Aufgrund höherer Abschreibungs-und Amortisationskosten belief sich der Nettoverlust auf CHF -10,8 Millionen gegenüber CHF -6,5 Millionen im Jahr 2013.

Halbjahresabchluss Leclanché: Nettoverlust steigt auf CHF -10.8 Millionen

(PM) Leclanché S.A. gab anfang September sein ungeprüftes Finanzergebnis für das erste Halbjahr 2014 bekannt. Der konsolidierte Gesamtumsatz belief sich in den sechs Monaten bis zum 30. Juni 2014 auf CHF 5.6 Mio. Dies stellt einen Rückgang um 29.8% gegenüber den CHF 8.4 Mio. im entsprechenden Vorjahreszeitraum dar. Dieser Umsatzrückgang führte zu einem EBITDA-Verlust in Höhe von CHF 7.58 Mio. für den Berichtszeitraum im Vergleich zu CHF -4.95 Mio. im ersten Halbjahr 2013.


Der Verlust spiegelt auch die gestiegenen Personalkosten für die Verstärkung der Marketing-und Vertriebsaktivitäten im Zusammenhang mit der Lancierung der Energiespeicherlösungen für Eigenheime und Industrie wider. Aufgrund höherer Abschreibungs-und Amortisationskosten belief sich der Nettoverlust auf CHF -10.8 Millionen gegenüber CHF -6.5 Millionen im Jahr 2013.

Umsatzrückgang im stationären Geschäft
Der höhere Verlust im Berichtszeitraum resultiert weitgehend aus dem Umsatzrückgang im stationären Geschäft von Leclanché, da die Speicherprodukte für Eigenheime und die neue Generation der industriellen Energiespeicherprodukte erst im März bzw. Juli 2014 lanciert wurden. Der Verlust ist auch eine Folge der Investitionen der Gesellschaft zur Umsetzung ihres strategischen Plans mit vier Hauptzielen:

  • (a) fortlaufende Umsetzung des Turnaround-Plans mit dem Ziel einer langfristigen Wachstumsstrategie;
  • (b) kommerzielle Inbetriebnahme der Massenproduktionsanlage des Werks von Leclanché in Deutschland;
  • (c) Lancierung des Speicherprodukts von Leclanché für Eigenheime in Europa und Lancierung einer Reihe industrieller Speicherprodukte in der zweiten Jahreshälfte;
  • (d) kontinuierliche Entwicklung von Marketingkanälen und Aufbau einer Verkaufspipeline für diese Produkte.


In diesem Zusammenhang wurde in diesem Jahr eine Reihe bedeutender Meilensteine erreicht. Dazu zählt ein Anstieg der kommerziellen Aufträge ins besondere im stationären Bereich, einschliesslich einer industriellen Speicherlösung für ein von Leclanché an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) durchgeführtes Forschungsprojekt. Das Unternehmen unterzeichnete auch eine Vereinbarung mit Saint-Gobain über die gemeinsame Entwicklung eines verbesserten Separatormaterials, bei dem die bestehende Technologie und die laufenden Patente von Leclanché genutzt werden.

Neuer Wachstumsplan
Unter der Leitung des am 1. Juni 2014 ernannten neuen CEO, Anil Srivastava, führte Leclanché einen neuen Wachstumsplan ein, der das Unternehmen als Anbieter von kompletten Batteriesystemen präsentiert. Dadurch soll der Zielmarkt von Leclanché erheblich erweitert und das gesamte Spektrum strom-und energieintensiver Anwendungen angesprochen werden.

Angespannte Liquiditätssituation
Das Unternehmen befindet sich immer noch in einer angespannten Liquiditätssituation. Der Verwaltungsrat ist daher überzeugt, dass es auf der Grundlage des aktuellen Geschäftsplans erforderlich ist, sich zusätzliche mittelfristige Finanzierungsmittel zu sichern, um über das erforderliche Umlaufvermögen und das für die Skalierbarkeit des Geschäfts im Rahmen der neuen Wachstumsstrategie erforderliche Kapital zu verfügen.

Ab dem 30. Juni 2014 hat das Unternehmen im Rahmen des bereits kommunizierten Wandelanleihen-Abkommens mit Oakridge zusätzliche CHF 1.6 Millionen erhalten. Weitere CHF 400‘000 sind in diesem Rahmen noch erhältlich.

Erreichen der EBITDA-Gewinnschwelle
Leclanché verfügt über ein Unterstützungsschreiben (Letter of Support) von Precept, gültig bis März 2015, und hat bis jetzt CHF 4.6 Millionen aus dem Wandelanleihen-Abkommen mit Oakridge bezogen. Leclanché hat aber einen kurzfristigen Bedarf, die Absichten des Letter of Support in formalisierte Abkommen umzuwandeln, die es Leclanché erlauben, vor dem Erreichen der EBITDA-Gewinnschwelle für mindestens die nächsten zwölf Monate Mittel zur Erfüllung des Bedarfs an Umlaufvermögen zu beziehen.

Unterstützungsschreiben verlängern
Leclanché steht im Dialog mit seinen Hauptaktionären, um dieses Engagement sicherzustellen und das bestehende Unterstützungsschreiben (Letter of Support) um ein Jahr bis mindestens 31. März 2016 zu verlängern. Zudem hat der Hauptaktionär Precept zugestimmt, mit Leclanché zu kooperieren, um die Finanzierungsbasis zu verbreitern. Dies, um dem Bedarf an Umlaufvermögen und Wachstumskapital zu entsprechen. Precept ist im Rahmen eines vernünftigen Aufwands bereit, für die Finanzierungsbemühungen mit Leclanche zusammenzuarbeiten.

Strategischer Ausblick
Der Markt für grosse Energiespeicheranwendungen in Europa und anderen zentralen Regionen wächst stark und Leclanché partizipiert an diesem Wachstum. Die Marktentwicklung verläuft rasant, und dies nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Asien. Das Unternehmen erkennt insbesondere die folgenden Trends und wesentlichen Treiber:
Die mögliche Anlagerendite (ROI) von Photovoltaiksystemen (PV) und Batterie-Energiespeicher-Systemen(BESS) mit Diesel-Hybrid-Technologie ist überzeugend. Leclanché ist seit Kurzem in der engeren Auswahl für eine Insel-Speicherlösung und kann somit eine wichtige Referenz für die Expansion solcher Paketlösungen in ausgewählten Märkten weltweit vorweisen.
Der adressierbare Markt für netzgekoppelte BESS mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Frequenz-und Spannungsregelung, für den sich die Technologie von Leclanché besonders gut eignet, ist ein Multi-Milliarden-Markt. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass sich die Vertragsstruktur und die Vergütungspolitik für solche Dienstleistungen in zentralen Märkten wie Deutschland, Grossbritannien und dem US-Bundesstaat Kalifornien noch in der Entwicklungsphase befinden. Marktberichte deuten darauf hin, dass dieser Markt innerhalb von zwei Jahren in eine Phase der kommerziellen Auftragsvergabe eintreten wird.

Neue Wachstumsstrategie
Auch für die Sektoren des elektrifizierten Verkehrs und der Industrieanlagen liegen überzeugende ROI-Fallstudien vor. Die neue Wachstumsstrategie sieht die Einführung von Chemikalien mit einer hohen Energiedichte vor, mithilfe derer das Unternehmen diesen grossen Wachstumsmarkt adressieren kann.
Die internationale Expansion hat für das Unternehmen weiterhin oberste Priorität. Leclanché wird die gemeinsame Entwicklungsvereinbarung mit Oakridge und anderen strategischen Allianzpartnern fortsetzen, um eine starke Markteintritts-und Lieferpartnerschaft in den USA und Kanada aufzubauen. Leclanché unterstützt Precept auch weiterhin in der Schaffung einer Plattform zur Konsolidierung der Batterieindustrie.

Richtlinien
Das Ziel von Leclanché besteht weiterhin darin, vor Ende des Jahres 2015 die EBITDA-Gewinnschwelle zu erreichen. Dies ist abhängig vom erfolgreichen Abschluss des Turnaround-Plans und der erfolgreichen Umsetzung der neuen Wachstumsstrategie. Das Unternehmen baut sein Geschäft insbesondere in den Bereichen Vertrieb und Auslieferung aus und wird darin bestärkt durch den Umfang und die Anzahl der sich bietenden Möglichkeiten, ist sich aber auch der damit einhergehenden erheblichen Umsetzungsrisiken bewusst.

Wichtige Erfolge und Ereignisse im Jahr 2014

  • Im Februar 2014 begann das Unternehmen nach einer mehrmonatigen Test-und Validierungsphase in seinem hochmodernen Werk in Willstätt (Deutschland) mit der Serienfertigung von Zellen im A4-Format.
  • Der wasserbasierte Beschichtungsprozess von Elektroden in Serienfertigung wurde im Berichtszeitraum erfolgreich umgesetzt. Leclanché hält dies für eine einzigartige Leistung in der Industrie.
  • Der neue Produktionsleiter von Leclanché hat im Januar 2014 seine Tätigkeit aufgenommen. Bis zum 30. Juni waren genügend Zellen produziert worden, um die erwarteten Aufträge im 2. Halbjahr 2014 zu erfüllen, und das Unternehmen stellte die Produktion während der Werksferien vorübergehend ein. Die Produktion wurde nun wieder aufgenommen und wird auf einem Niveau gehalten, das es ermöglicht, die für die Auslieferung im 1. Halbjahr 2015 erforderlichen Zellen zu produzieren.
  • Leclanché hat einen weltweit führenden keramischen Sicherheitsseparator entwickelt, der eine wirksame Barriere zwischen den beiden wesentlichen aktiven Komponenten einer Zelle, nämlich dem Anoden-und dem Kathodenmaterial, bildet und somit ein zentraler Bestandteil des Zellaufbaus ist. Im Juni 2014 hat das Unternehmen mit Saint-Gobain eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung eines verbesserten Separatormaterials abgeschlossen, bei dem die bestehende Technologie und die laufenden Patente von Leclanché genutzt werden. Im Rahmen der Vereinbarung wird Leclanché die Herstellung des vorhandenen Separators an Saint-Gobain auslagern. Die Arbeiten hierfür haben bereits begonnen.
  • Entwicklung von Vertriebskanälen: Das Unternehmen hat im Bereich seiner Energiespeicherprodukte erhebliche Fortschritte erzielt, darunter die Anwerbung und Schulung einer bedeutenden Zahl an PV-Installateuren in Europa für Heimspeichersysteme und grosser Systemintegratoren für die industrielle Speicherung. Leclanché befindet sich bereits im aktiven Dialog zur Ausweitung dieses Netzwerks auf die USA, Kanada und den Nahen Osten.
  • Nach der erfolgreichen Umsetzung der ersten Phase des Turnaround-Plans ernannte der Verwaltungsrat im Juni Anil Srivastava zum neuen Chief Executive Officer. Neben der Erfüllung der üblichen Aufgaben eines CEO hat der Verwaltungsrat Herrn Srivastava um einen neuen Wachstumsplan mit einem verbesserten Marktangebot und um das Darlegen eines Wegs hin zur nachhaltigen Profitabilität gebeten.
  • Im portablen Geschäft ist ein Pilotauftrag für ein netzunabhängiges Strassenbeleuchtungssystem unter Verwendung der Titanat-Zellen im A4-Format von Leclanché eingegangen.


Finanzüberblick Halbjahr 2014
Während die Erträge aus dem Vertriebsgeschäft stabil blieben, gingen die Erträge aus dem stationären Geschäft vor der Lancierung der Heim-und Industriespeicherprodukte deutlich zurück. Die Lancierung dieser Produkte erfolgte im März bzw. Juli 2014. Mit dem baldigen Ablauf eines grossen langfristigen Vertrags gingen die Erträge aus dem portablen Geschäft in der ersten Jahreshälfte 2014 entsprechend zurück. Das EBITDA aus dem portablen Geschäft fiel im Berichtszeitraum mit CHF -0.2 Millionen leicht negativ aus. Das EBITDA des Vertriebsgeschäfts war mit CHF 0.1 Mio. positiv, während das stationäre Geschäft aufgrund niedrigerer Fördermittel und höheren direkten Kosten einen Verlust von CHF -3.2 Mio. verzeichnete.

Angespannte Liquiditätssituation
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 befand sich das Unternehmen in einer angespannten Liquiditätssituation. Die verfügbaren Barmittel und nicht in Anspruch genommenen Kreditfazilitäten beliefen sich per 30. Juni 2014 auf CHF 564‘000 (2013: CHF 3.06 Mio.). Ab dem 30. Juni 2014 hat das Unternehmen im Rahmen des bereits kommunizierten Wandelanleihen-Abkommens mit Oakridge zusätzliche CHF 1.6 Millionen erhalten. Weitere CHF 400‘000 sind in diesem Rahmen noch erhältlich.

Text: Leclanché

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