign, das zur Versorgung des DLR-Standorts mit gasförmigem Wasserstoff, Wärme und Strom dient. Darüber hinaus eröffnet H2orizon das Potenzial für eine Fülle von wissenschaftlichen Untersuchungen und demonstriert das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten im industriellen Massstab.

Partner mit hoher Kompetenz
Das DLR hat nach einer europaweiten Ausschreibung die ZEAG Energie AG mit dem Aufbau und Betrieb der Anlagen in H2orizon beauftragt. Neben einer Ein-Megawatt-PEM-Elektrolyse errichtet die ZEAG zwei Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von insgesamt 1.4 Megawatt, welche bis zu 100 Prozent Wasserstoff verarbeiten können. Zudem erschliesst die ZEAG den Standort Lampoldshausen mit einer leistungsfähigen Gasversorgung. H2orizon wird durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg gefördert. Das DLR erhält eine Fördersumme in Höhe von 342‘000 Euro, die anteilig in die Projektentwicklung, Planung der Umsetzung und Beauftragung begleitender wissenschaftlicher Studien investiert werden.

Die ZEAG Energie AG ist der älteste Drehstromversorger und eines der traditionsreichsten Energieunternehmen in Deutschland mit Sitz in Heilbronn. Als wichtiger Akteur der Branche in der Region Heilbronn-Franken treibt die ZEAG die Energiewende voran, investiert in regenerative Energien und entwickelt neue Dienstleistungen rund um Strom, Gas, Wärme und Kommunikation.

Text: Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

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