Im Winter begrüsst das Hotel Silberhorn viele Skitouristen aus ganz Europa. ©Bild: EnAW

Im Sommer sind im Hotel Wengenerhof auch viele Amerikaner und Asiaten unter den Gästen. ©Bild: EnAW

EnAW: Wengen Classic Hotels im Aufwind

(PM) Seit 2013 nehmen die Wengen Classic Hotels am KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) teil. Vom Grossverbrauchermodell des Kantons Bern und der nationalen CO2-Abgabe befreit, hat sich das Unternehmen in den nächsten Jahren grosse Energieeinsparungen zum Ziel gesetzt.


Der Lebenslauf von Peter-John Amberg, Geschäftsleitungsmitglied der Wengen Classic Hotels, liest sich abwechslungsreich. Schon bald nach dem Abschluss seiner Lehre als eidgenössisch diplomierter Informatiker merkte Amberg, dass die Arbeit als Systemtechniker ihn nicht vollends ausfüllt. Der Sportbegeisterte sattelte um und liess sich zum Basejumper ausbilden. Wenn Amberg nicht gerade waghalsige Stunts auf allen fünf Kontinenten absolvierte, widmete er sich dem Aufbau und Betrieb seines Bed & Breakfasts für Basejumper in Lauterbrunnen. Vor wenigen Monaten dann der Wechsel: Amberg hängte seinen Wingsuit an den Nagel und stieg in den Familienbetrieb seiner Partnerin ein. Heute ist er bei den Wengen Classic Hotels für den Einkauf, das Marketing und natürlich auch die IT-Infrastruktur, die er zuallererst auf Vordermann brachte, zuständig.

Betrieb ist bereit
Seit 2013 sind die Wengen Classic Hotels Teilnehmer der EnAW. Zum Betrieb gehören der Wengener Hof, das Silberhorn und das Belvédère mit rund 170 Zimmern. Aufmerksam gemacht auf das Angebot der EnAW wurde das Unternehmen durch Hotelleriesuisse. Amberg erbte in seiner Funktion auch den «Energieordner» und hat nun Grosses vor: «Alleine im Silberhorn erhalten wir eine monatliche Stromrechnung mit einem fünfstelligen Betrag. Entsprechend ist Energiesparen bei uns ein grosses Thema. Parallel zum laufenden Betrieb wird in Massnahmen investiert, die auch unsere Energiekosten senken, so zuletzt in den Einbau von doppelverglasten Fenstern im Belvédère. Durch die Zusammenarbeit mit der EnAW möchten wir nun mehr Systematik in unsere Einsparmassnahmen bringen.» Aus diesem Grund betreut EnAW-Berater Daniel Schneiter seit Juli 2014 die Wengen Classic Hotels. Schneiter ist wie viele der über 80 EnAW-Beraterinnen und -Berater auf einzelne Branchen spezialisiert und betreut aktuell mehr als 60 Hotels in allen Fragen rund um Energieeffizienz.

Hoteliers sensibilisieren
Schneiter unterstützt Amberg bei derEvaluierung von Energieeffizienzmassnahmen und berät den Betrieb bei regulatorischen Fragestellungen oder der Beantragung von Fördermitteln. Fündig geworden sind die Herren auf ihrer Betriebsbesichtigung an verschiedenen Stellen: Eine Umstellung der Beleuchtung auf LED ist angezeigt, beim Betrieb von Anlagen und der Nutzung von Abwärme besteht Verbesserungspotenzial sowie durch die Reparatur einer defekten Wärmerückgewinnungsanlage kann der Energieverbrauch gesenkt werden. Schneiter weiss aus Erfahrung, dass die Betriebe schnell handeln, sobald ihnen die Einsparungspotenziale auch in Franken vor Augen geführt werden: «Durch unsere Gespräche wird der Hotelier für Energiethemen sensibilisiert. Plötzlich sieht er, wo wegen Energieverlusten oder Energieverschwendung Geld verloren geht. Die Wengen Classic Hotels und Herr Amberg stehen noch am Anfang. Sie haben aktuell viele Fragen und sind sehr motiviert. Ich bin überzeugt, dass sie ihren Weg erfolgreich beschreiten werden.»

Von kantonalen Detailvorschriften befreit
Der Betrieb entlastet durch tiefere Energieverbräuche nicht nur die Umwelt und sein Portemonnaie. Dank dem Abschluss einer Universalzielvereinbarung mit der EnAW erhalten die Wengen Classic Hotels auch die CO2-Abgabe zurückerstattet und werden von den Detailvorschriften des Grossverbrauchermodells, das der Kanton Bern 2015 einführt, befreit. Die CO2-Abgabe beträgt für die Hotels 2014 circa 25‘000 Franken. Zudem übernimmt die UBS für ihren Kunden 50 Prozent des ersten EnAW-Teilnahmebeitrags im Rahmen des KMU-Modells und zahlt dem Unternehmen einen Energieeffizienzbonus von bis zu 5000 Franken aus. Geld, das Amberg nur zu gerne in weitere wirtschaftliche Klimaschutzmassnahmen reinvestieren möchte.



Interview mit Peter-John Amberg, Mitglied der Geschäftsleitung Wengen Classic Hotels

Sie sind in einer sehr turbulenten Zeit in die klassische Hotellerie eingestiegen.
Der Eurokurs ist ein grosses Thema für uns. Wir versuchen zusammen mit den Bahnbetreibern und den Verleihern von Sportausrüstungen attraktive Packages zu schnüren, um so Rabatte gewähren zu können. Wir können aber den Anfragen nach Preisnachlässen, die wir momentan erhalten, nicht immer entsprechen. Schliesslich müssen wir in unsere Betriebe auch fortlaufend investieren. Das Internet ist hierbei auch ein Thema. Mehr als 50 Prozent unserer Gäste buchen mittlerweile online. Ein gutes Tripadvisor-Rating ist für Buchungen sehr wichtig. Zugleich schmälert die Buchung über eine Internetplattform unsere Gewinnspanne. Lieber wäre es mir, wenn unsere Gäste wieder vermehrt den Hörer in die Hand nehmen und uns direkt nach den besten Angeboten fragen.

In Ihrem Bed & Breakfast bewirteten Sie ein abenteuerlustiges Publikum. Wie sieht der Durchschnittsgast der Wengen Classic Hotels aus?
Das Klientel ist sehr durchmischt. Wir beherbergen viele Schweizer, sind aber auch sehr international ausgerichtet. Im Winter haben wir den klassischen Wintersportgast, der für eine Woche oder ein verlängertes Wochenende zum Skifahren nach Wengen kommt. Dies sind vor allem Schweizer und Gäste aus Deutschland, Holland und Grossbritannien. Im Sommer haben wir ein sehr breites Publikum, das auch viele Gäste aus dem asiatischen Raum und Amerika beinhaltet.

Wie unterstützt Sie Ihr Berater von der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW)?
Für mich als technisch versierten Menschen ohne Erfahrungen im Energiebereich ist die Zusammenarbeit mit der EnAW Gold wert. Man läuft durch das Hotel und sieht gar nicht, wo man Energie einsparen könnte. Ich finde es super, dass wir mit Daniel Schneiter einen Coach haben, der uns fortlaufend unterstützt. Wenn ich eine neue Idee habe, kann ich ihn kurz anrufen und er prüft für mich, ob sich eine Investition lohnt.

Text: Schweizerische Energie-Agentur derWirtschaft (EnAW)

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