Intelligente Energiemanagementsysteme verbinden unterschiedlichste Energiequellen und –verbraucher. ©Bild: Solar Promotion GmbH

Smart Renevable Energy Form: Erneuerbare und Speicher intelligent vernetzen

(PM) Die Netzeinspeisung von Solar- und Windstrom führte wegen des Überangebots am Pfingstwochenende 2016 zeitweise zu negativen Strompreisen. Situationen wie diese machen deutlich, dass der Aufbau eines intelligenten Energiesystems, das Stromerzeuger, Speicher, Verbraucher und Netze optimal verbindet und steuert, essentiell ist für die Energieversorgung von morgen. Wie das gelingen kann, zeigt das Smart Renewable Energy Forum auf der Intersolar Europe. Experten präsentieren und diskutieren dort vom 22. – 24. Juni 2016 in Halle B2, Stand B2.131 Technologien und Lösungsansätze für eine solare und smarte Zukunft.


An Pfingsten wehte an der Küste eine steife Brise, die Sonne schien in Süddeutschland, die Industrienachfrage war wegen der Feiertage gering. Das Resultat: Erstmals wurde in Deutschland für kurze Zeit nahezu der gesamte Strombedarf aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Allein Solar- und Windenergieanlagen haben am Sonntag (8. Mai) zwischen 11:00 und 12:00 Uhr Strom mit einer Leistung von über 48.000 Megawatt (MW) erzeugt, was rund 75 Prozent des Stromverbrauchs entspricht. Zusammen konnten alle erneuerbaren Energien 87 Prozent des Stromverbrauchs abdecken. Ein Meilenstein für die Energiewende. Doch der massive Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen birgt auch Probleme, denn viele, vor allem alte, konventionelle Kraftwerke sind nicht ausreichend schnell regelbar. Die Folge: An der Leipziger Strombörse fiel der Strompreis zeitweise ins Negative. Das heisst: Wer Strom ins Netz einspeiste, musste seine Kunden dafür bezahlen, dass sie ihm den Strom abnahmen.

Die Mercom Capital Group (Austin, Texas, USA) rechnet in diesem Jahr mit einem weltweiten Photovoltaik-Zubau von rund 64,7 Gigawatt, was einem Plus von knapp 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Je weiter der Ausbau der erneuerbaren Energien voranschreitet, desto mehr müssen sich die Marktteilnehmer abstimmen, um Energieströme zu regeln – ob in Gebäuden, in der Stadt oder in den Stromnetzen. Auf dem Smart Renewable Energy Forum, das dieses Jahr zum ersten Mal auf der Intersolar Europe stattfindet, stellen Verbände, Unternehmen und Universitäten neueste Technologien zur intelligenten Vernetzung der Energieversorgung vor.

Prosumer - Produzent und Konsument im Energieversorgungssystem
Verbraucher und Unternehmen entwickeln sich zunehmend zu sogenannten Prosumern. Das heisst, sie verbrauchen nicht nur Strom, sondern erzeugen ihn zum Beispiel mit Solaranlagen selbst und speisen die überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz ein. Wie Prosumer ihre Stromversorgung effizient regeln können, zeigt das Smart Renewable Energy Forum am 22. Juni 2016. Von 10:30 bis 17:30 Uhr stellen Experten aktuelle Prosumer-Lösungen für Privathaushalte und Gewerbebetriebe vor. So geht es von 11:00 bis 12:30 Uhr um „Prosumer Solutions – Die Optimierung des Eigenverbrauchs“. Behandelt wird dabei intelligentes Energiemanagement – vom Betrieb einer PV-Anlage in Kombination mit einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus bis hin zu Speichersystemtechnologien für die Eigenverbrauchsoptimierung.

Digitalisierung - Intelligent vernetzt
Da regenerative Energiequellen wie Sonne und Wind nicht jederzeit zur Verfügung stehen, müssen Energienachfrage und -angebot mittels digital vernetzter Lösungen intelligent aufeinander abgestimmt werden. So wird es in Zukunft möglich sein, Solarstrom aus dezentralen PV-Anlagen und Speichern in der Nähe zu beziehen beziehungsweise den eigenen Solarstrom anderen Verbrauchern zur Speicherung oder Nutzung anzubieten. Werden Elektrofahrzeuge als zusätzliche Verbraucher und Speicher in das System integriert, kann der Solarstrom noch besser genutzt werden. Das Smart Grid, das intelligente Stromnetz von morgen, steuert und überwacht Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Verbrauch von Elektrizität. Eine wichtige Rolle übernehmen in diesem Zusammenhang intelligente Stromzähler, so genannte Smart Meter. Sie sammeln alle wichtigen Daten zum Stromverbrauch. Somit werden sie zu Datenschnittstellen zwischen privaten Haushalten, Netzbetreibern und Energielieferanten. Auf dem Smart Renewable Energy Forum erfahren die Besucher am 23. Juni 2016 von 10:00 bis 17:15 Uhr, wie in Gebäuden Produktions- und Verbrauchsdaten erhoben und ausgetauscht werden, so dass eine intelligente Netz- und Ressourcensteuerung möglich wird. Speziell um die „Digitalisierung der Energiewirtschaft & Smart Meter Rollout“ geht es von 10:00 bis 12:00 Uhr. 

Highlight: Modellregionen
Auf dem Smart Renewable Energy Forum lernen Besucher ausserdem Modellregionen kennen, die sich bereits zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen, und erfahren, wie eine saubere und sichere Energieversorgung funktioniert. Das Projekt Smart Villages in Rheinland Pfalz zeigt, wie Klimaschutz und regionale Wertschöpfung durch intelligente Quartiersentwicklung im ländlichen Raum realisiert werden können. Die TU München stellt ein Projekt zu Batteriespeichern in Ortsnetzen vor. Die Sessions finden am 24. Juni 2016 von 11:00 bis 15:00 Uhr statt.

Wind
meets Solar and Storage
Kleinwindkraftanlagen sind die ideale Ergänzung zu Solarenergie. Denn, wenn die Sonne nicht scheint, herrschen oftmals gute Windverhältnisse. Innovative Energiespeicher können in diesem Zusammenspiel die Schwankungen der Energieerzeugung abfangen. So können Energiesysteme optimiert und Strombezugskosten reduziert werden. Wie diese saubere und sichere Energieversorgung funktionieren kann, zeigt die Vortragsreihe „Wind meets Solar and Storage“ auf dem Smart Renewable Energy Forum am 23. Juni. Die Session belgeitet die gleichnamige Sonderschau auf der parallel stattfindenden ees Europe, Europas grösster Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. In der Session „Integration Strategies“ (23. Juni 2016, von 13:30 bis 15:00 Uhr) werden die Chancen und Möglichkeiten diskutiert, wie das Zusammenspiel aus Wind, Sonne und Energiespeicher aussehen kann. Die Vortragsreihe „Virtual Power Plants“ (Donnerstag, 23. Juni 2016, von 15:00 bis 17:15 Uhr) stellt Möglichkeiten vor, wie PV-Anlagen, Windkraftwerke, Mikro-KWK-Anlagen sowie andere Energieerzeuger und -verbraucher miteinander digital verknüpft und gesteuert werden können.

Sponsoren des Forums sind: Siemens AG, SMA Solar Technology AG, E.ON Energie Deutschland GmbH, Fronius International GmbH sowie die Viessmann Photovoltaik GmbH.

Intersolar Europe 2016 vom 22. bis 24. Juni Messe München >>

Text: Intersolar Europe

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