Ein konsequentes Kostenmanagement, eine zielgerichtete Diversifikation in den drei Geschäftsbereichen Strom, Wärme und Telekommunikation sowie die getätigten Investitionen in erneuerbare Energien wie Sonne, Wind und Biomasse verleihen der EBL eine grosse finanzielle Stabilität. Auch in einem härteren energiewirtschaftlichen Umfeld setzt die EBL mit Elektromobilität, Geothermie und mit neuen Stromprodukten auf Innovation.
Stromvertrieb - sehr gutes Ergebnis
Die nochmals gesunkenen Börsenpreise führten zu einer weiteren Intensivierung des Wettbewerbs um Grosskunden. In diesem Umfeld hat sich die EBL und ihre Tochtergesellschaft „schweizstrom“ sehr gut behauptet, ihren Marktanteil ausgebaut und die Positionierung gefestigt. Neue Produkte wie Regelenergie und Spitzenlastmanagement haben überzeugt – mehr als 50 Neukunden konnten 2015 gewonnen werden. Dank optimaler Strombeschaffung konnte das budgetierte Ergebnis im Stromvertrieb Schweiz übertroffen werden. Im Geschäftsfeld Stromvertrieb Deutschland konnten mehr als 100 GWh Ökostrom verkauft und das Geschäftsjahr wiederum mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen werden.
Grosswärmeverbund Pratteln realisiert
Nach der Grundsteinlegung 2014 in Pratteln konnte im Berichtsjahr 2015 nun die erste Wärme aus der neuen Heizzentrale geliefert werden. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt war der Ende Jahr beschlossene Kauf des Fernheizkraftwerks Liestal per Anfang 2016. Die als Grossheizzentrale vorgesehene Anlage ist ein zentraler Meilenstein für die schrittweise Verbindung der sieben bestehenden Liestaler Verbünde und den Erfolg der Erneuerbaren Energieschiene Ergolztal insgesamt. Die tiefen Kosten für fossile Energieträger machen die Akquisition von neuen Anschlüssen an bestehende Wärmeverbünde zu einer grossen Herausforderung. Um konkurrenzfähig zu bleiben, musste auch die EBL die Wärmepreise senken. Trotz dem schwierigen Umfeld und einem zu warmen Jahr – im Vergleich zum langjährigen Mittel 9% weniger Heizgradtage – konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 2% gesteigert werden.
Geschäftsbereich Telekommunikation – Näher beim Kunden
Trotz einem starken Wettbewerb konnte der Umsatz dank Zuwachs in den Bereichen Kabelinternet (+4.5%) und Kabeltelefonie (+7%) weiter gesteigert werden. Weiter wurde in die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur investiert. So wurden Mitte 2015 die Internetbandbreiten verdoppelt. Damit können EBL-Kunden flächendeckend mit bis zu 500 Mbit/s im Internet über das leistungsfähige Kabelfernsehnetz surfen. Der Bereich Businesskunden, welcher mittels Glasfaseranschlüssen bedient wird, konnte dank Projekten wie der Vernetzung der Sekundarschulen Baselland, weiter ausgebaut werden.
Die getätigten Investitionen
Die Investitionen in Sachanlagen liegen mit 40.6 MCHF um 8.6 MCHF (+27%) über dem Vorjahr. Die wesentlichen Investitionen waren dabei in zuverlässige Stromnetze, in das neue Unterwerk in Pratteln sowie in Fernwärmeverbundsanlagen. Mit der Erteilung der Baubewilligung für ein Pilot-Geothermiekraftwerk in Haute-Sorne (JU) konnte Geo Energie Suisse AG (EBL Anteil 15.8%) einen wichtigen Zwischenerfolg erzielen. Kann die noch hängige Einsprache geklärt werden, so kann bis 2020 die Inbetriebnahme eines Geothermiekraftwerks entstehen.
Kennzahlen EBL Gruppe nach Swiss GAAP FER
In Mio. CHF |
2015 |
Umsatz |
214.6 |
Betriebsergebnis (EBITDA) |
48.5 |
Investitionen |
40.6 |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) |
326.1 |
Eigenkapitalquote |
60.2% |
Kennzahlen EBL (Genossenschaft Elektra Baselland)
Die EBL Genossenschaft – die Muttergesellschaft der EBL-Gruppe – weist einen Umsatz von MCHF 125.2 (Vorjahr MCHF 130.5) aus. Der Umsatzrückgang ist auf die Heizgradtage, Preissenkungen aufgrund tieferer Öl- und Gaspreise, den Kundenverlust im Stromvertrieb sowie auf weniger Einnahmen aus dem Projektgeschäft zurückzuführen. Dank Effizienzsteigerungsmassnahmen liegt das ausgewiesene Ergebnis nach Steuern bei MCHF 7.2 (Vorjahr MCHF 5.8).
In Mio. CHF |
2015 |
2014 |
Umsatz |
125.2 |
130.5 |
Betriebsergebnis (EBITDA) |
29.3 |
62.3 |
Ergebnis (nach Steuern) |
7.2 |
5.8 |
Mitarbeitende (Vollzeitstellen) |
218 |
207.4 |
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