Absolute Werte monatliche Niederschlagssumme in mm links, monatliche Niederschlagssumme in % der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte in % der maximal möglichen monatlichen Sonnenscheindauer links, monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm rechts. ©Grafik: Meteo Schweiz

Anzahl Neuschneetage im September auf dem Weissfluhjoch (2540 m ü.M.) 1959 ‒ 2017. ©Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte Monatsmitteltemperaturen °C links, Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

Klimabulletin September 2017: Temperatur 1.6 Grad unter der Norm – Regen war Mangelware

(MeteoSchweiz) Die Septembertemperatur bewegte sich in tieferen Lagen beidseits der Alpen verbreitet 0.8 bis 1.7 Grad unter der Norm 1981–2010. In Berglagen lag sie 2.0 bis 2.6 Grad unter der Norm. Im landesweiten Mittel blieb der September 1.6 Grad unter der Norm. Der September lieferte sehr unterschiedliche regionale Niederschlagssummen. Die Sonnenscheindauer erreichte im September verbreitet 70 bis 90 Prozent der Norm. (Texte en françaissurSuisseMeteo >>)


Der September lieferte sehr unterschiedliche regionale Niederschlagssummen: In der westlichen Hälfte der Schweiz fielen verbreitet 45 bis 75 Prozent der Norm 1981–2010. Im westlichen Mittelland und im Wallis waren es lokal auch nur 25 bis 35 Prozent der Norm. Die Nordostschweiz erhielt hingegen 90 bis 135 Prozent der Norm 1981–2010. Eher nass zeigte sich der September in den Ost- und in Teilen der Südalpen mit Mengen zwischen 110 und 150 Prozent der Norm 1981-2010. Lokal gab es hier sogar 170 bis 190 Prozent der Norm. Im Tessin schliesslich fielen 65 bis 90 Prozent der Septembernorm. Die Sonnenscheindauer erreichte im September verbreitet 70 bis 90 Prozent der Norm 1981–2010. Am Genfer-, Neuenburger- und Bodensee sowie im südlichen Tessin gab es normale Septemberwerte. Auffallend sonnenarm war der September auf dem Pilatus und auf dem Säntis mit nur 63 Prozent der Norm 1981–2010.

Rekordnahe Regenfluten in der Ostschweiz
Die ersten vier Septembertage waren tiefdruckbestimmt. Vor allem in der Nordostschweiz fielen anhaltend kräftige Niederschläge. Von der Linthebene über das St. Galler Rheintal bis nach St. Gallen kamen über drei Tage Niederschlagssummen zusammen, die nur alle 50 bis 100 Jahre oder seltener zu erwarten sind. Lachen in der Linthebene registrierte 164.5 mm. Das ist die zweithöchste 3-Tagessumme seit Messbeginn 1882. Mehr gab es an diesem Messstandort nur im Juni 1953 mit 195.6 mm. St. Gallen erhielt über drei Tage 175.1 mm und damit den höchsten Wert seit über 100 Jahren. Deutlich höhere 3-Tagessummen fielen hier in den Jahren 1876 und 1881. In Altstätten SG erreichte die 3-Tagessumme mit 202.8 mm Rang drei seit Messbeginn 1864. Der nur wenig höhere 3-Tages Regenrekord liegt hier bei 207.9 mm, registriert am Monatswechsel Mai/Juni 2013. Der regnerische Monatsbeginn war kühl. Nördlich der Alpen und im Wallis fiel die Tagesmitteltemperatur 3 bis 5 Grad, in Berglagen 6 bis 7 Grad unter die Norm 1981–2010. Auf der Alpensüdseite verharrte die Tagesmitteltemperatur meist 1 bis 2.5 Grad unter der Norm.

Mit Sonne wieder milder
Nach dem feuchtkühlen Monatsbeginn folgten ab dem 5. September vier Tage mit mehrheitlich hochdruckbestimmtem Wetter. Die Tagesmitteltemperatur stieg verbreitet 2 bis 4 Grad über die Norm. Auf der Alpensüdseite und im Wallis gab es viel Sonne, während auf der Alpennordseite vor allem der 5. und der 8. September ziemlich sonnig waren.

Kalt und mehrmals Schnee in den Bergen
Ab dem 9. September führte ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa erneut kühle und feuchte Luft zum Alpenraum. Die Tagesmitteltemperatur bewegte sich verbreitet 2 bis knapp 4, in den inneralpinen Gebieten auch 5 bis 6 Grad unter der Norm 1981–2010. In den Bergen fiel Schnee bis auf 1100 m hinunter. Während der anschliessenden zum Teil stürmischen Südwest- und Westwindlage vom 12. bis am 14. September, die von wechselhafter und etwas milderer Witterung begleitet wurde, erreichten die Windspitzen verbreitet 60 bis 90 km/h. Am 14. lagen die heftigsten Böen entlang des Jurasüdfusses bei 113 km/h, auf den Jurahöhen bei 125 km/h und in den Alpen bei 140 km/h.

Mit dem Zustrom von feuchter Polarluft vom 16. bis am 20. September sank die Tagesmitteltemperatur verbreitet 3 bis 5 Grad, in den Bergen 6 bis 8 Grad unter die Norm 1981–2010. Die Schneefallgrenze lag zunächst bei 1500 bis 1700 m. Am 19. und 20. bewegte sie sich schliesslich zwischen 1300 und 1400 m. Auf dem Weissfluhjoch in 2540 m über Meer lieferte der September 15 Tage mit Neuschnee, ein neuer Septemberrekord (Daten: WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung, Davos). Auf Rang zwei liegen die Septembermonate 1965, 1984, 1993 und 2001 mit je 13 Neuschneetagen. In der Klimaperiode 1961–1990 lag der Septemberdurchschnitt bei 5.5 Neuschneetagen, in der Periode 1991–2017 bei 6 Neuschneetagen (Grafik unten).

Auch die Neuschneesumme auf dem Weissfluhjoch ist im September 2017 beachtlich. Mit 107 cm belegt sie Rang drei seit Messbeginn 1959. Höhere September-Neuschneesummen gab es 1984 mit 139 cm und 1965 mit 114 cm. In der Klimaperiode 1961–1990 lag der Septemberdurchschnitt der Neuschneesumme bei 32 cm, in der Periode 1991–2017 bei 35 cm.

Sonniges Herbstwetter
Hochdruck über Mittel- und Osteuropa sorgte vom 21. bis am 25. September in der ganzen Schweiz für viel Sonne. Regionale herbstliche Morgennebel lösten sich überall bis gegen Mittag auf. Die Minimumtemperaturen lagen am frühen Morgen verbreitet unter 10 Grad, die Höchstwerte am Nachmittag stiegen auf 18 bis 22 Grad. Nach einer schwachen Nordwest- bis Westströmung am 26. und 27. September mit regional wenig Niederschlag lag die Schweiz vom 28. bis am Vormittag des 30. September unter einem schwachen Ausläufer eines Atlantikhochs.

Am 29. wurde die Ostschweiz von einer Niederschlagszone gestreift. Die Tagesmaximumtemperatur erreichte zunächst noch verbreitet 22 bis 24 Grad. Am Nachmittag des 30. September brachte eine kräftige Kaltfront aus Westen verbreitet Niederschlag. Auf der Alpensüdseite reichte es noch Höchstwerte zwischen 15 und 17 Grad, auf der Alpennordseite für 18 bis 22 Grad.

Text: MeteoSchweiz

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