„Als Kommune müssen wir ein Vorbild für unsere Bürgerinnen und Bürger sein. Somit gibt es in Breuna auf allen öffentlichen Gebäuden Photovoltaikanlagen, während das Rathaus mit einer Pelletheizung ausgestattet ist“, sagt Bürgermeister Klaus-Dieter Henkelmann.
Projekt Wettesingen
In Wettesingen, ein Ortsteil von Breuna, erzielte die Gemeinde bereits eine Versorgung aus 100% Erneuerbarer Energien. Ein Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 366 Kilowatt wird von der 2010 gegründeten Wettesinger Energiegenossenschaft betrieben und speist seit 2014 in das neu errichtete 10 Kilometer lange Nahwärmenetz ein. Eine alte Biogasanlage wurde erweitert, um Biogas mithilfe einer Mikrogasleitung zum 400 Meter entfernten BHKW der Genossenschaft transportieren zu können und um die Wärme direkt in das Netz einzuspeisen. Während die BHKWs, Biogasanlage und ein Biogaskessel die Grund- und Mittellast zur Verfügung stellen, dienen drei Pelletkessel in der Heizzentrale mit insgesamt 1640 Kilowatt als Spitzenlast. Ergänzt wird das Heizsystem durch zwei Pufferspeicher mit 36 und 120 Kubikmetern, die bei Bedarf zusätzliche Wärme in das Netz geben können und die Spitzenlastkessel entlasten.
Das Wärmenetz stellt Biogas-Wärme sowohl für 200 Privathaushalte als auch für die Industrie und kommunale Gebäude zur Verfügung. Durch die Errichtung des Nahwärmenetzes werden nun jährlich mehr als 600‘000 Liter Heizöl ersetzt, insgesamt belaufen sich die CO2 Einsparungen auf 1300 Tonnen im Jahr. Dank des Projekts habe sich auch das soziale Gefüge von Wettesingen weiterentwickelt, so Dieter Hösl, Vorstandsvorsitzender der Wettesinger Energiegenossenschaft. Der Aufwand für organisatorische Absprachen lohne sich allemal, da man von dem Know-how aller Akteure profitieren könne. Mithilfe von BHKWs und Photovoltaikanlagen erzeugen die Wettesinger drei Mal so viel Strom als benötigt.
Ausführliches Portrait der Gemeinde Breuna >>
Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
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