Daldrup führt auch Grubengasbohrungen, Restrukturierungsbohrungen, Brunnen- und Solebohrungen sowie Rohstoff-Explorationsbohrungen durch.

Daldrup& Söhne: 2015 wieder in der Gewinnzone, Prognose wird leicht angehoben

(PM) Daldrup erzielte ein Konzern-Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) von 4.5 Mio. Euro (Vorjahr minus 6.3 Mio. Euro). Nach planmässigen Abschreibungen in Höhe von 3.7 Mio. € (Vorjahr 12,1 Mio. Euro) beträgt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des Daldrup-Konzerns 0,8 Mio. € (Vorjahr minus 18.4 Mio. €). Die EBIT-Marge, bezogen auf die Gesamtleistung, liegt bei 3.1 %.


Angesichts der vorgenannten Projektverzögerungen und geringeren Auslastung der Grossbohranlagen im ersten Halbjahr 2015 hat die Daldrup-Gruppe das prognostizierte Ziel der Erwirtschaftung einer Gesamtleistung von 30 Mio. € ebenso wie die angestrebte EBIT-Marge von 4 % bis 5 % nicht ganz erreichen können. Nach Finanzergebnis und Steuern ergibt sich ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 0.2 Mio. Euro (Vorjahr minus 18.9 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie (EPS) beläuft sich damit auf 0.03 Euro (Vorjahr minus 3.48 Euro). Im Geschäftsjahr 2014 hatte der Konzern in erheblichem Umfang aus kaufmännischer Vorsicht Wertberichtigungen und Sonderabschreibungen vorgenommen.

Geprägt durch Unsicherhieten
Die Daldrup & Söhne AG, Spezialist für Bohr- und Umweltdienstleistungen, Tiefengeothermie-Kraftwerksprojekte sowie Kraftwerksbetreiber, erzielte im Geschäftsjahr 2015 nach testierten Zahlen im Konzern einen Umsatz in Höhe von 17.3 Mio. Euro (Vorjahr 52.3 Mio. Euro). Mit Bestandserhöhungen an unfertigen Leistungen von 9.1 Mio. Euro erreicht die Gesamtleistung 26.4 Mio. Euro (Vorjahr 44.0 Mio. Euro). Darin enthalten sind nicht beendete, in Arbeit befindliche noch nicht schlussgerechnete Bohraufträge aus Geothermieprojekten in Holland und Belgien. Das Geschäftsjahr 2015 war in den ersten beiden Quartalen noch geprägt von der Zurückhaltung von Kommunen und Investoren für tiefe Geothermieprojekte aufgrund der Unsicherheiten, für die die Novellierung des EEG 2014 gesorgt hatte. Durch lange Vorlaufzeiten für Genehmigungen und Ausschreibungen hat das Unternehmen erst in der zweiten Jahreshälfte in Belgien und den Niederlanden mit Bohrungen für tiefe Geothermieprojekte beginnen können. Entsprechend lieferte der Geschäftsbereich Geothermie nur knapp ein Drittel (Vorjahr 75 %) des Jahresumsatzes. Dank des diversifizierten Bohr-Know-hows hat Daldrup wesentliche Umsatzbeiträge auch aus den Geschäftsbereichen Wassergewinnung (rund ein Viertel) und Rohstoffe & Exploration (ein Drittel) generieren können.

Guter Start ins Geschäftsjahr 2016
Für das laufende Geschäftsjahr 2016 geht der Vorstand im Konzern von einer Gesamtleistung in Höhe von rund 33 Mio. Euro und einer EBIT-Marge zwischen 2 % und 5 % aus. In der Prognose sind mögliche Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus den Geothermiekraftwerken Landau und Taufkirchen nicht enthalten. Der Start in das Geschäftsjahr verlief in allen Geschäftsbereichen zufriedenstellend, die Bohrgeräte sind ausgelastet und die Auftragslage ist gut. So hat die belgische Firma Vito im Februar eine zweite Geothermiebohrung bis in eine Tiefe von 4600 Metern beauftragt. Damit steigt das Auftragsvolumen für Daldrup zusammen mit der im Januar erfolgreich abgeschlossenen ersten Bohrung auf 15 Mio. Euro. Für die HammGas GmbH & Co. KG hat Daldrup im Mai 2016 mit der angekündigten Aufsuchungsbohrung nach Flözgas in Ascheberg-Herbern begonnen. Nach Abschluss der Bohrung in ca. zwei Monaten werden die gewonnenen Erkenntnisse aus der Aufsuchungsbohrung analysiert und ausgewertet. Die Geothermiebohrung in den Niederlanden für Natures‘ Heat wurde begonnen. Die geplante Bohrzeit beträgt rund fünf Monate.

Interesse für Tiefengeothermie steigt
Weitere Grossprojekte im bayrischen Molassebecken werden aktuell verhandelt. Eines davon hat Daldrup bereits Ende April mit der Unterzeichnung einer bindenden Absichtserklärung für die Planung und Erstellung eines Tiefengeothermieprojektes kommuniziert. Der Auftragswert für die Bohrungen läge bei rund 50 Mio. Euro. Der Vertragspartner ist ein namhafter internationaler Investor. Der Beginn der Arbeiten ist für das vierte Quartal 2016 vorgesehen. In Puchheim hat sich die Geysir Europe AG, an der die Daldrup & Söhne AG mehrheitlich beteiligt ist, zusammen mit der Betreiberin des Puchheimer Fernwärmenetzes, Bayernwerk Natur GmbH, mit der Gemeinde Puchheim auf eine Zusammenarbeit für ein geothermisches Wärmeprojekt geeinigt. Derzeit werden Vorbereitungen zur Umsetzung des Projekts getroffen. In der Schweiz und in Polen ist die Auftragslage für Rohstoff- und Erkundungsbohrungen gut. Auch in Deutschland führt Daldrup für namhafte Auftraggeber Grubengasbohrungen, Restrukturierungsbohrungen, Brunnen- und Solebohrungen sowie Rohstoff-Explorationsbohrungen durch.

Probleme im im Kraftwerk Taufkirchen
Nach der Inbetriebnahme der Fernwärmezentrale im Geothermiekraftwerk Taufkirchen im Dezember 2015 werden die beiden lokalen Grossabnehmer BioEnergie Taufkirchen und die Gemeindewerke Oberhaching mit geothermischer Heizwärme beliefert. Die Inbetriebnahme auch der Stromproduktion verzögert sich zunächst weiter aufgrund von Schäden an der Verdampfer-/Wärmetauscher-Einheit. Daldrup evaluiert zur Zeit die Möglichkeit, nach den bisher weitgehend erfolglosen Gewährleistungsarbeiten der Herstellerfirma, auf alternative Lieferanten zurückzugreifen.

Geothermiekraftwerk Landau Inbetriebnahme nicht vohersehbar
Ein Datum für die Wiederinbetriebnahme des Geothermie-Kraftwerks Landau ist trotz enger Kooperation mit der zuständigen Wasserschutzbehörde und dem Bergamt sowie der Erfüllung aller gestellten Auflagen und der Errichtung eines beispielhaften Sicherheitskonzeptes für den Betrieb des Kraftwerks nicht sicher vorhersagbar. Die Voraussetzungen für einen sicheren, wirtschaftlichen Betrieb des Kraftwerks hat die Daldrup-Gruppe geschaffen. Das Kraftwerk ist seit längerer Zeit betriebsbereit und könnte kurzfristig die Produktion von Elektrizität aufnehmen. Daldrup geht nach der jüngst erfolgten Regierungsbildung in Rheinland Pfalz davon aus, mit den zuständigen Behörden zügig eine Wiederinbetriebnahme herbeiführen zu können.

Weitere Förderung der Geothermie über das EEG 2016
Im April veröffentlichte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) den ersten Referentenentwurf zum neuen EEG 2016, das Anfang 2017 in Kraft treten soll. Nach den aktuell vorliegenden Informationen wird die Geothermie-Branche von der Ausschreibungs-Regelung, wie sie für Wind- und Solaranlagen vorgesehen sind, ausgenommen bleiben. Geplant ist, die Förderung für Geothermie-Kraftwerke gemäss des EEG 2014 mit einer Einspeisevergütung für Strom in Höhe von 25.2 Cent/kWh über 20 Jahre für Anlagen, die bis zum 31.12.2017 bergrechtlich genehmigt sind und bis zum 31.12.2020 in Betrieb genommen werden, zu belassen.

Die ab 1. Januar 2018 im bisherigen Referentenentwurf vorgesehene Absenkung der Förderung für Geothermie (Degression) jährlich um 5 Prozent sieht der Bundesverband Geothermie (BVG) hingegen kritisch. Denn das käme einem Wegfall eines Investitions- und Vertrauensschutz gleich. Aufgrund der über mehrere Jahre dauernden Realisierungszeiträume für Geothermieprojekte, müssen Investoren zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme noch auf die geltenden Regelungen bei Investitionsentscheidung vertrauen können. Der BVG schlägt zum einen vor, die Degression an den Zubau der installierten Leistung zu koppeln: pro 100 MW Leistung wird die Vergütung um 1 Prozent gesenkt. Zum anderen sollen Projekte, die bis 2025 in Betrieb genommen werden, die geltende Vergütung uneingeschränkt erhalten, unabhängig von künftigen Veränderungen. Daldrup schliesst sich diesem Vorschlag inhaltlich an.

KfW gibt Mittel für Tiefengeothermiebohrungen frei
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) fördert im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) des BMWi Tiefengeothermieprojekte von Unternehmen und Kommunen in Deutschland. Im Rahmen des Förderproduktes Erneuerbare Energien Premium Tiefengeothermie werden die Errichtung insbesondere von grösseren Anlagen zur thermischen Nutzung, Förder- und Injektionsbohrungen für grössere Anlagen zur thermischen Nutzung und/oder Stromerzeugung sowie tatsächliche Mehraufwendungen gegenüber der Planung für Bohrungen mit besonderen technischen Bohrrisiken über zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse gefördert. Für Anlagen zur thermischen Nutzung und Stromerzeugung bleibt eine Förderung auch über das EEG erhalten.

Der Konzernabschluss und der Geschäftsbericht 2015 werden planmässig am 31. Mai 2016 veröffentlicht.

Text: Daldrup & Söhne

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